Dortmund. Maximilan Beier legte gegen Union Berlin erst einen unglücklichen Auftritt hin und zeigte dann, was in ihm steckt. Was Kehl jetzt von ihm erwartet.
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Kommt Maximilian Beier beim BVB nun richtig in Fahrt? Der Auftritt beim 6:0 (2:0) Kantersieg gegen Union Berlin lässt zumindest hoffen - und steht ein Stück weit sinnbildlich für den bisherigen Saisonverlauf des 22-Jährigen. Im Sommer aus Hoffenheim mit der Empfehlung von 16 Toren und drei Vorlagen nach Dortmund gekommen, hat Beier bisher Schwierigkeiten, seine Rolle im Team zu finden, denn die Position des Halbstürmers gibt es beim BVB nicht, und damit die hohen Erwartungen zu erfüllen.
Dieser Einruck bestätigte sich auch im Spiel gegen Union Berlin am Samstagabend. Lange tat Beier sich schwer, wirkte in vielen Aktionen unglücklich, handelte oft überhastet, ließ Selbstvertrauen vermissen. Dazu kam Pech im Abschluss, als sein Schussversuch aus kurzer Distanz in der 29. Minute nur an die Latte knallte.
Was sich der Offensivspieler, der als Flügelmann für Jamie Gittens in die Startelf rückte, trotz unglücklicher Aktionen nicht vorwerfen lassen musste, war seine Einsatzbereitschaft. Nach Ballverlusten rannte Beier den Gegenspielern hinterher, schmiss sich in Zweikämpfe. Nach misslungen Abschlüssen ließ er den Kopf nicht hängen.
BVB: Sebastian Kehl lobt Beier - und gibt eine Prognose ab
Das honorierte Sportdirektor Sebastian Kehl nach Abpfiff: „Maxi ist jemand, der immer hart arbeitet, nach vorne und nach hinten. Manchmal ist er ein bisschen unglücklich, manchmal ein bisschen ungestüm. Was wir an dem Jungen extrem gut gefällt, dass er immer wieder mit nach hinten läuft und Gas gibt. Darüber hinaus ist er einfach ein richtig guter Fußballer. Der Junge wird kommen.“
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Ob dieses Versprechen von Kehl für den Rest der Saison gilt, bleibt abzuwarten. Am Samstagabend jedenfalls kam Beier spätestens ab der 80. Minute - und wie. Carney Chukwuemeka dribbelte stark in den Strafraum, passte zu Beier, der den Ball im Fünfmeterraum zweimal gefühlvoll mit der Schuhsohle mitnahm und perfekt auf Guirassy ablegte, der zum zwischenzeitlichen 4:0 vollendete.
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Beier belohnt sich mit sehenswerter Torvorlage bei Kantersieg des BVB
Das gab Beier sichtbar Aufwind. Seine Aktionen waren viel sauberer, selbstbewusster und klarer. Die Belohnung folgte prompt: Nach einer Groß-Flanke von der rechten Seite setzte Beier einen sehenswerten Flugkopfball ins rechte Toreck zum 6:0. Der Knoten war nun endgültig geplatzt, doch Kehl mahnte: „Vielleicht fehlt noch die Ruhe. Er hat heute ein bis zwei Situationen, wenn er da noch ein bisschen ruhiger bleibt, schießt er vielleicht noch ein zweites oder drittes Tor. Er braucht noch ein bisschen Zeit.“
Viel Zeit, diese Saison noch eine erfolgreiche werden zu lassen, bleibt Beier nicht mehr. Dass er sich innerhalb kurzer Zeit steigern kann, hat er am Samstagabend gezeigt - jetzt muss ihm das nur noch konstant gelingen.
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