Duisburg. Auch am Mittwoch fehlte Assistenztrainer Uwe Speidel bei den Übungsheiten des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Aus Sicht des Vereins hat sich an der Nachrichtenlage der letzten Tage nichts geändert.
Der Diplom-Sportlehrer sei krankgeschrieben, heißt es nun schon seit über einer Woche an der Westender Straße. Spekulationen über Unstimmigkeiten im Trainerteam und Suspendierungen dementieren die Verantwortlichen konsequent, Speidel war für ein Statement nicht erreichbar. Doch längst verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die Zusammenarbeit vor einem Ende steht.
Als vor gut zwei Wochen erstmals Gerüchte über interne Differenzen laut wurden, widersprach MSV-Sportdirektor Bruno Hübner vehement. „Es besteht Einigkeit darüber, dass alle im Team an einem Strang ziehen müssen”, so der Manager damals. Von sich aus stellte Hübner klar, dass Speidels vorzeitige Abreise aus dem Kurztrainingslager in Bad Kreuznach allein gesundheitliche Gründe gehabt hätte. Trainer Milan Sasic wolle Erkältungskrankheiten rigoros von der Mannschaft fernhalten, so Hübner.
So argumentierte Hübner auch am vergangenen Donnerstag. Vorausgegangen war ein langes Gespräch mit Speidel im Trainingszentrum in Meiderich. Auffallend war, dass Speidel zur Besprechung in Trainingskleidung erschienen war – offenbar wollte der 38-Jährige an diesem Tag seiner Arbeit nachgehen – dann aber in zivil und reichlich bepackt das Klubgelände verließ. „Er hat einen Krankenschein abgegeben”, so Hübner an jenem Nachmittag. Auch beim Ligaspiel gegen den FC Augsburg am Samstag fehlte der frühere Mönchengladbacher.
Mit dem Amstantritt von Cheftrainer Milan Sasic veränderte sich zwangsläufig das Gefüge der sportlichen Leitung. Der Kroate brachte als Co-Trainer Fuat Kilic mit, den er bei seinem Trainerlehrgang kennen gelernt und mit dem er in Kaiserslautern zusammengearbeitet hatte. Gestern deutete sich an, dass mit Mario Baric ein weiterer ehemaliger Sasic-Gefährte stärker in die Trainingsarbeit eingebunden wird. Baric ist seit mehreren Monaten als Videoanalyst beim MSV tätig – pikanterweise auf Vermittlung von Uwe Speidel. Zuvor war Baric am Betzenberg tätig – auch unter Milan Sasic. Baric stand gestern in Trainingskleidung auf dem Platz.
„Wenn ein neuer Trainer festlegt, dass nicht mehr rechts herum, sondern links herum gelaufen wird, müssen eben alle links herumlaufen”, so Hübner. Der Manager selbst brachte bereits eine Lösung ins Gespräch, für den Fall, dass es Probleme gebe. Man könne über eine Trainerrotation innerhalb der einzelnen Teams nachdenken. Konkret nannte der Manager die U 23, die derzeit unter Markus Reiter in die Regionalliga aufsteigen soll.