Berlin. Der Baulöwe hatte noch sein Testament geändert. Wird seine letzte Ehefrau nun alles bekommen? Das könnte zu Zoff bei den Kindern führen.

Erst kommt die Trauer, dann das Geld. Kaum war die Nachricht in der Welt, dass Baulöwe Richard „Mörtel“ Lugner im Alter von 91 Jahren gestorben war, schon stellte sich die große Frage: Wer erbt sein Vermögen?

Die Witwe Simone (42) kann mit einem großen Batzen rechnen: 5000 Euro Witwenpension stehen ihr laut „Bild“ zu. Die beiden haben zwar erst im Juni dieses Jahr geheiratet. Doch das Recht in Österreich sieht einen Pflichtanteil vor. In Deutschland hingegen muss man mindestens ein Jahr verheiratet sein, um zu erben.

Auch interessant

Richard Lugner: Erst im April hat er sein Testament geändert

Bereits im April hatte Lugner angekündigt, sein Testament neu zu ordnen, wie das Österreich-Magazin „Heute“ berichtet. Seine Frau „soll abgesichert sein, wenn ich mich mal verabschiede. Denn wer bei mir lebt, wenn ich sterbe, soll auch entsprechend erben“, sagte er dazu in einem Interview mit „Bild“.

Lugner-Hochzeit in Wien
Richard Lugner mit seiner Braut Simone Reiländer auf dem Weg zur Trauung am 1. Juni 2024 in Wien. © DPA Images | Florian Wieser

Per Instagram ließ Simone Lugner noch einmal ihre Gefühle zu ihrer, wie sie immer betonte, großen Liebe Revue passieren: „Du warst der Traum meines Lebens. Und wenn ich dich strahlen sah, bei meinem Anblick, dann wusste ich, dass ich auch Deiner war.“ Sie war seine sechste Ehefrau. Trotz gesundheitlicher Probleme zeigte sich Lugner, der erst im Sommer eine Herz-OP hinter sich gebracht hatte, in den letzten Wochen gut gelaunt und voller Lebensfreude. Die beiden planten sogar eine kirchliche Zeremonie im Stephansdom, im Oktober 2024.

Neben Ehefrau Simone machen sich vor allem Lugners vier Kinder Hoffnung auf eine ordentliche Summe. Allerdings ist immer wieder zu lesen, dass sich die Geschwister alle nicht grün sein sollen. Wird es jetzt einen Riesenzoff ums Erbe geben?

„Mörtel“ Lugner: Wie reich war er wirklich?

Lugners Vermögen soll zwischen 80 und 250 Millionen Euro groß sein, so die Schätzungen. Das meiste steckt in einer privaten Stiftung, die seine Söhne Alexander (61) und Andreas Lugner (58) verwalten. Es ist ein kompliziertes Konstrukt von Firmen, Immobilien, Geld und Wertanlagen. In einem Interview hatte Lugner selbst zugegeben, dass er 40 Millionen Euro Schulden hat.

47.Deutscher Filmball 2020
Richard Lugner mit seiner Tochter Jacqueline © BREUELBILD | BREUEL-BILD/Daniel Hinz

Lugners Wiener Einkaufszentrum, das als eins der größten des Landes gilt, soll eine der Haupteinnahmequellen der Stiftung sein. Lugners Tochter Jacqueline (30) ist Teil der Führungsetage. Wie ihre Brüder gilt sie als eine der Haupterben. Doch auch Lugners uneheliche Tochter Nadin Jeannine Cutter (39) in den USA ist erbberechtigt, schreibt „Bild“.

Dass Nadin überhaupt existiert, war lange ein Geheimnis. Sie ist die Tochter der Österreicherin Sonja Jeannine Cutter (68), einer Schauspielerin. Laut „Bild“ hat der Bauunternehmer sie 1983 in Wien beim Filmdreh kennengelernt. 1985 wurde Nadin geboren. „Ich habe sie als Kind dreimal gesehen. Dann ist Nadin mit ihrer Mutter nach Hawaii übersiedelt. Mit 21, als ihre Mutter ihr sagte, wer ihr Vater wirklich ist, habe ich sie getroffen. Viele Jahre später dann in Florida, und einmal habe ich sie mit ihren Geschwistern Alexander und Jaqueline besucht“, so Lugner in einem Interview mit „Heute“.