Essen. Eishockey-Oberligist kann Achtelfinal-Serie am Dienstag in Peiting ausgleichen. Das sind die Reaktionen auf die Heimniederlage zum Auftakt.
„Kämpfen Essen, kämpfen!“, riefen die Fans der Moskitos Essen den Spielern zu, die das Eis geradezu fluchtartig in Richtung Kabine verließen. Die Nachricht des Anhangs war klar: Am Dienstag (19.30 Uhr) muss beim EC Peiting ein Sieg her, wenn der Essener Eishockey-Oberligist nicht Gefahr laufen möchte, dass die Saison drei Tage später frühzeitig beendet ist. Nach der 2:4 (0:0, 0:0, 2:4)-Heimniederlage zum Playoff-Auftakt, die die „Mücken“ eigentlich unbedingt vermeiden wollten, stehen die Moskitos bereits in Spiel zwei der Best-of-Five-Serie im Achtelfinale unter Druck.
Gegen Peiting: Moskitos beziehen dritte Heimniederlage in Folge
„Es ist ein Spiel, das wir jetzt verloren haben. Am Dienstag kann es schon wieder komplett anders aussehen“, sagte Moskitos-Verteidiger Fabio Frick. „Ich denke schon, dass wir mental stark genug sind, so etwas wegzustecken.“ Groß waren die Erwartungen vor dem Auftakt zu Hause, 2500 Zuschauer quetschten sich auf die Tribünen am Westbahnhof, sorgten für eine tolle Kulisse. Wie schon in den letzten beiden Heimspielen, aus denen die Moskitos zum Abschluss der Hauptrunde nur einen Punkt holten, erreichte die Mannschaft jedoch nicht ihr Leistungslimit.
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Manchmal sei es leichter, mit einem Auswärtsspiel zu starten, räumte Danny Albrecht ein. „Damit müssen wir aber lernen, umzugehen“, erklärt der Moskitos-Coach. „Jetzt sind wir einen zurück. Ich glaube, das wird eine lange Serie.“ Am Dienstag haben die „Mücken“ die Gelegenheit, die Serie auszugleichen und das Heimrecht zurück an den Westbahnhof zu holen. „Sonst hast du schlechte Karten“, weiß ESC-Chef Thomas Böttcher.
Moskitos-Trainer Albrecht: „Glaube, das wird uns guttun“
In Oberbayern erwarten Essen andere Voraussetzungen: Der ECP ist zwar heimstark, dafür wird die Kulisse im „gallischen Dorf“ voraussichtlich deutlich kleiner ausfallen. Die Gäste haben nicht den Druck der eigenen Zuschauer, können vielleicht etwas befreiter aufspielen. „Ich glaube“, meint Albrecht, „das wird uns guttun.“ Mehr Selbstbewusstsein in den eigenen Aktionen, wünscht sich der Trainer. „Und, dann vielleicht das erste Tor zu schießen, um den Gegner unter Druck zu setzen.“
Darauf warteten die Moskitos im ersten Duell vergeblich. Erst nach 51 Minuten durften die Moskitos-Fans erstmals jubeln, als Peiting im Schlussdrittel allerdings schon 2:0 vorgelegt hatte. „Wir haben lange nach dem ersten Tor gesucht. Ich glaube, wenn einer reinfällt, bist du im Flow“, analysiert Albrecht. „Du hast die Anspannung auf der Bank gemerkt.“ Im Anfangsdrittel dominierten die Gastgeber, rissen die Zuschauer auf den Rängen mit. Was fehlte, waren die Tore - und die Effektivität.
Moskitos lassen im Anfangsdrittel Effektivität vermissen
„Wenn wir da ein, zwei machen, läuft das Spiel ganz anders, glaube ich“, erklärte Frick. Was das Vorhaben, zu Hause vorzulegen, zusätzlich erschwerte: Nach einer Viertelstunde konnte der Lette Edmunds Augstkalns angeschlagen nicht weitermachen. Ob er am Dienstag in Peiting helfen kann? Fraglich. Ohne den Abwehrchef gaben die Moskitos das Spiel im Mittelabschnitt aus der Hand. „Wir haben die Emotionen überkochen lassen“, haderte Albrecht.
Satte acht Minuten mussten sie in Unterzahl überstehen, was extrem viel Kraft gekostet habe, so Frick. Torhüter Bastian Flott-Kucis, der laut Albrecht hervorragend gehalten habe, war auf einmal in Playoff-Form und hielt die „Mücken“ im Spiel. Die Gäste rissen das Geschehen an sich, Essen tat sich mit der Peitinger Körperlichkeit schwer und verpasste es mitunter, den Kampf anzunehmen - Playoff-Hockey eben. Die lettische Moskitos-Reihe kam kaum wirksam zur Entfaltung, der ECP stand Elvijs Biezais und Sandis Zolmanis phasenweise auf den Füßen. „Ich glaube, dass sich das im Laufe einer Serie legt“, meinte Albrecht.
Wir stellen den Moskitos-Gegner vor: Das zeichnet das „gallische Dorf“ Peiting aus.
Es war aber also kein Wunder, dass in Ryan Del Monte ein Spieler aus Reihe zwei durch seinen Doppelpack im Schlussdrittel die Essener Hoffnung noch einmal aufleben ließ. Die „Mücken“ hatten weitere hochkarätige Möglichkeiten, doch Peiting in Konrad Fiedler ebenfalls einen überzeugenden Torhüter und stets die richtige Antwort, weil sich die Moskitos zu viele individuelle Fehler erlaubten.
Moskitos patzen im ersten Playoffs Spiel
Peiting nutzt individuelle Fehler der Moskitos
Vor dem 0:2 leistete sich Verteidiger René Behrens einen folgeschweren Fehlpass, die Essener Patzer vor dem Empty-Net-Goal zum 2:4-Endstand hatten fast schon Slapstick-Charakter: Zuerst vertändelte Biezais die Scheibe, Peiting schoss am leeren Tor vorbei, dann patzte Frick, diesmal blieben die Gäste eiskalt. „Das war erst ein Spiel“, sagte ECP-Coach Ty Morris. „Deswegen müssen wir auf dem Boden bleiben.“
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