Halle. Rot-Weiss Essen ist mit einer Niederlage in die neue Saison in der 3. Liga gestartet. 1:2 verlor das Team beim Halleschen FC und wachte spät auf.

Die neue Saison ist erst gut 90 Minuten alt, und Rot-Weiss Essen hat schon das erste Frusterlebnis: Trotz einer ansprechenden und engagierten Leistung beim Halleschen FC reichte es am Ende nicht zum (Teil-)Erfolg. Die Gastgeber machten aus ihren wenigen Chancen viel und siegten mit 2:1 (2:0). Dabei hatten die Rot-Weissen die Niederlage quasi selbst eingeleitet.

Die neue Saison in der Dritten Liga begann mit 15minütiger Verspätung: Vollsperrung auf der A7 – ein Tieflaster hatte eine Ladung Neuwagen verstreut. Mit großer Vorfreude waren die Rot-Weissen laut Trainer Dabrowski nach Sachsen-Anhalt gereist. Die Vorfreude hielt genau 1 Minute und 50 Sekunden: Bei einem kurzen Abstoß passte Felix Bastians auf Torhüter Jakob Golz, der in die Mitte auf Thomas Eisfeld. Dieser ließ sich, (fair) bedrängt von einem Hallenser den Ball abnehmen und der füllige Dominic Baumann jagte ihn beherzt in die Maschen: 1:0 – schlimmer kann eine Saison nicht beginnen.

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Die Gäste schluckten einmal und antworteten mit wütenden Angriffen, während die Gastgeber aufgrund der schnellen Führung fast ein wenig gehemmt wirken. Torben Müsel versuchte es mit rechts, abgeblockt, dann mit links und zwang HFC-Torhüter Sven Müller zu einer ersten Parade (6.).

Dominic Baumann erzielte die frühe Führung für Halle gegen Rot-Weiss Essen.
Dominic Baumann erzielte die frühe Führung für Halle gegen Rot-Weiss Essen. © getty

Die Essener kamen ein wenig mühsam im Spielaufbau aus der eigenen Hälfte, aber wenn die Mittellinie überschritten war, ging es zügig voran. Halle hatte nur wenige Konter entgegen zu setzen, aber die wirkten in Summe gefährlicher. Meris Skenderovic kam aus fünf Metern völlig frei zum Kopfball, fand aber nur die Arme von RWE-Keeper Golz (16.).

Rot-Weiss Essen lässt Angriffe fahrig liegen, Halle schlägt gnadenlos zu

Ansonsten wurde RWE immer spielbestimmender. Aber symptomatisch für die Stürmerleistung zur Zeit: Herrlicher Pass von Vinko Sapina in die Tiefe auf Isaiah Young, der flankt, findet aber in der Mitte keinen Abnehmer. Und als Wiegel einmal scharf nach innen flankt, verfehlt der Kopfball von Moussa Doumboya hauchdünn das Ziel (19.).

Auch ein wahres Freistoß-Festival Mitte der ersten Halbzeit für Rot-Weiss brachte nicht den erhofften Ausgleich: Die Freistöße von Müsel (24.) und Eisfeld (37.) bewegten nur das Außennetz. Anders die Gastgeber: Ecke von links, Wiegel steigt am zweiten Pfosten nicht richtig hoch – und Baumgart köpft fast ungehindert ins lange Eck: 2:0 (39.). Die in der Vorbereitung noch gelobte Defensive, sie sah dabei nicht wirklich stabil aus.

Welche Hoffnung blieb für die mitgereisten 1000 Fans aus Essen noch für die zweite Halbzeit bei der bekannten Torflaute? Trainer Dabrowski versuchte nach dem Wechsel mit Handzeichen das Spiel seiner Elf in die Breite zu ziehen, konsequenter über außen zu gehen. Aber was blieb war die Abschlussschwäche: Müsel ging technisch stark an drei Hallensern vorbei, zog aus 16 Metern flach ab, verfehlte das lange Eck aber knapp (51.).

RWE blieb die spieltechnisch stärkere Mannschaft, das sah alles gefällig aus. Aber was nutzt es, wenn vor dem Tor der Ertrag ausbleibt? So nach 60 Minuten, als der auffällige Müsel am langen Pfosten über die Latte köpfte.

In der Schlussphase verpasst Rot-Weiss Essen den Ausgleich

Dann sollte es mit frischem Angriffspersonal in die letzten 20 Minuten gehen – aber vorher fiel noch der wichtige und längst verdiente Anschlusstreffer: Wieder bediente Sapina herrlich auf Rechtsaußen Marvin Obuz, dessen präzise Flanke konnte Young in der Mitte fast unbedrängt einköpfen: 2:1 (69.). Nun war wieder Feuer in den RWE-Aktionen.

Der eingewechselte Felix Götze versuchte es aus 18 Metern, knapp strich die Kugel über die Latte (76.). Die Gastgeber hatten dem nicht mehr viel entgegenzusetzen, versuchten es allmählich mit Zeitverzögerung. Als Doumbouya im Strafraum zu Boden ging, reichte es Schiedsrichter Patrick Kessel nicht zum Elfmeterpfiff (79.).

Die Abwehr der Gastgeber wurde nun teilweise vogelwild gespielt, doch Doumbouya jagte die Kugel aus elf Metern in den Abendhimmel (83.). RWE warf alles nach vorne, Bastians versuchte sich in der Sturmmitte, seine Direktabnahme strich am linken Pfosten vorbei (90.+3). Aus und vorbei.

Hallescher FC – Rot-Weiss Essen 2:1 (2:0)

RWE: Golz, Brumme, Bastians, Rios Alonso, Wiegel (90. Kourouma), Sapina 87. Vonic), Eisfeld (70. Götze), Müsel (70. Harenbrock), Young, Doumbouya, Obuz (70. Berlinski).

Tore: 1:0 Baumann (2.), 2:0 Baumgart (39.), 2:1 Young (69.)

Zuschauer: 12.429 (ausverkauft)

Hier gibt es den Live-Ticker der Partie Hallescher FC - Rot-Weiss Essen zum Nachlesen

Halle - RWE

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