Gelsenkirchen. Keke Topp war bei Schalke 04 ein Publikumsliebling, wechselte aber im Sommer nach Bremen. Das hatte er eigentlich gar nicht vor.
Es ist für manche Fans des FC Schalke 04 immer noch ungewohnt, dass Keke Topp das grün-weiße Trikot von Werder Bremen trägt und nicht bei den Königsblauen die Nummer 9 von Simon Terodde übernommen hat. Doch im Sommer wechselte der 20-Jährige zu seinem Heimatverein. Dem TV-Sender Sky sagte er nun, dass er das eigentlich gar nicht geplant hatte.
Schalke 04 – Mehr News und Hintergründe:
- Schalke: Cissé zuletzt krank - doch jetzt geht‘s zur Nationalelf
- Fährmann klagt gegen Schalke - es geht um die Abmahnung
- Schalke: Brisantes Schreiben des SFCV? Die Hintergründe
- Schalke-Konkurrent Fürth: Siewert und Fürstner übernehmen
- Sportchef Mulder ist kein Freund von Not-Transfers
Topp, dem in der Saison 2023/2024 fünf Tore gelungen waren, darunter einige wichtige im Abstiegskampf, hatte einen noch bis Juni 2025 gültigen Vertrag bei den Königsblauen. „Für mich war es nie eine Option zu wechseln“, sagte Topp. Doch aus vielen Gründen habe er sich umentschieden. Zum einen wäre das Schalker Angebot zur vorzeitigen Vertragsverlängerung nicht gut gewesen. „Mir wurde gesagt, ich soll die Zukunft im Sturm werden. Mit mir habe man große Pläne, mit mir will man irgendwann viel Geld verdienen. Als man mir dann ein schlechteres Vertragsangebot vorgelegt hat, da habe ich mich verarscht gefühlt“, sagte Topp. Doch es gab noch einen zweiten Grund: Ihm seien seine „engsten Vertrauten, so viele Spieler und Menschen“ weggenommen worden. Sein Sturmpartner Simon Terodde, der seine Karriere beendete, war für ihn ein ebenso wichtiger Ansprechpartner wie zum Beispiel Assan Ouédraogo (18), den es zu RB Leipzig zog.
Ein väterlicher Freund war der ehemalige Co-Trainer Mike Büskens, dessen Vertrag trotz seiner großen Verdienste als Spieler (Eurofighter, DFB-Pokalsieger) und Trainer (Aufstieg 2022) nicht verlängert wurde. Etwas, das Topp sehr missfiel. Für Büskens, sagte der Stürmer, würde er „durchs Feuer gehen“. In seiner schwersten Stunde, bei der Beerdigung seiner Mutter, habe Büskens beispielsweise an seiner Seite gestanden. „Wir hatten eigentlich Training bei Schalke. Er ist aber morgens drei Stunden hierhergefahren, um dann kurz zwei Minuten nach der Beerdigung mit mir zu reden und dann wieder drei Stunden zurückzufahren. Und das war ein besonderer Moment, wo meine ganze Familie ihm verdammt dankbar ist, weshalb er hier immer offene Türen hat“, sagte Topp. Kennengelernt hatten sie sich vor fünf Jahren, als Topp U16-Nationalspieler war und Büskens dort Co-Trainer. Als Topp in Schalkes U19 stürmte, war Büskens Verbindungstrainer zwischen Profis und Knappenschmiede und kümmerte sich zum Beispiel um den Angreifer. Auch Büskens selbst äußerte sich über seine Fahrt zur Beerdigung: „Man ist nicht nur Trainer, sondern man steht in guten wie in schlechten Zeiten zusammen. Und von daher war es für mich normal, dass ich diesen schwierigen Moment mit dir teile.“
Topp und Büskens - zwei, die immer noch verbunden sind. Und zwei, die nicht mehr beim FC Schalke 04 unter Vertrag stehen.
Mehr News zu Schalke 04 auf WhatsApp
Sie wollen immer auf dem neuesten Stand sein, was den FC Schalke angeht? Sie wollen nah dran sein am Verein und dabei sein, wenn unsere Reporter unterwegs sind und hinter die Kulissen gucken? Dann abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal „WAZ auf Schalke“.