Berlin. Trumps Team riskiert eine Solidarisierung von Frauen mit Harris, wenn ihr Kinderlosigkeit vorgeworfen wird. Hollywood-Star reagiert heftig.
Donald Trump muss sich im US-Präsidentschaftswahlkampf wahrscheinlich gegen eine Frau durchsetzen: Kamala Harris. Beißhemmung hat er nicht. Gegen eine Frau muss sein Team nicht zwangsläufig mehr Fehler machen, aber vielleicht: andere.
Vizepräsidentenkandidat JD Vance ist ein gutes Beispiel. Ihn holen nun Äußerungen ein, die er vor über drei Jahren über Frauen ohne Kinder gemacht hat. Er nannte sie „kinderlose Katzendamen“. Sie seien mit ihrem eigenen Leben und ihren Entscheidungen unzufrieden. Er bezog sich auf Harris.
US-Wahlkampf: Vance auch gegen künstliche Befruchtung
Wer sich über die Kinderlosigkeit fremder Leute äußert, macht sich angreifbar; und erst recht bringt er Frauen gegen sich auf, die Kinder haben wollten, aber nicht konnten, also ungewollt kinderlos sind. So wie Hollywood-Star Jennifer Aniston (55). Auf Instagram schrieb der „Friends“-Star, sie könne nicht glauben, „dass das von einem potenziellen Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten kommt“.
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Sie bete dafür, dass Vance‘ Tochter „eines Tages das Glück hat, Kinder zu bekommen. Ich hoffe, sie muss nicht auf eine künstliche Befruchtung als zweite Option zurückgreifen. Denn sie versuchen, ihr auch das zu nehmen.“ Aniston hat ihre Hausaufgaben gemacht: Als Senator hatte Vance gegen ein Gesetz gestimmt, das den Zugang zur künstlichen Befruchtung absichern sollte.
Aniston hat alles versucht, um Kinder zu bekommen – und darunter gelitten, wenn ihr unterstellt wurde, sie sei „einfach nur egoistisch“ gewesen und karrierefixiert. „Der Weg zum Baby war für mich ein schwieriger“, sagte Aniston in einem Interview.
Vance über Kamala Harris: „Kinderlose Katzendamen“
In einem Auftritt in der Fox News-Show aus dem Jahr 2021 sagte Vance, die USA würden von „einer Gruppe kinderloser Katzendamen regiert, die mit ihrem eigenen Leben und den Entscheidungen, die sie getroffen haben, unzufrieden sind und deshalb auch den Rest des Landes unglücklich machen wollen“.
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Abtreibung, künstliche Befruchtung, Frauenrechte, Gesundheitsfürsorge gehören zu den Themen, mit denen sich Harris seit Jahren profiliert, schon als Staatsanwältin in San Francisco, bevor sie eine politische Karriere einschlug. Warum sie kinderlos blieb, ist unbekannt; darüber hat sie sich nie geäußert, sondern ihr Privatleben konsequent abgeschirmt.
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Ist Frauenpolitik Trumps offene Flanke?
Vance‘ Kritik wird jedenfalls als sexistisch empfunden, und gerade die Frauenpolitik könnte sich als offene Flanke des Teams Trump/Vance erweisen. In Schutz genommen wurde Harris jetzt auch von der ersten Frauen ihres Ehemannes Doug Emhoff.
„Das sind haltlose Angriffe. Seit über zehn Jahren, seit Cole und Ella Teenager waren, ist Kamala die Co-Mutter von Doug und mir“, erklärte Kerstin Emhoff dem Sender CNN. „Sie ist liebevoll, fürsorglich, äußerst beschützend und immer da. Ich liebe unsere Patchwork-Familie und bin dankbar, sie dabei zu haben.“