An Rhein und Ruhr. Eine nrw-weite Lösung für den Nationalpark Eifel und die zwölf Naturparke wird aber nicht billig, hat ein Gutachter ermittelt.

In einzelnen deutschen Tourismusregionen gibt es das schon. In der Lübecker Bucht an der Ostsee etwa genügt ein schneller Blick in den „Strand-Ticker“ im Internet. Da sieht man, ob ein Strandparkplatz voll ist und man sich besser den nächsten Parkplatz sucht, weil es sich dann auch am dahinter liegenden Strand nicht so knubbelt.

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Mit Meeresstränden kann Nordrhein-Westfalen bekanntlich nicht dienen, dafür mit bei Touristen und Ausflüglern sehr beliebten Naturregionen wie Eifel und Sauerland. Mit Blick auf Erfahrungen im Corona-Jahr 2020, als sich die Massen an beliebten Zielen drängelten, empfehlen Fachleute eine solche digitale Besucherlenkung auch hier - „dringend“, wie der Dachverband Tourismus NRW an diesem Montag (5. Juli 2021) berichtete.

Studie kommt auf Kosten von über sieben Millionen Euro

Eine Paketlösung für den Nationalpark Eifel und die zwölf NRW-Naturparke wird allerdings nicht billig. Der von Dachverband beauftragte Gutachter Dirk Schmücker vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa hat Anschubkosten von 3,3 Millionen Euro ermittelt. Hinzu kommen laufende Kosten, die sich - bei einem dreijährigen Förderprojekt - auf 4,2 Millionen Euro summieren.

„Die Umsetzung sowie Fördermöglichkeiten werden aktuell geprüft“, heißt es bei Tourismus NRW. Das große Problem: fehlende Infrastruktur. Schmücker hat ermittelt, dass für die nrw-weite Lösung etwa 300 Messpunkte für die Besucherfrequenz nötig sind. An vielen gewünschten Punkten, wie Wanderparkplätzen, gibt es aber keinen

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Strom - und auch kein Mobilfunknetz. Das treibt die Realisierungskosten in die Höhe.

Touristen erwarten Informationen per schnellem Click

Die Vorteile einer solchen digitalen Besucherlenkung freilich sind unstrittig. Weil sich Menschen nicht so knubbeln, wird die Natur geschont - das ist dem NRW-Umweltministerium wichtig (das die 30.000 Euro teure Machbarkeitsstudie finanziert hat). Es werden aber auch Interessenskonflikte (z.B. mit Anwohnern) vermieden. Zudem steigen aber auch ganz grundsätzlich die Erwartungen an eine Digitalisierung im Tourismus: Besucher wollen Informationen per schnellem Click.