Dinslaken. Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht reist zum Derby beim OSC Rheinhausen. Für einen Dinslakener ist es eine ganz besondere Partie.

Fabian Hoffmann hatte es zu Beginn der Woche noch einmal betont. Egal wie sich Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht, den im Sommer etliche Akteure verlassen werden, künftig aufstellt - das aktuelle Team werde bis zum Ende alles versuchen, um die Klasse sportlich zu halten. Und am Samstagabend (19.15 Uhr), meinte der ebenfalls scheidende Rückraumspieler noch, da bräuchte sich ohnehin niemand Sorgen um die Dinslakener Motivation zu machen. Schließlich steht ein Derby an: Die Mannschaft von Marius Timofte gastiert beim Nachbarn OSC Rheinhausen und brennt an der Krefelder Straße auf Revanche für die vermeidbare Hinspielniederlage im vergangenen September.

Vor der 25:28-Heimpleite am zweiten Spieltag war der ohnehin schon dünne MTV-Kader noch durch einen herumgehenden Infekt geschwächt worden. Trotzdem agierten die Dinslakener damals über ganz weite Strecken auf Augenhöhe, leisteten sich letztlich gegen den aktuellen Tabellenfünften aus dem Duisburger Westen aber ein paar unnötige Fehler zu viel. „Grundsätzlich sind es eigentlich immer gute Spiele gegen den OSC. In der Saison davor haben wir zu Hause gewonnen und in Rheinhausen unentschieden gespielt“, erinnert sich Timofte, der sich wie seine Schützlinge auf den neuerlichen Vergleich freut: „Da treffen die beiden einzigen Vereine aus der Region aufeinander, die seit Jahren konstant in der Regionalliga spielen. Das ist schon etwas Besonderes.“

Der OSC Rheinhausen steht recht komfortabel da

Dabei geht es natürlich auch diesmal um viel mehr als die lokale Rivalität. Die Rheinhauser, die am vergangenen Sonntag haushoch bei Schlusslicht Bergischer HC II gewannen, stehen zwar mit 14:10-Punkten recht komfortabel da, dürften aber auf Grund des vermehrten Abstiegs noch ein paar Zähler benötigen. Deutlich brenzliger sieht es für Rheinwacht aus. Während die Dinslakener am Sonntag gegen Ratingen chancenlos war, punktete die Konkurrenz im Keller. Auch die Partie gegen das Top-Team Interaktiv hat Timofte im Nachgang noch einmal analysiert: „Wir machen eigentlich ganz viel richtig, lösen unsere spielerischen Aufgaben gut, aber scheitern einfach wieder an unserer Chancenverwertung.“

Handball Regionalliga MTV Rheinwacht Dinslaken gegen HC Weiden
Nik Dreier trifft mit dem MTV Dinslaken auf seinen künftigen Verein OSC Rheinhausen. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Eine entscheidende Phase sei es gewesen, als Kreisläufer Nik Dreier nach 11:12-Rückstand mehrfach frei vergeben hätte: „Nik hat zwar sieben Tore gemacht, es hätten aber auch locker zwölf sein können“, bemängelte der Coach. Auf Dreier wartet nun ein ganz besonderes Spiel, denn der 22-Jährige, der unweit der OSC-Halle wohnt, wechselt nach dieser Saison zu den Gastgebern. Timofte setzt darauf, dass Dreier gegen seinen künftigen Verein besonders motiviert sein wird und zeigen will, „was er in den letzten Jahren in Dinslaken gelernt hat.“

Wiedersehen mit dem Ex-Remscheider Kaan Taymaz

Während die Heimfans ihren baldigen Akteur Dreier gewiss genau unter die Lupe nehmen werden, müssen die Dinslakener Akteure OSC-Neuzugang Kaan Taymaz unbedingt im Auge haben. Der Rückraumspieler ist vom einstigen Ligakonkurrenten HG Remscheid nach Rheinhausen gewechselt und warf im letzten Remscheider Spiel vor dem finanziell bedingten Rückzug in Dinslaken satte 15 Tore gegen den MTV. „Natürlich haben wir ihn auf dem Schirm, aber es ist ein anderes Spiel, und er spielt in einer anderen Mannschaft. Das wird nicht wieder vorkommen“, ist sich Timofte sicher. Dinslakens Teammanager Heinz Buteweg hatte nach der HGR-Aufgabe übrigens auch seine Fühler nach Taymaz ausgestreckt, doch der wurfstarke Halblinke gab dem OSC schließlich den Vorzug.

Eine derartige Vestärkung hätte dem MTV sicher auch gut getan, doch grundsätzlich geht Marius Timofte, der vor dem ersten Derby selbst flach gelegen hatte und das Training nicht leiten konnte, mit deutlich weniger Sorgen in das Rückspiel als beim ersten Aufeinandertreffen. Nur Jonas Höffner musste unter der Woche angeschlagen zwei Einheiten ausfallen lassen, sollte aber dabei sein können. Dass die Einstellung wieder stimmen wird, ist für den Coach noch weniger fraglich: „Die Mannschaft zeigt Woche für Woche Charakter und kämpft jedesmal bis zum bitteren Ende.“ Und daran dürfte sich gerade in einem Derby nichts ändern.