San Francisco/Grand Rapids. Im Interview vor einem Wahllokal erklärt ein Vater dreier Töchter, weshalb er Kamala Harris wählt. Der bewegende Videoclip geht viral.

Die US-Wahl ist entschieden: Donald Trump kehrt zurück ins Weiße Haus, und die Amerikaner müssen sich die Frage gefallen lassen, weshalb ihre Mehrheit an der Spitze ihres Landes lieber einen verurteilten Straftäter sieht als eine kompetente Frau. Im Lager der nun geschlagenen Kandidatin Kamala Harris ist die Enttäuschung groß. Ihre Anhänger hatten Hoffnung auf die Demokratin als erste Präsidentin der Vereinigten Staaten gesetzt. Eine, die sich auch und insbesondere für die Rechte von Frauen starkmacht.

US-Wahl: Warum ein Vater aus Michigan für Kamala Harris stimme

Einer von ihnen ist Jason Faasse. Der Familienvater aus Grand Rapids, der zweitgrößten Stadt im Swing State Michigan, wurde am Wahltag von einer Reporterin des Nachrichtensenders CNN vor einem Wahllokal abgefangen und gefragt, wen er denn gewählt habe. „Ich habe für Kamala Harris gestimmt“, sagt Faasse bestimmt. Auf die Frage, weshalb er auf die 60-jährige Demokratin setze, antwortet er: „Ich habe drei Töchter – insgesamt vier Kinder. Und Frauenrechte sind ihnen und besonders meinen Töchtern ziemlich wichtig.“

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Dann stockt dem Mann in der roten Weste sichtlich der Atem. „Tut mir leid“, sagt Faasse und kämpft nun mit den Tränen. „Ich werde ein bisschen emotional deswegen. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das passieren würde“, erklärt er sich. „Ihre Körper, ihre Wahl, diese Art von Mentalität“, fährt er fort. „Ich möchte, dass sie in einer Welt aufwachsen, die alle willkommen heißt. Also ja, deshalb habe ich heute meine Stimme abgegeben.“

US-Wahl: Kamala Harris setzt sich für Rechte von Frauen ein

Eines der wichtigsten Wahlkampfthemen von Kamala Harris war die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Dass Trump in seiner ersten Präsidentschaft über den Obersten Gerichtshof das Recht auf Abtreibung beendet und es den 50 Bundesstaaten überlassen hatte, individuell über das Thema zu entscheiden, stürzte viele Frauen in eine Misere.

Auch interessant

Wie zuletzt eine von Kamala Harris‘ wortgewandtesten Unterstützerinnen, die ehemalige First Lady Michelle Obama, beschrieb, verweigerten Ärzte Frauen in Einzelfällen sogar lebensrettende Behandlungen – schlicht aus Sorge, damit gegen das Gesetz zu verstoßen. Obama appellierte bei ihrem Wahlkampfauftritt für Harris Ende Oktober insbesondere an das Gewissen der Männer, sich für die Rechte ihrer Frauen und Töchter einzusetzen. Wurde sie gehört?

US-Wahl: Wähler zeigen Solidarität mit emotionalem Familienvater

Von Familienvätern wie Jason Faasse anscheinend schon. Der Videoclip seines Interviews mit CNN wurde auf der Plattform X von @KamalaHQ, dem offiziellen Kanal für Kamala Harris‘ Präsidentschaftskampagne geteilt und daraufhin millionenfach angesehen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Viele Frauen, aber auch Männer lobten Faasses Überzeugungen und zeigten Solidarität. Familienväter posteten Fotos von sich in Harris-T-Shirts und erklärten, dass vor allem die Zukunft ihrer Frauen und Töchter der Grund für ihre Wahl seien. Gereicht hat es am Ende nicht. Kamala Harris musste eine doch recht deutliche Niederlage einstecken. Auch in Faasses Heimatstaat Michigan.

Zum Kommentar: Sind die USA nicht reif für eine Präsidentin?