Essen. Aufsteiger Adler Union kann mit erstem Oberliga-Halbjahr zufrieden sein. Das muss Frintrop vor dem Start in die Restrunde anpassen.
Einer der letzten Termine im Jahr 2023 führte die Überflieger von Adler Union Frintrop auf die große Bühne: Bei den Essener Wahlen der „Sportler des Jahres“ ist der Oberliga-Aufsteiger zur Mannschaft des Jahres gewählt und im Rahmen des traditionellen Sportforums der Sparkasse im Haupthaus am Kennedyplatz geehrt worden – die Anerkennung für ein historisches Jahr am Wasserturm. „Das war noch einmal eine schöne Bestätigung, dass uns offenbar viele Leute den Erfolg gönnen“, freut sich Adler-Coach Marcel Cornelissen. „Dass sich die Leute damit identifizieren können, gibt uns natürlich ein gutes Gefühl.“
Adler Union: „Aufstieg in diesem Jahr steht über allem“
Im Mai war Frintrop erstmals in der Vereinsgeschichte in die fünfthöchste Spielklasse aufgestiegen, schaffte innerhalb von zwei Jahren den Durchmarsch von der Bezirks- in die Oberliga. Eine überragende Leistung. Vor 1000 Zuschauern machten die Adler im Derby gegen den VfB Frohnhausen durch die 8:0-Machtdemonstration den Aufstieg perfekt – zweifelsohne der Moment des Jahres für Cornelissen. „Frohnhausen und der Aufstieg stehen immer noch über allem. Das ist ein Highlight“, erklärt der Coach. „Das gab’s noch nie in dem Verein und wird es wahrscheinlich auch für längere Zeit nicht mehr geben, wenn wir nicht mehr in der Oberliga spielen sollten.“
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Nach der Hinrunde dürfen sich die Kicker vom Wasserturm aber berechtigte Hoffnungen machen, die Klasse zu halten: Mit 18 Punkten nach 18 Spielen belegt Frintrop Platz 13 – und hat damit immerhin einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. „Wir stehen immer noch zwei Plätze höher, als wir uns bis zum Ende der Saison vornehmen“, sagt Cornelissen. Insgesamt seien die Adler mit dem Jahr zufrieden. Die wichtigste Erkenntnis: „Dass wir konkurrenzfähig sind“, so der Coach. „Das ist nicht so selbstverständlich, wie es sich anhört.“
Bodenständigkeit zeichnet Adler Union Frintrop nach wie vor aus
Denn die Mittel, die am Wasserturm zur Verfügung stehen, sind im Vergleich der Konkurrenz verdammt gering, aber genau diese Bodenständigkeit zeichnet Adler Union aus. Wie bewertet der Trainer das erste Halbjahr in der Oberliga? „Wir sind gut reingekommen in die Saison – bis Mitte Oktober, als das Verletzungspech dazukam. Bis dahin haben wir eine ordentliche Saison gespielt, dann aber Probleme bekommen.“
Das Verletzungspech verfolgt die Adler noch immer. Gleich fünf Spieler werden Frintrop gar nicht mehr in dieser Saison oder wenn überhaupt, dann erst sehr spät wieder zur Verfügung stehen: Joel Zwikirsch und Tim Heinsen, die eigentlich als „absolute Verstärkungen“ gedacht waren, fallen bereits seit der Sommervorbereitung aus, Elias Brechmann wird in dieser Saison wohl nicht mehr spielen, Malte Schneemann wird Anfang des neuen Jahres operiert, Lucas Toepelt macht noch keine Fortschritte.
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Die Spieler, die zuletzt mit kleineren Verletzungen ausgefallen sind, dürften zum Trainingsstart aber wieder dabei sein. Bis dahin wird sich auch auf der Zu- und Abgangsseite etwas getan haben: Maximilian Tißen und Marcel Wischnat haben laut Cornelissen nicht die Spielzeit bekommen, die sie sich vorgestellt haben, und verlassen den Verein. Mit drei neuen Spielern ist sich Adler bereits einig, man befinde sich aber noch in den letzten Ablöseverhandlungen mit den abgebenden Vereinen.
Vor der Wintervorbereitung hatte Cornelissen eines festgestellt: „Dass wir bedeutend mehr an der Fitness arbeiten müssen, als wir das im Sommer getan haben.“ Da habe sich die Mannschaft so vorbereitet wie vorher in der Landesliga. „Wir haben aber festgestellt, dass zwischen Landes- und Oberliga Welten liegen, was die Intensität angeht.“ Der Verein hat seine Lehren gezogen, künftig wird die erste Mannschaft mehr Trainingstage haben.
Bei Adler Union Frintrop hat Trainer Cornelissen zwei Wünsche
Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Offensivspiel, „das wir wieder auf die Kette kriegen müssen“, erklärt Cornelissen. „Nachdem wir uns defensiv nach den vielen Gegentoren zu Beginn halbwegs stabilisiert haben, hat die Offensive sehr gelitten. Da müssen wir wieder die richtige Balance finden. Wir hoffen, dass das funktioniert.“ Wenn der Trainer einen Wunsch für das nächste Jahr frei hätte, wäre das was? „Weniger Verletzungen wären sehr hilfreich“, sagt er. Und der zweite Wunsch, na klar, der Klassenerhalt. „Das eine ergibt sich vielleicht sogar aus dem anderen.“
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