Dortmund. Youssoufa Moukokos Berater geht auf Borussia Dortmund los. Auch die BVB-Bosse müssen sich aber hinterfragen. Ein Kommentar zum Krach-Interview.
Es sollte noch einmal ein ruhiges Wochenende bei Borussia Dortmund werden. Die BVB-Profis verbringen nach der stressigen Asien-Reise mit tausenden Flugkilometern freie Tage, ehe sie sich den Feinschliff für die kommende Bundesliga-Saison holen. Am Donnerstag bricht der schwarz-gelbe Tross ins Trainingslager in den Schweizer Bergen auf. Anschließend: Generalprobe gegen Aston Villa, DFB-Pokal in Hamburg gegen Phönix Lübeck und der Liga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt.
Youssoufa Moukokos Berater Patrick Williams allerdings hat am Sonntagabend dafür gesorgt, dass der BVB mit Nebengeräuschen in wichtige Wochen startet. Öffentlichkeitswirksam bei Transferexperte Fabrizio Romano erklärte der Spieleragent, dass Moukoko einen Vereinwechsel anstrebe. Er warf dem Verein zudem nicht eingehaltene Versprechungen rund um Moukokos Vertragsverlängerung im vergangenen Jahr vor. Aussagen, die eine gemeinsame Zukunft eigentlich unmöglich machen.
BVB: Youssoufa Moukoko kann die Erwartungen nicht erfüllen
Man kann dieses Vorpreschen aus zwei Perspektiven sehen. Aus der einen gehört der Poker mit harten Bandagen zum Profifußball-Geschäft. Andererseits ist es schlechter Stil, dem BVB sprichwörtlich die Pistole auf die Brust zu setzen und so die Verhandlungsposition mit anderen Klubs zu schwächen. Dortmund immerhin hat Moukoko früh den Sprung in den Seniorenbereich und Champions-League-Spielminuten verschafft. Dieser konnte das Vertrauen nur phasenweise zurückzahlen, aber nie so sehr, um Konkurrenten wie Niclas Füllkrug auf die Bank zu verdrängen. Seit einiger Zeit stagniert Moukokos Entwicklung. Es reicht offensichtlich (noch) nicht, um bei einem Klub aus der erweiterten europäischen Spitze eine gute Rolle zu spielen. Seit der Verpflichtung von Serhou Guirassy hat es Moukoko, der keine gute Vorbereitung gespielt hat, noch schwerer.
Auch die Dortmunder Verantwortlichen aber werden sich die Frage gefallen lassen, ob die kostspielige Vertragsverlängerung richtig gewesen ist. Bald werden sie zunächst eine zufriedenstellende Ablöse erkämpfen müssen. Und das wird nach Williams‘ Ausführungen schwierig genug.
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