Dortmund. Youssoufa Moukokos Berater sondiert den Transfermarkt. In Dortmund hat der Angreifer nun keine Zukunft mehr, was den BVB unter Druck setzt.

Es sieht nicht gut aus für Youssoufa Moukoko bei Borussia Dortmund. Das Sturmjuwel stagniert in seiner Entwicklung, kam in der vergangenen Saison nicht an Niclas Füllkrug vorbei und muss sich in der Hierarchie der BVB-Angreifer nun auch hinter Sommer-Königstransfer Serhou Guirassy einordnen. Wie geht es nun weiter?

Wahrscheinlich nicht beim BVB, das zumindest geht aus den Worten von Moukokos Berater Patrick Williams hervor. Der Spieleragent ließ sich von Transferexperte Fabrizio Romano wie folgt zitieren: „Youssoufa wurde vor seiner Unterschrift viel versprochen, aber das wurde nicht eingehalten. Er war immer nur daran interessiert, zu spielen und sich weiterzuentwickeln – an nichts anderem, wie die Medienberichte immer behaupteten“, sagte Williams, der damit den BVB attackierte. „Wenn es ums Geld gegangen wäre, hätte er auch andere lukrative Angebote annehmen können, bei denen er mehr als das Dreifache hätte verdienen können“, behauptete Williams.

BVB für Verhandlungen geschwächt

Der Klub mache „einen Fehler, Youssoufa abzugeben. Bei so wenig Spielzeit ist jedem klar, dass Youssoufas Marktwert niedrig sein wird und Dortmund nicht viel erwarten kann“, sagte Williams. „Wir wollten, dass es anders wird, aber so ist das Fußballgeschäft. Youssoufa ist völlig klar im Kopf, extrem fokussiert und weiß, was er will, um seine Karriere voranzutreiben.“ Es sei „kein Geheimnis, dass es hier genügend Vereine gibt, die an Youssoufas Qualitäten glauben und ihn in ihrer Mannschaft haben wollen“, so Williams. Nun wolle man den Markt in England, Spanien und Frankreich sondieren. Die Position des BVB in möglichen Verhandlungen stärkt die forsche Ankündigung nicht, was im Klub sicherlich nicht gut ankommen wird. Moukokos Vertrag läuft noch zwei Jahre.

BVB-Profi Youssoufa Moukoko im Duell mit dem ehemaligen Dortmunder Shinji Kagawa.
BVB-Profi Youssoufa Moukoko im Duell mit dem ehemaligen Dortmunder Shinji Kagawa. © Getty Images | Kiyoshi Ota

Moukoko war auch in der vergangenen Saison nur Ergänzungsspieler hinter dem gesetzten Niclas Füllkrug. Insgesamt gelangen ihm fünf Tore in etwas mehr als 600 Einsatzminuten, meist als Joker. Wenn Moukoko mal die Chance in der Startelf erhielt, tat er sich schwer. Der damalige Trainer Edin Terzic setzte in seinem System auf einen robusten Zielspieler im Sturm. Unter dessen Nachfolger Nuri Sahin schien die Gelegenheit, in der Hierarchie aufzurücken, günstig: Sebastien Haller kämpft mit seiner Form, Niclas Füllkrug weilte im verlängerten EM-Urlaub und Zugang Serhou Guirassy ist noch verletzt. Doch überzeugen konnte Moukoko in der Sommer-Vorbereitung nicht.

BVB: Eine Leihe wollte Youssoufa Moukoko bisher nicht eingehen

Allen Beteiligten ist bewusst, dass Moukoko Spielpraxis benötigt, um sich zu entwickeln. In Dortmund wird das schwierig. Verleihen lassen wollte sich Moukoko bisher jedoch nicht, zumindest nicht an einen eher schwächeren Bundesligisten mit mehr Chancen auf Einsatzzeit. Da hieß es nämlich aus Sicht des Spielers, dass ein aufnehmender Verein einen ähnlich dominanten, aktiven Spielstil wie der BVB pflegen müsse, damit eine Leihe nachhaltig erfolgreich sein kann. Denn was nützt es für Moukokos Entwicklung, so die Logik, wenn der Nachwuchsstürmer ein Jahr lang in einem Kontersystem agiert, nachher aber wieder Ballbesitzfußball spielen muss? Ein Dilemma.

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Der Klub will derweil nicht mit vier Stürmern in die Saison gehen, Moukoko und Haller sind dabei die ersten Kandidaten für einen Abgang. Haller zählt mit einem Gehalt von 10 Millionen Euro zu den Top-Verdienern im Kader, dessen Gehalt würde der BVB gerne einsparen. Moukoko hat mit seiner Vertragsverlängerung bis 2026 eine saftige Gehaltserhöhung erpokert, das Jahressalär liegt bei 6 Millionen Euro. Für Moukoko könnte der Klub zudem eine höhere Ablöse kassieren, um den Kaderumbau zu finanzieren. Nach den Aussagen von Moukokos Berater dürfte es nicht leicht werden, eine ordentliche Summe in den Verhandlungen zu erzielen.

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