Duisburg. In der Handball-Regionalliga kassiert Molsner-Team am Samstagabend eine schmerzhafte Heimniederlage gegen HC Gelpe/Strombach.
Sascha Wistuba ging am Samstagabend verbal ein wenig in die Vorwärtsverteidigung. Der Co-Trainer des Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen, der seinen verhinderten Cheftrainer Thomas Molsner im Heimmatch gegen den HC Gelpe/Strombach hinter der Bank vertreten hatte, schickte ein vollumfängliches Lob an seine Mannen: „Alle haben alles gegeben, das muss ich sehr positiv hervorheben. Am Ende haben wir aber vielleicht zu viele freie Bälle liegen lassen - und auch zu hastig abgeschlossen.“ Letzteres gab in einem Spiel auf Augenhöhe den Ausschlag zugunsten der Gäste aus dem Gummersbacher Land. Und genau deshalb fühlte sich das 29:31 (12:12) aus OSC-Sicht, weil vermeidbar, auch überaus schmerzhaft an. Die kleine Erfolgsserie aus zuletzt drei Siegen fand zudem ein Ende.
Starke Leistung von OSC-Torhüter Julian Seemann
Schmerzhaft war es vor allem auch für Torhüter Julian Seemann, der seine Mannschaft nach einem desolaten 0:5-Start mit zehn Paraden den Gleichstand bis zur Halbzeit ermöglicht hatte. Dazu war eine gute Abwehrleistung mit einem vorgezogenen Noah Adrian gegen den Gelper Rückraum vonnöten. Mit Elias Eiker für den eher unglücklichen Justin Kauwetter stand die Deckung nach zehn Minuten deutlich besser, der Angriff lief zudem auch flüssiger. Immer wieder wurde auch Kreisläufer Matthias Meurer erfolgreich ins Szene gesetzt.
Auffällig vor allem nach der Pause allerdings: Der Rückraum leidet weiter an mangelnder Power. Ohne die Hilfe von Ex-Bundesligaspieler Oliver Milde auf halblinks, der im zweiten Durchgang von 14:15 bis zum 20:20 jeden Angriff wuchtig mit einem Treffer abschloss, wäre die Partie vermutlich früher auf die Gästeseite gekippt. Mildes Rückraum-Kollegen hatten gegen die Gäste-Defensive ihre Probleme. Justin Kauwetter kam bei fünf Fahrkarten und nur einem Treffer kaum zum Zug. Das galt in ähnlichen Statistiken auch für Max Molsner und Felix Molsner aus der Rückraummitte sowie Linkshänder Elias Eiker.
OSC Rheinhausen: Leistungsträger Fabian Büttner ist angeschlagen
Leistungsträger Fabian Büttner konnte nur punktuell helfen, weil kränklich etwas geschwächt, und kam nur im zweiten Durchgang auf wenige Einsatzminuten. Sieben Minuten vor dem Ende sah es für den OSC nach Adrians Treffer zum 24:23 noch günstig aus. Doch Fehler von Eiker, Käsler und auch Milde sorgten in der Endphase dafür, dass die Gäste beide Punkte mit nach Hause nahmen.
Noch etwas Zeit braucht Neuzugang Kaan Taymaz. Der ehemalige Remscheider machte im linken Rückraum ein ordentliches Match, nahm aber bisweilen zu viele Würfe mit zu großem Risiko. Dazu hatte die neue Nummer 20 im Rheinhauser Team auch ziemlich flott zwei Zeitstrafen auf dem Konto, so dass Coach Wistuba über weite Strecken der zweiten Halbzeit auf Aushilfsspieler Oliver Milde setzte.
Oliver Milde gibt beim OSC Rheinhausen in zwei Wochen seinen Ausstand
Der 31-Jährige wird übrigens, so ist die Absprache, am 14. Dezember (19.15 Uhr, Krefelder Straße) im Heimspiel gegen Spitzenteam Bayer Dormagen II seinen Ausstand geben. Am kommenden Wochenende ist für den OSC ja wegen des Remscheid-Rückzugs spielfrei. Berufliche Gründe schränken den Trainingsumfang des in Köln wohnenden und arbeitenden früheren Bundesliga-Akteur der Füchse Berlin doch arg ein. Aus diesem Grunde hatte sich Milde ja auch im vergangenen Frühjahr vom Handballsport zurückgezogen.
OSC Rheinhausen: Seemann (48. Borchert) - Adrian (7/5), Milde (6), Meurer (5), Käsler (4), Taymaz (3), Eiker (2), Kauwetter (1), M. Molsner (1), F. Molsner, Büttner, Küpper Ventura.