Düsseldorf. Das Land überprüft die Wolfsverordnung, unter anderem die Förderangebote für den Schutz der Herden. In NRW wurde ein neuer Wolf nachgewiesen.
Der Wolf breitet sich in Nordrhein-Westfalen langsam weiter aus. Neu in NRW nachgewiesen wurde nach mehreren Schafsrissen ein im Märkischen Kreis im Sauerland heimischer Wolf, wie das Land und die bundesweite Dokumentationsstelle DBBV vor kurzem mitteilten.
Damit seien aktuell in NRW nun fünf Territorien von Wölfen besetzt: Schermbeck, Haltern, Dämmerwald/Üfter Mark, Leuscheid an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und der Märkische Kreis, erklärte das NRW-Umweltministerium.
Wölfe können 70 Kilometer pro Tag zurücklegen
Dazu kommen durchwandernde Tiere und Tiere aus Nachbarterritorien wie Niedersachsen, die gelegentlich auf NRW-Gebiet unterwegs sind. Wie viele Wölfe insgesamt derzeit in NRW leben, lasse sich seriös nicht beurteilen, sagte ein Sprecher des Landesumweltamtes. Wölfe sind hoch mobil und können nach Untersuchungen mehr als 70 Kilometer pro Tag zurücklegen.
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Unter den Wolfsattacken in diesem Jahr waren mehrere im Wolfsgebiet Schermbeck im Kreis Wesel, bei denen gleich mehrere Tiere starben. Am 28. Februar wurden in Dinslaken 14 Schafe und eine Ziege sofort getötet. Mehrere Tiere wurden zudem verletzt oder später tot aufgefunden und Mutterschafe brachten Lämmer durch den Schreck zu früh und damit „lebensschwach“ zur Welt.
Zahlreiche Risse in Dinslaken und dem Kreis Wesel
Insgesamt ist die Zahl der Risse von Nutztieren wie Schafen oder Ziegen im ersten Halbjahr aber zurückgegangen. Das zeigt ein Blick in die offizielle Erfassung der Wolfsnachweise des Landes. Demnach gab es von Anfang Januar bis Mitte Juni 17 Risse von Nutztieren, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 26. Halbjahreszahlen sind aber nur bedingt aussagekräftig.
An dem Angriff in Dinslaken war auch die Wölfin „Gloria“ beteiligt, der bereits zahlreiche Nutztierrisse zugeordnet wurden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte sich vor kurzem in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ dafür ausgesprochen, bei Problemwölfen, die etwa Schutzzäune überwinden könnten, rechtliche Möglichkeiten zum Abschuss verstärkt zu nutzen.
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Das NRW-Umweltministerium erklärte, dass die Wolfsverordnung im Land derzeit überprüft werde. Dabei gehe es auch um eine mögliche Weiterentwicklung der anerkannten Wolfsgebiete, in denen Schutzmaßnahmen wie Zäune vom Land gefördert werden.
Nach Auskunft der dafür zuständigen Landwirtschaftskammer NRW steht dafür jährlich eine Million Euro bereit. Abgerufen worden seien im ersten Halbjahr knapp 182.000 Euro.