Berlin. Schwarzes Mädchen, Scheidungskind, Juristin: Wie Kamala Harris zur wichtigsten Frau der USA und neuen Hoffnungsträgerin der Demokraten wurde.

In einer einzigen Woche kann viel passieren, in der Politik gilt das allemal. Bis zum vergangenen Sonntag stand Kamala Harris im Schatten des mächtigsten Mannes des Planeten. Der 81-jährige Joe Biden ist Präsident der Vereinigten Staaten, die 59-Jährige seine Stellvertreterin.

Doch seit Bidens Ausstieg aus dem Rennen um das Weiße Haus richten sich die Blicke im In- und Ausland auf Kamala Harris. Sie soll die US-Demokraten in die Präsidentschaftswahlen führen und am 5. November den Republikaner Donald Trump schlagen. Die Kandidatur ist ihr kaum noch zu nehmen. Die erste Vizepräsidentin in der 248-jährigen Geschichte der USA ist sie bereits. Gewinnt sie die Wahl, wäre sie auch die erste Präsidentin – und überdies noch eine mit afrikanischen und asiatischen Wurzeln.

Auch interessant

Kamala Harris: Eine Frau, die sich nicht wegduckt

Harris’ Aufstieg ist beachtlich. Sie steht im Ruf, eine Kämpferin zu sein, die sich nicht vor Mächtigen und Reichen wegduckt. Bevor Joe Biden sie 2020 zu seiner Stellvertreterin erkor, vertrat Harris ihren Heimat-Bundesstaat Kalifornien im US-Senat. In Kalifornien, wo sie im Oktober 1964 geboren wurde, war sie vor ihrem Wechsel nach Washington oberste Staatsanwältin („Attorney General“).   

Kamala Harris
Strahlende Absolventin: Vor ihrem Jura-Studium machte Kamala Harris 1986 einen Bachelor in Politik und Wirtschaft.   © picture alliance | Photoshot

Harris stammt aus einer bildungsbürgerlichen Einwandererfamilie. Ihr Kampf in den frühen Jahren galt weniger dem sozialen Aufstieg als der Gleichberechtigung als schwarze Frau. Harris’ Vater, der aus Jamaika stammt, ist ein international bekannter Ökonom. Ihre inzwischen verstorbene Mutter, die aus Indien in die USA kam, war Krebsforscherin. Kamala Harris selbst studierte erst Politik und Wirtschaft und anschließend Rechtswissenschaften. Sie hat eine Schwester, die ebenfalls Juristin ist.

Wir präsentieren einige Bilder aus dem Leben der Frau, die eine zweite Trump-Präsidentschaft verhindern soll. Sie sind Zeugnisse einer besonderen Karriere, deren Höhepunkt womöglich erst noch bevorsteht.

Knapp ein halbes Jahr nach ihrer Geburt: Kamala Harris im April 1965 auf dem Arm ihres Vaters, der mit Vornamen so heißt wie Kamalas Mitbewerber ums Weiße Haus. Geboren wurde Donald Harris 1938 in Jamaika – da war die Karibikinsel noch britische Kolonie.
Knapp ein halbes Jahr nach ihrer Geburt: Kamala Harris im April 1965 auf dem Arm ihres Vaters, der mit Vornamen so heißt wie Kamalas Mitbewerber ums Weiße Haus. Geboren wurde Donald Harris 1938 in Jamaika – da war die Karibikinsel noch britische Kolonie. © AFP | HANDOUT
HARRIS
Nach dem Jura-Studium an der University of California promovierte Kamala Harris 1989 und wurde ein Jahr später als Anwältin zugelassen. Diese Aufnahme zeigt sie 2004 in ihrem Büro als District Attorney (Bezirksstaatsanwältin) von San Francisco. Diese Posten sind in den USA Wahlämter. © picture alliance / AP Photo | Marcio Jose Sanchez
Election 2020 Kamala Harris Origin Story
Diese Aufnahme aus dem Januar 1970 zeigt die fünfjährige Kamala Harris (l.) mit ihrer jüngeren Schwester Maya und ihrer Mutter Shyamala. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Eltern bereits getrennt. © picture alliance/AP Photo | Uncredited
Election 2020 Kamala Harris Origin Story
Kamala Harris (r.) studierte in den 1980er-Jahren an der Howard University in Washington. Politisch engagiert war sie damals schon. Das Foto zeigt sie 1982 mit ihrer Kommilitonin Gwen Whitfield bei einem Protest gegen das Apartheidregime in Südafrika. © picture alliance/AP Photo | Uncredited
Kamala Harris ist seit zehn Jahren mit Douglas Emhoff verheiratet – wie Harris studierter Jurist und ebenfalls Jahrgang 1964. Emhoff brachte eine Tochter und einen Sohn mit in die Ehe.
Kamala Harris ist seit zehn Jahren mit Douglas Emhoff verheiratet – wie Harris studierter Jurist und ebenfalls Jahrgang 1964. Emhoff brachte eine Tochter und einen Sohn mit in die Ehe. © AFP | Erin Schaff