Dortmund. Dortmund macht gegen Union vieles besser als in den Vorwochen. Das 6:0 ist ein Befreiungsschlag, die Leistung muss nun der Maßstab sein.

Dortmund gewinnt, Guirassy überragt. Dennoch tritt der BVB auf die Euphoriebremse.

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    Man musste nur Hans-Joachim Watzke beobachten, um die Bedeutung dieses Sieges für Borussia Dortmund zu erkennen. Der scheidende BVB-Geschäftsführer überquerte mit einem breiten Grinsen den Rasen des Dortmunder Stadion, lief bis zur Werbebande, um Karim Adeyemi zu umarmen, der schon für Selfies mit den Fans posierte. Auch Kapitän Emre Can bekam einen Drücker. Dieser Heimerfolg tat gut.

    Es fiel bei allen Beteiligten eine Menge Last ab. Die Dortmunder standen vor Anpfiff des Samstagabend-Spiels unter großem Druck, weil die Konkurrenz im Kampf um die Europapokal-Plätze punktete. Der BVB nahm diese Situation an, schaffte beim 6:0 gegen Union Berlin einen Befreiungsschlag. Auf zwei Wegen.

    BVB gegen Union: Leidenschaft und Spiel-Struktur stimmen

    Vor dem Spiel zündeten Dortmunds Fans massig Feuerwerk, um sich selbst und die Südtribüne zu feiern. Die heiße Stimmung schwappte von den Betonstufen auf den Platz hinunter. Die häufig lethargischen Profis hetzten diesmal über den Rasen, sie schmissen sich in Zweikämpfe, zweite Bälle landeten öfter bei Schwarz-Gelb als bei Rot-Weiß.

    Borussia Dortmund - 1. FC Union Berlin
    Das vierte Tor von Serhou Guirassy: Der BVB-Stürmer überragte gegen Union Berlin. © DPA Images | Fabian Strauch

    Und auch fußballerisch gelang mehr als sonst. Der BVB bekam mehr Tiefe in sein Spiel als sonst, er setzte endlich auch Serhou Guirassy perfekt ein. Der Guineer überragte mit seinem Viererpack alle. Doch es gab auch weitere Gewinner. Maximilian Beier, der das sechste Tor schoss, eine Genugtuung für den jungen Angreifer, der seine Mühe und Not während seiner ersten Monate im Ruhrgebiet hatte. Oder Pascal Groß, der vier Treffer auflegte, was nur zwei anderen Spielern seit Beginn der Datenerfassung im deutschen Fußball-Oberhaus gelang.

    BVB: Die Verantwortlichen treten auf die Euphoriebremse

    Natürlich durfte man all dies nicht überbewerten. Gerade zu Beginn des Spiels taten sich die Dortmunder schwer, sie hatten dann eben auch mal das Glück auf ihrer Seite, dass Julian Ryersons Flanke zum 1:0 ins Tor abgefälscht wurde. Und insbesondere in der Schlussphase erlebten die Unioner einen Einbruch, fast ein Aufgeben, das ihren Trainer Steffen Baumgart schockiert zurückließ. Andererseits ließ der BVB nicht nach, war gallig auf sechs Tore.

    firo : 22.02.2025,
Fussball, Fußball, 1.Bundesliga Saison 2024/2025, 
BVB, Borussia Dortmund - Union Berlin
    BVB-Trainer Niko Kovac gelang sein erster Bundesliga-Sieg mit Dortmund. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

    Dennoch taten die Verantwortlichen um Trainer Niko Kovac, Sebastian Kehl und Kapitän Emre Can gut daran, das berechtigte Lob für ihr Team mit einem Appell zu versehen, nun bitte nicht in Euphorie auszufallen. Zu oft hatte die Mannschaft ja nach einem überzeugenden Spiel enttäuscht, schon in Lissabon (3:0) dachte man ja der Knoten sei geplatzt. Nun hoffen sie, dass am Samstagabend nach dem Gastspiel beim FC St. Pauli nicht verkatert den Kiez verlassen.

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