Berlin. Sie ist die erste Vizepräsidentin der USA: Kamala Harris. Was muss man über ihr Leben, ihre Familie, ihre Politik wissen? Der Überblick.
- Kamala Harris ist Vizepräsidentin der USA
- Bei der US-Wahl 2024 kandidierte sie für das Amt der Präsidentin, unterlag jedoch Donald Trump
- Herkunft, Familie, Politik: Die wichtigsten Infos zu Kamala Harris im Überblick
Sie schrieb Geschichte – und das gleich mehrfach: Kamala Harris ist die erste Vizepräsidentin der USA. Zudem war sie als erste schwarze Frau Kandidatin für das Amt der Präsidentin – musste sich bei der US-Wahl 2024 aber Donald Trump geschlagen geben. Wer ist die demokratische Politikerin und was muss man über sie wissen?
Kamala Harris: Die wichtigsten Infos zur US-Politikerin
Name | Kamala Harris |
Geburtsdatum | 20. Oktober 1964 |
Amt | Vize-Präsidentin der USA |
Partei | Demokraten |
Familienstand | verheiratet, zwei Stiefkinder |
Kamala Harris: Herkunft, Ausbildung, Familie – Das Wichtigste zu ihrem Privatleben
Die Juristin und Frauenrechtlerin Harris ist ein Kind der liberalen Westküste. Sie wuchs in Kalifornien auf, im Großraum San Francisco. In Oakland wurde sie am 20. Oktober 1964 geboren, in der Unistadt Berkeley sozialisiert. Ihre Mutter war eine Brustkrebsforscherin aus Indien. Ihr Vater kam aus Jamaika und war Wirtschaftswissenschaftler.
- Familie: Sie ist seit 2014 mit dem jüdischen Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Er brachte zwei jugendliche Kinder mit in die Ehe. Seine Tochter Ella Emhoff ist heute 25 Jahre alt und Model und Designerin. Harris selbst hat keine leiblichen Kinder.
- Vorbild: Den Mut ihrer Mutter, die als Teenager um die halbe Welt reiste, um woanders neu anzufangen, hat Harris stets bewundert. Etwas von diesem Wagemut steckt wohl auch in ihr.
- Persönliches: Gefühlt trägt sie bei jeder Gelegenheit Sneakers. Sie scheint ein Beyoncé-Fan zu sein; jedenfalls besuchte sie mit ihrem Mann ein Konzert. Laut zarten Andeutungen ihrer Patchwork-Familie ist die Baptistin wohl nicht die ganz große Köchin. Sie sammelt Schallplatten und besitzt eine Pistole.
Kamala Harris bei den Demokraten: Die wichtigsten Stationen ihrer Karriere
Harris studierte Jura und fand mit dem Schutz von Mädchen und Frauen vor häuslicher und sexualisierter Gewalt schnell ihr Thema. Ihre Karriere: Staatsanwältin, Bezirksstaatsanwältin in San Francisco, Generalstaatsanwältin des Bundesstaates. Solche Sprünge macht man – bei allem Talent – nicht ohne die richtige Partei und Förderer, in ihrem Fall von zwei Vorzeigefrauen der Demokraten: Ex-Senatorin Diane Feinstein und Ex-Kongresssprecherin Nancy Pelosi. Ein Frauen-Netzwerk stand am Anfang von Harris‘ Karriere.
- Steckbrief: Kamala Harris – Ihr Leben und ihre Karriere im Überblick
- Privatleben: Das ist Kamala Harris‘ Mann Douglas Emhoff
- Vermögen: Kamala Harris – Wie reich ist die US-Vize-Präsidentin?
- Bilder: Wie aus dem Familienalbum – Kamala Harris ganz privat
Die Kandidatur für den Senat war der nächste Schritt. Auch dort fand sie große Unterstützer, den damaligen US-Präsidenten Barack Obama und den jetzigen Amtsinhaber Joe Biden. Im Senat machte Harris Front gegen Trump. Sie profilierte sich besonders mit dem Kampf für Frauenrechte und eine liberale Abtreibungspraxis. Biden machte die „furchtlose Kämpferin für alle Kalifornier“ zur Vizepräsidentin. Heute sagt er, es sei seine beste Entscheidung gewesen.
Kamala Harris: Das Leben der US-Vizepräsidentin in Bildern
Kamala Harris: Wofür setzt sich die Politikerin ein?
Harris gilt als liberale Politikerin. Auch wenn sie zu den Demokraten und damit der linkeren der beiden großen amerikanischen Parteien gehört: Wirklich links sind weder Harris noch die Partei. Diese Themen sind der Vizepräsidentin der USA wichtig:
- Umweltpolitik: Harris setzt sich für den Klimaschutz ein und will das Wirtschaftssystem ökologisch umbauen. Als Vizepräsidentin unterstützt sie die Bemühungen der Biden-Administration, die Vereinigten Staaten bis 2050 klimaneutral zu machen.
- Schwangerschaftsabbruch: Zum Teil gegen den Widerstand von Joe Biden setzt sich Harris für das Recht auf Empfängnisverhütung und Abtreibung ein. Sie hat wiederholt ihre Unterstützung für das Urteil von Roe v. Wade betont, das Schwangerschaftsabbrüche in den USA legalisiert. Sie hat Maßnahmen unterstützt, die den Zugang zu Abtreibungen sicherstellen und die Gesundheitsversorgung für Frauen stärken sollen.
- Migration: Harris Haltung in Migrationsfragen ist komplex. Einerseits unterstützt sie Maßnahmen, die die Grenzsicherheit verbessern sollen. Andererseits hat sie sich in der Vergangenheit für eine Reform des Einwanderungsrechts ausgesprochen, das einen Weg zur Staatsbürgerschaft für nicht dokumentierte Einwanderer einschließt – besonders für diejenigen, die als Kinder in die USA gekommen sind.
- Immer informiert: Aktuelle News rund um die US-Wahlen 2024 im Blog
- Trumps Vize: Wo ist JD Vance?
- Folgen der US-Wahl: Kommt jetzt ein Trump-Jahrzehnt?
- Regierungsberater: Elon Musk und Donald Trump – Wie lange hält das „Traumpaar“?
- Vergewaltigungsvorwurf: Neue Details zu Trumps Wunschminister Hegseth
Kamala Harris: Erfolge und Kontroversen als Vizepräsidentin der USA
Harris hat als Vizepräsidentin einige große Erfolge erzielt. Zu nennen ist unter anderem ihre Schlüsselrolle bei der Durchsetzung des American Rescue Plans, einem umfangreichen Hilfspaket zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und zur Unterstützung der Wirtschaft. Zudem hat Harris den Breitbandausbau in ländlichen und zuvor unterversorgten Gebieten vorangetrieben. Das Vorgehen ist Teil eines größeren Infrastrukturplans, der die Wirtschaft ankurbeln und zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen soll.
Ihre Rolle beim Umgang mit der Migrationskrise an der Südgrenze der USA wurde dagegen stark kritisiert – insbesondere ihre Kommentare zum Thema illegale Einwanderung und ihre Aufforderung an potenzielle Migranten, nicht in die USA zu kommen. Besonders Menschenrechtsaktivisten werteten Harris‘ Verhalten als unempfindlich gegenüber den harten Realitäten, die viele Migranten zur Flucht zwingen.
Im Wahlkampf machte Harris zunächst eine gute Figur, konnte Wähler und Spender überzeugen. Kurz vor der Wahl liegt sie in den entscheidenden Bundesstaaten gleichauf mit Donald Trump, unterlag diesem aber schließlich deutlich.