Dortmund. Der BVB sehnt sich nach den Emotionen der Klopp-Ära. Aber es braucht eine neue Erzählung. Und es gibt dafür einige Grundlagen.

Natürlich war dieses Abschiedsspiel am Samstag viel mehr als nur die Würdigungen der Legenden Lukasz Piszczek und Jakub „Kuba“ Blaszczykowski, es war auch eine Erinnerung an die vielleicht schönste Zeit der Vereinsgeschichte des BVB. Damals, als 2011 eine junge Truppe die Bundesliga eroberte, ein Jahr später sogar das Double gewann, 2013 bis ins Champions-League-Finale stürmte.

Es sei wirklich echte Liebe gewesen, hat Blaszczykowski vor dem Spiel im Interview mit dieser Redaktion über die Beziehung zu den Fans gesagt.

Jürgen Klopp, noch einmal vor den BVB-Fans.
Jürgen Klopp, noch einmal vor den BVB-Fans. © Getty Images | Sascha Schuermann

Jürgen Klopp über das BVB-Wiedersehen: „Ein Lebenstraum“

Und so viele Größen aus diesen rauschhaften Jahren besuchten das Stadion am Samstag noch einmal: Kevin Großkreutz, Nuri Sahin, Neven Subotic, Lucas Barrios, Mats Hummels, Trainer Jürgen Klopp. „Für mich ist ein kleiner Lebenstraum in Erfüllung gegangen. So wollten wir es immer machen. Alles ausreizen, alles versuchen und uns irgendwann wiedertreffen und mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurückschauen“, sagte Klopp.

Der BVB-Reporter

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    Doch dieses Spiel erzählte eben auch die Geschichte, dass dieses Glücksgefühl seitdem verflogen ist, der Klub ist gewachsen, hat in diesem Jahr einen Rekordumsatz vermeldet. Eine Erfolgsgeschichte mit dem Makel, dass die Liebe der Fans zu ihrer Mannschaft Risse bekommen hat, es mangelt an einer Erzählung, für was der BVB derzeit stehen soll. Die Erwartungen an die manchmal wankelmütige Millionenauswahl sind gewachsen, die Qualifikation für die Champions League elektrisiert niemanden mehr, es müsste schon die Deutsche Meisterschaft her. Fast wäre dies unter Edin Terzic gelungen, aber eben nur fast.

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    Neue BVB-Gesichter: Brandt, Schlotterbeck, Kobel

    Wiederholen lässt sich die schwarz-gelbe Aufsteigergeschichte nicht, aber es gibt eine Grundlage dafür, dass etwas Neues entstehen könnte. Nuri Sahin trainiert die Mannschaft, Lukasz Piszczek arbeitet in seinem Team. Es gibt Gesichter wie Julian Brandt, Nico Schlotterbeck, Gregor Kobel, denen der BVB glaubhaft am Herzen liegt. „Ich möchte euch um einige Sachen bitten, die es im Fußball eigentlich nicht gibt: Zeit und Geduld“, sagte Sahin vor dem Saisonstart zu den Fans. „Es wird richtig gut, dafür werden die Jungs hier sorgen, dafür werden wir alle sorgen und wir werden euch brauchen. Gerade in schweren Zeiten hat es diesen Verein immer ausgemacht - dann waren wir immer besonders.“ Die Liebe, sie soll wieder aufflammen. Geht das?