Essen. Der Abgang von Kapitän Vinko Sapina trifft die RWE-Fans bis ins Herz. Der freut sich auf ein Wiedersehen an der Hafenstraße, die Fans eher nicht.
„Wenn Du einen Spieler los werden willst, mach ihn zum Kapitän“, könnte das Lösungsmotto bei Rot-Weiss Essen lauten. Benjamin Baier, Marco Kehl-Gomez, Dennis Grote, Daniel Davari, Daniel Heber, Felix Bastians - und jetzt Vinko Sapina. Die Liste der geschassten oder weg gegangenen Kapitäne der jüngeren Vergangenheit bei RWE ist lang. Liegt etwa ein Fluch über dem ehrenwerten Posten an der Hafenstraße?
Der plötzliche Abgang schockt die RWE-Fans
Der plötzliche Abgang ihres Capitano hat die treuesten Kurvenfans geschockt. Noch vor wenigen Monaten verkündete er in unserem Podcast „vonne Hafenstraße“ lächelnd, dass an den Wechselgerüchten nichts dran sei, er stolz sei, die Kapitänsbinde zu tragen und er seinen Vertrag „auf jeden Fall erfüllen möchte“. Wochen später entpuppt sich auch dies wieder als hohles Fußballer-Geschwätz. Im besten Fußballer-Alter von 28 Jahren erliegt er der Verlockung des letzten „Big Deals“. Hätten ihm die Herren aus Dresden nicht nur die Taschen, sondern auch gleich den Mund mit den Geldscheinen vollgestopft....
RWE-Kapitän Vinko Sapina: Rapider Leistungsabfall in der Rückrunde
Nun erscheint plötzlich sein rapider Leistungsabfall in der Rückrunde unter einem ganz anderen Licht. Und manch einer stellt sogar schon die langwierige Wadenverletzung, die Sapina über Wochen „plagte“, in Frage. In der Winterpause hielten sich hartnäckige Wechselgerüchte in die Zweite Liga (KSC). Vielleicht verzog sich da jemand in die Schmollecke, weil ihm die Freigabe verweigert wurde? Spekulationen über Spekulationen.
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Fakt ist, dass der RWE-Kapitän in den letzten drei Ligaspielen fahrig und unkonzentriert auftrat, mit einem starken Sapina der Vorrunde wäre im Endeffekt sogar der Relegationsplatz möglich gewesen, so bleibt von ihm als letzter Eindruck sein „Bock“ in Lübeck hängen, der zum Gegentor führte.
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Wenn Sapina jetzt in seinen Abschiedsworten gar von einer Vorfreude spricht, bald die RWE-Fans als Gegner an der Hafenstraße wiederzusehen, zeugt es von Naivität oder fast schon Sarkasmus. Wut und Enttäuschung wird ihm aus der Kurve entgegengebracht werden, dessen kann er sich sicher sein. Die Besonnenen, die rechnen können, werden ihm mit Gleichgültigkeit begegnen: Als 40.000-Euro-Schnäppchen kam er aus Verl, nun bringt er RWE ein Vielfaches ein. Die Ablöse, so hört man, soll höher sein als das, was damals Magdeburg für Daniel Heber springen ließ. In der Dimension einer ordentlichen Eigentumswohnung in Essen.
Rot-Weiss Essen braucht neue Herzenbruchs
Der Weggang von Sapina verdeutlicht einmal mehr, warum die Fans einen wie Felix Herzenbruch in den Kultstatus hoben, der bis zum Schluss sein Herz auf dem Platz ließ. Die Vereinsführung muss nun neue Herzenbruchs finden. Nur - gibt es sie noch?