Verl. Rot-Weiss Essen kassiert bei Generalprobe in Verl eine unnötige Niederlage. An diesen Problemen muss Trainer Dabrowski bis zum Start arbeiten.
Die Generalprobe für den Drittliga-Start ist Rot-Weiss Essen misslungen, zumindest vom Ergebnis her. Rot-Weiss verlor das letzte Testspiel nach gut vier Wochen Vorbereitung mit 0:1 beim Liga-Konkurrenten SC Verl. Das musste nicht sein, denn die Essener hatten genug Chancen, um ein Tor zu erzielen. Nur die Effizienz in der Verwertung ließ mal wieder zu wünschen übrig. Eine Schwäche, die RWE schon in der vergangenen Saison beschäftigte, und die man unbedingt ausmerzen muss, um wie gewünscht eine bessere Saison hinzulegen als im Vorjahr.
Deshalb wurde eigens neue Offensivpower verpflichtet: Moussa Doumbouya und Leonardo Vonic für die Zentrale und für die Außenbahn Marvin Obuz und Lucas Brumme, der die Unterschrift noch vor dem Anpfiff in Verl unter seinen Einjahresvertrag gesetzt hatte. Brumme hatte nach seiner Einwechslung auch gleich zwei dicke „Dinger“, doch er scheiterte jeweils am Keeper der Gastgeber.
Niederlage für Rot-Weiss Essen ist für Trainer Dabrowski Muster ohne Wert
RWE-Trainer Christoph Dabrowski machte bei seinem Fazit allerdings trotz Niederlage nicht den Eindruck, als würde er sich um die Form seiner Jungs sorgen. Sachlich - wie gewohnt – fasste er zusammen: „Wir haben verloren, aber das ist ein Muster ohne Wert. Uns war klar, dass die Verler etwas mehr Ballbesitz haben würden, sie hatten vielleicht auch einen Tick mehr Spielkontrolle.“ So ist das Spiel der Gastgeber angelegt, mit dem sie sich nunmehr in ihrer vierten Drittliga-Saison behaupten wollen.
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Aber der Essener Fußballlehrer sah auch positive Dinge. „Wir haben gegen den Ball die Räume gut geschlossen und gut gearbeitet.“ In den ersten 60 von den vereinbarten 120 Test-Minuten gab es auf beiden Seiten keine einzige hochkarätige Möglichkeit. Die Essener Abwehrkette mit Andreas Wiegel, José-Enrique Rios Alonso, Felix Bastians und Sascha Voelcke agierte aufmerksam und konzentriert.
Doch was bei den Rot-Weissen nicht funktionierte, war die Arbeit nach Ballgewinn. „Da waren wir zu unpräzise, um die Räume im Umschaltspiel nutzen zu können.“ So landete der Ball viel zu oft und viel zu schnell wieder beim Gegner. Auch das ein Grund, warum Verl mehr Ballbesitz hatte.
Saisoneröffnung Rot-Weiss Essen
Einmal war Rot-Weiss Essen bei Defensivarbeit nicht im Bilde
Und einmal war RWE dann bei der Defensivarbeit doch nicht im Bilde. Ausgerechnet wieder bei einer Standardsituation. Nach einem Eckball wurde im Strafraum gewühlt und gegrätscht, Rot-Weiss bekam den Ball aber nicht geklärt. Marcel Benger köpfte die Kugel erst an die Latte und beförderte ihn danach über die Linie zum 1:0 (70.). Das war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mal unverdient.
„Ein Eier-Tor, das ist schon ärgerlich“, fand der RWE-Trainer. Vor allem, weil es die Entscheidung war. Aber auch dafür ist RWE ganz allein verantwortlich, weil man nicht eine der fünf, sechs guten Chancen nutzte. Zweimal Brumme, der Youngster Yan Friessner Montas traf den Pfosten (91.) und erlaubte sich einen Stockfehler frei vor dem Tor (103.). Ron Berlinski köpfte unbedrängt am Kasten vorbei. Auch Neuzugang Leonardo Vonic scheiterte aus 16 Metern. „Wir hatten hinten heraus schon drei, vier Hochkaräter“, so Dabrowski.
Rot-Weiss Essen – weitere Brennpunkte:
- Dabrowski-Interview Teil eins: So geht er mit der Fankritik um.
- Dabrowski-Interview Teil zwei: Das ist der Plan für 2023/24.
- Vom Co-Trainer zum Temmanager: Das ist „Erle“ Wolters’ neuer Job.
- „Ich weiß, was RWE bedeutet“: Harenbrock über seine Rolle als Dienstältester.
- 2:1 gegen Ottensen: Wie Rios Alonso das Testspiel einordnet.
- Moussa Doumbouya: Vom Flüchtling zum RWE-Profi.
Nun also hat RWE noch bis Freitag Zeit, sich auf den Start beim Halleschen FC einzustimmen. Unter der Woche werden die Essener darauf achten, dass sie dann frisch und spritzig sind. „Wir werden uns das Spiel heute noch mal anschauen und unsere Schlüsse daraus ziehen. Dann geht der Blick auf das Spiel in Halle, wie wir sie knacken können“, schildert Dabrowski. Fest steht allerdings, dass man in allen Bereichen noch ein paar Prozent drauflegen müsse. Und: „Wir brauchen schon noch mehr Galligkeit und Zielstrebigkeit.“ Kennt man auch aus der Vorsaison, aber es war halt doch nur ein Testspiel.
Wer letztlich beim Halleschen FC in der Startelf auflaufen wird, hält Christoph Dabrowski offen. „Das ist im Moment schwierig zu sagen, wir haben heute noch ein bisschen getestet. Aber man hat ja auch gesehen, dass einige Spieler heute länger auf dem Platz waren.“
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