An Rhein und Ruhr. Zum 1. August soll die beim Naturpark Rheinland angesiedelte Stelle besetzt werden. Land NRW stellt 250.000 Euro für drei Jahre bereit.

Die Hohe Mark mit den Dülmener Wildpferden, die Wasserlandschaften von Schwalm-Nette am Niederrhein, das Venn in der Nordeifel, die Bruchhauser Steine im Sauerland und vieles mehr: Nordrhein-Westfalens insgesamt Naturparke bergen wahre Schätze. Ein vom Land NRW finanzierter Koordinator oder eine Koordinatorin soll den Parken jetzt helfen, ihre Arbeit stärker zu vernetzen und eben diese Schätze noch mehr in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken.

250.000 Euro stellt das Land dafür in den nächsten drei Jahren zur Verfügung. Andere Bundesländer haben gute Erfahrungen mit der Einrichtung einer solchen Koordinierungsstelle gemacht. In NRW soll sie beim Naturpark Rheinland angesiedelt sein und zum 1. August besetzt werden, teilte das Umweltministerium in Düsseldorf auf Nachfrage der Redaktion mit (8. Juni 2020). Beim Naturpark Rheinland läuft das Auswahlverfahren.

Wanderausstellung, ein Magazin, gemeinsamer Jahresbericht?

Die neue Stelle solle den Austausch der Parke untereinander und mit anderen Institutionen fördern, gemeinsame Initiativen und Projekte hervorbringen. Ein Beispiel könnte ein "Naturpark-Bruch" sein, wie es ihn in Kooperation mit Erzeugern und Direktvermarktern in Baden-Württemberg gibt.

Vorstellbar seien zudem gemeinsame Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit, hieß es weiter im Ministerium - also etwa die Herausgabe eines gemeinsamen Magazins, eines gemeinsamen Jahresberichtes oder die Erstellung einer Wanderausstellung. Auch die Abstimmung in Verwaltungsfragen gehöre zu den Aufgaben der neuen Stelle. Ebenso sollen bei ihr die Fäden zusammenlaufen, wenn bundesweite Initiativen des Verbands Deutscher Naturparke umgesetzt werden (z. B. die Zertifizierung von Naturpark-Kitas).

NRW-Naturparke um mehr als 1000 Quadratkilometer gewachsen

Die Naturparke sind nicht zu verwechseln mit den komplett geschützten Nationalparks (davon gibt es in NRW bislang nur einen, die Eifel). Bei ihnen handelt es sich laut Gesetz um großräumige Natur- und Kulturlandschaften, die überwiegend unter Schutz stehen und einheitlich entwickelt werden sollen. Angestrebt wird nachhaltiger Tourismus und eine umweltgerechte Landnutzung.

In NRW machen Naturparke etwa 45% der Landesfläche aus. Mehrere Parke sind im vergangenen Jahr noch einmal gewachsen - der Naturpark Hohe Mark um stattliche 936 Quadratkilometer, der Naturpark Arnsberger Wald um 117 Quadratkilometer, der Naturpark Nordeifel um 60 Quadratkilometer und der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge um 15 Quadratkilometer. Aktuell seien keine weiteren Erweiterungen geplant, heißt es im NRW-Umweltministerium.