An Rhein und Ruhr. „Die Technik steht“, heißt es im Landwirtschaftsministerium. Anfang 2021 soll die Datenbank den Betrieb aufnehmen und Haltungsdefizite aufzeigen.
Das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium will Daten von gehaltenen Nutztieren bündeln, um etwaige Haltungsdefizite zu erkennen. Anfang des Jahres 2021 soll eine „Tiergesundheitsdatenbank“ den Betrieb aufnehmen, zunächst mit Daten von Schweinen aus den Kreisen Wesel und Soest. „Die Technik steht“, hieß es auf Nachfrage der Redaktion aus dem Hause von Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU).
Ein Karlsruher IT-Dienstleister hat „Tiergesundheit 4.0“ mit dem Landesumweltamt entwickelt; für die Technik waren rund 900.000 Euro bereitgestellt worden. Das Informationssystem soll Ergebnisse von tierärztlichen Kontrollen, Schlachtbefunde sowie Daten zu Arzneimitteln zusammenführen, um Fehlentwicklungen in einzelnen Betrieben oder Regionen erkennen zu können. Auf Datensicherheit sei großer Wert gelegt worden, heißt es.
Tierhalter können die Daten ihres Betriebes einsehen
Mit der Datenbank ist NRW den Angaben zufolge bundesweit Vorreiter . Im Ministerium versteht man sie als Frühwarnsystem und weist ausdrücklich darauf hin, dass sie nur ein Baustein der Anfang dieses Jahres vorgestellten Nutztierstrategie sei, welche die Nutztierhaltung in NRW zukunftsfest machen soll . Das Informationssystem solle ermöglichen, ein umfassendes Bild über die Gesundheit der Nutztiere zu erhalten. Das unterstütze sowohl die amtliche Überwachung wie auch Tierhalter, die mit Hilfe dieser zusammengeführten Daten frühzeitig mögliche Fehlentwicklungen erkennen könnten.
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„Wir wollen neue Wege gehen“, sagte Heinrich Bottermann (CDU), Staatssekretär im NRW-Landwirtschaftsministerium, der Redaktion. Die Datenbank soll den eterinären der Kommunen konkrete Hinweise geben, wo Tierschutz-Kontrollen notwendig sind. Sollten örtlich bestimmte Krankheitsbefunde oder Entwicklungsverzögerungen vermehrt auftreten, könne das auf Haltungsdefizite hindeuten, heißt es.
Zahl der Schweinehalter wie auch der Tiere ist rückläufig
Zugleich sollen die Landwirte selbst die Daten speziell ihrer Tiere einsehen können. „Diese Transparenz ist uns wichtig“, betonte Bottermann. Er geht davon aus, dass gute Betriebsleiter bei auffälligen Daten auch von sich aus tätig werden und etwaige Missstände abstellen.
„Tiergesundheit 4.0“ soll schrittweise entwickelt werden, heißt es im Ministerium. Den Pilotkreisen Wesel (insgesamt 2941 landwirtschaftliche Betriebe, darunter 270 Schweinehalter) und Soest (3880 Betriebe, darunter rund 650 Schweinehalter) sollen nach und nach weitere folgen. Der Blick gilt zunächst der Schweinehaltung. Laut jüngster Viehzählung vom Mai 2020 hielten nrw-weit 6400 Betriebe insgesamt 6,63 Millionen Schweine . Die Zahl der Betriebe wie auch der Tiere ist rückläufig.