Nuri Sahin steckt in einem Loch, aus dem er sich kaum befreien kann

Wolfsburg. Der BVB-Traum von Nuri Sahin könnte früher platzen als gedacht. Viele Gelegenheiten bleiben ihm nicht mehr. Auch die Chefs haben Fehler gemacht.

Nuri Sahin, BVB-Trainer, in Wolfsburg. © Getty Images | Stuart Franklin

Vier Monate ist Nuri Sahin im Amt, vier Monate, die eigentlich der Beginn von etwas Erfrischendem, etwas Großem werden sollten; stattdessen aber ist der Trainer mit seinem BVB in ein Loch gestürzt, das immer tiefer zu werden droht. Langsam geht einem die Fantasie aus, wie der 36-Jährige aus diesem Loch hinausklettern soll.

Das Pokalaus hat das Selbstbewusstsein der Mannschaft weiter eingerissen, im Sport gibt es Negativstrudel, die alle mit sich reißen. Es braucht einen Befreiungsschlag. Für den Klub. Für die Profis. Für Nuri Sahin. Der nächste Gegner aber heißt RB Leipzig, die Mannschaft von Ex-Trainer Marco Rose befindet sich in der Bundesliga auf einem Höhenflug; geht auch dieses Spiel verloren, dann hat der BVB den Kontakt zur Spitzengruppe endgültig verloren. Was soll da in dieser Saison noch kommen?

BVB - es gibt wenig, das Hoffnung macht

Und es gibt wenig, das Hoffnung macht. Außer, dass die Schwarz-Gelben zu Hause antreten, vor über 80.000 Fans, diese Stimmung hat die Elf schon häufig getragen. Nur: Langsam reißt der Geduldsfaden der Anhänger und Anhängerinnen.

In Wolfsburg startete Sahins Elf vielversprechend, es gab die Großchance von Maximilian Beier, hätte dieser getroffen, vielleicht wäre dann alles anders verlaufen. Mit zunehmender Spieldauer drückten aber vor allem die Wolfsburger auf das gegnerische Tor. „Die Bank hat heute entschieden“, sagte Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl. Sahin fehlten aufgrund der angespannten Personallage die Mittel, nachzulegen. Die Verantwortlichen haben sich bewusst für einen kleinen Kader entschieden, die Entscheidung fällt ihnen jetzt auf die Füße.

Nuri Sahin: Sein BVB-Traum droht zu platzen

Nuri Sahin hat es als Spieler bis zu Real Madrid geschafft, er kennt Krisen, er kennt Druck. Er wird kämpfen, Sebastian Kehl hat ihm eine Jobgarantie gegeben. Aber wenn nicht bald Fortschritte zu erkennen sind, wenn sich die Mannschaft nicht stabilisiert, dann wird Sahin BVB-Traum schon viel, viel früher enden als gedacht.