Schermbeck. In Schermbeck ist erneut ein Wolf nachgewiesen worden, der nicht von Gloria abstammt. Das Tier lebt jetzt dauerhaft hier. Die Details.

Im Raum Schermbeck hat sich ein neuer Wolf fest angesiedelt: Nach Angaben des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) handelt es sich dabei um ein männliches Tier mit der Kennung GW 2889 m, das erstmals am 4. Juli des vergangenen Jahres durch Kotspuren identifiziert werden konnte. Seitdem gab es mehrere Nachweise des Rüden, zuletzt am 5. Januar erneut durch Kotspuren im Dämmerwald. Zudem hat er am 16. Februar in den Rhader Wiesen bei Dorsten im Kreis Recklinghausen mehrere Schafe gerissen. Es handelte sich dabei um den ersten nachgewiesenen Übergriff auf Nutztiere durch diesen Wolfsrüden, so das Lanuv weiter.

Neuer Wolf in Schermbeck gilt jetzt territorial

Nach den bundeseinheitlichen Monitoringstandards gilt GW 2889 m jetzt als territorial, also dauerhaft hier angesiedelt, weil er länger als sechs Monate im selben Gebiet individuell nachgewiesen wurde. Wolfsterritorien haben in Deutschland eine Größe von durchschnittlich ungefähr 200 Quadratkilometern. Nach aktuellem Kenntnisstand bewegt sich das Tier vorwiegend in den Wäldern von Dämmerwald und Üfter Mark nördlich der Lippe zwischen Schermbeck, Dorsten und Raesfeld. Das Territorium liegt damit innerhalb des schon bestehenden Wolfsgebietes Schermbeck, das sich über weite Teile des rechtsrheinischen Kreises Wesels, Raesfeld, Dorsten sowie Teile von Rees, Bottrop und Oberhausen erstreckt.

Klar ist: Der Wolf stammt nicht aus dem Rudel von Gloria – das Herkunftsrudel ist bisher aber nicht bekannt, es handelt sich nach früheren Angaben des Umweltamtes aber unzweifelhaft um ein Tier der Mitteleuropäischen Flachlandpopulation. Parallel zu dem männlichen Tier gab es im Raum Schermbeck in den vergangenen Monaten immer wieder Nachweise einer Wölfin mit der Kennung GW 2890f. Ob die beiden ein Rudel gegründet haben, ist aber bisher unklar – das weibliche Tier gilt bisher nicht als territorial, weil zuletzt weitere Nachweise ausblieben.