Essen. Nach dem 4:0-Erfolg über Ingolstadt ist der Zweitliga-Absteiger nur noch vier Punkte entfernt. Hafenstraße bleibt weiterhin Partyzone nonstop.
Das Stadion an der Hafenstraße entwickelt sich zur Partyzone nonstop: Hallten gestern noch Duisburger Schmähgesänge durch die Westkurve, so wurden sie am Sonntag durch den imponierenden 4:0-Heimsieg von Rot-Weiss Essen gegen den FC Ingolstadt abgelöst. Die „Schanzer“, wie sie genannt werden, 2017 noch Bundesligist, vor zwei Jahren noch Zweite Liga. Von einem Vier-Ringe-Autokonzern mit einem Etat auch in der Dritten Liga ausgestattet, von dem die Rot-Weissen nicht zu träumen wagen.
Hergespielt wie Schulbuben, die sich am Ende auch noch schlecht benehmen. Erschlagen von einer Wucht, die von Anpfiff weg auf sie niederprasselte. Selbst schuld, möchte man sagen, warum lässt man Rot-Weiss Essen in der ersten Hälfte auch auf ihre Westkurve spielen, dieses Mal die absolut falsche Entscheidung. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski nimmt momentan sein Schicksal wirklich in beide Hände und lebt diesen Traum von der Krönung einer jetzt schon grandiosen Saison.
Rot-Weiss Essen: Lucas Brumme verletzt sich
Störfälle und „Entschuldigungen“ gäbe es eigentlich genug: Tags zuvor musste man frustriert mit ansehen, wie Konkurrent Preußen Münster ein verloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer riss. Dazu die Müdigkeit am Ende einer Englischen Woche, die wieder zu Umstellungen zwang: Andreas Wiegel ist nach dem Saarbrücken-Spiel am Knie verletzt und muss sich Montag einer eingehenden Untersuchung unterziehen. Und nach 24 Minuten wird das Konzept durch die Verletzung Brummes, der nach einem Pressschlag Schmerzen in der Leistengegend verspürte, schon wieder über den Haufen geworfen.
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Aber RWE hat ja noch eine gut besetzte Ersatzbank. Es wird immer vom Glücksgriff des Trainers gesprochen, wenn die Einwechselspieler zünden. Aber das kann schon kein Glück mehr sein, wie Trainer Dabrowski wiederholt die richtigen Kräfte mobilisiert. Der Mann scheint im Training ein untrügliches Gespür zu besitzen, wer „reif“ für einen Einsatz am Wochenende ist. Sandro Plechaty, nach langer Verletzung eigentlich schon „weg vom Fenster“, bekommt das Vertrauen und zahlt gleich nach neun Minuten zurück, spielte auch weiterhin sehr auffällig.
RWE: Isi Young meldet sich zurück
Und auf Brumme folgte ein Isi Young, dessen Kopf in den letzten Wochen immer mehr zwischen den Schultern verschwand, der diesmal einen Kaltstart hinlegen musste und der seine Chance beim Schopfe packte: Zwei Assists zu Toren, in der letzten Spielminute wollte er noch das Tor des Jahres nachlegen, was er knapp verpasste. Und nun? Tun sich für Rot-Weiss an der Spitze plötzlich zwei Optionen auf: Neben den Gejagten aus Münster ist auch Jahn Regensburg noch längst nicht auf der Seite des Glücks. Im Torverhältnis hat man zu Jahn nun aufgeschlossen, vier Punkte Vorsprung hat der schwächelnde Zweitliga-Absteiger noch.
Und, bitte vormerken: Die nächste Party an der Hafenstraße findet am 10. Mai statt. Stargast: Die Münchner Löwen. Und stilgerecht mal wieder unter Flutlicht - am geliebten Freitagabend. Wenn Sandhausen nicht zum Partycrasher wird...