Berlin. Kalina von Bulgarien beeindruckt mit ihrem Fitness-Programm. Hinter ihrem Aussehen steckt jedoch auch ein schwerer Schicksalsschlag.

Diese Bilder lösten bei vielen Schnappatmung aus: Eine Frau, mit Armen wie aus Stahl? So einen Bizeps sah man bei Promis wie Madonna! Aber bei einer Prinzessin? Alle staunten über Kalina von Bulgarien, die aussah, als könnte sie an jedem Arm zwei Wasserkästen jonglieren. Aber Kalina (52) wunderte sich ihrerseits: Sie hätte nicht gedacht, dass ein durchtrainierter Body bei einer Frau heutzutage noch ein Thema ist, sagte sie der spanischen Zeitung „Hola“.

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Die Fotos entstanden im Mai im Bulgariens Hauptstadt Sofia, bei der Beerdigungszeremonie für König Ferdinand I. Der bulgarische König starb 1948 mit 87 Jahren im deutschen Exil. Bei den Feierlichkeiten der Rückführung war es dann Kalina, die geradezu magisch die Blicke auf sich und ihre muskelbepackten Schultern und Arme zog. Auch ihre stahlhart wirkende Beinmuskulatur war das beherrschende Thema in den Medien. Und schon hatte die sie einen neuen Titel weg: die „Pumper-Prinzessin“.

Bulgarische Prinzessin: Mit diesem Fitnessprogramm legte sie ihre Muskelpakete auf

„Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte Kalina im Juli zu „Hola“, nachdem das Gerede um ihren Körper kein Ende nehmen wollte. „Ich trug einfach ein ärmelloses Kleid. Im 21. Jahrhundert sollte die Fitness einer Frau keine Aufmerksamkeit erregen.“ Dass sie schweres Krafttraining mache? Wer ihr das vorwerfe, habe die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Sie nutze das Gewichtestemmen für einen gesunden Lebensstil, basta.

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Während andere ihre Woche in Arbeit, Einkaufen, Kochen und vielleicht ab und an noch eine Runde Bauch-Beine-Po einteilen, lässt sie es krachen wie eine Olympionikin: Montags und donnerstags trainiert sie ihre Körpermitte, Beine, Rücken, Trizeps und Gesäß. Dienstags und freitags sind Brust, Schultern, Bizeps und Po dran, plauderte sie gegenüber der Zeitung aus.

Kalina von Bulgarien: Ohne Training fühlt sie sich schlecht

Nur Besessene würden jetzt fragen, was sie eigentlich mittwochs oder am Wochenende macht. Vielleicht doch mal ein bisschen verschnaufen? Denn beim Training kennt sie keine Grenzen. Jede Einheit bestehe aus mindestens vier Sätzen mit jeweils zwölf Wiederholungen, wie sie erklärt. Latziehen (ähnlich wie Klimmzüge), Schulterdrücken oder Bizeps-Curls sind ihr in Fleisch und Blut übergegangen. „Ohne Training fühle ich mich nicht wohl. Es geht mir nur darum, gesund zu bleiben und mich gut zu fühlen“, so wird sie von „Hola“ zitiert.

Kitin Munoz's Conference At Club Siglo XXI in Madrid
Kalina von Bulgarien verwandelt sich gern. Weil sie so oft anders aussieht, wurde sie bereits „Style-Chamäleon“ genannt. © Europa Press via Getty Images | Europa Press Entertainment

Neben der Kraft muss ja noch die Ausdauer her. „An einem normalen Tag gehe ich morgens mit meinem Hund spazieren, oft bis zu vier Stunden.“ Wenn der Hund schon nicht mehr kann, zieht sie noch die Joggingschuhe an: „Zweimal pro Woche laufe ich 30 Minuten.“ Und dann kommen noch die ganzen Fun-Sportarten wie Wassersport, Kitesurfen und Reiten zum Zuge. Und den Winter nicht zu vergessen: Skifahren, klar. Aber was sie besonders liebt: mit dem Schlitten die Berge herunterzusausen. Das Sportive: Sie und der Schlitten müssen die Berge auch wieder hoch.

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Hinter ihrem Workout steht der spanische Fitness-Guru Carlos Flórez. Er leitete übrigens auch Ehemann Kitín Muñoz (65) an, einen ehemaligen spanischen Seefahrer, Abenteurer und UNESCO-Botschafter. Das Paar begann schon im Jahr 2000 gemeinsam mit dem Gewichtstraining.

Prinzessin mit schlimmem Nasen-Drama: Ehemann packt Details aus

Das Leben ist Bewegung. Nach dem Motto gestaltet die in Spanien geborene Tochter von Ex-König Simeon II. (87) – der letzte Zar und spätere Präsident Bulgariens – ihren Alltag zusammen mit Mann und Sohn Prinz Simeon (17) auf ihrem Anwesen zehn Kilometer von der Hauptstadt Sofia. Ihr Zuhause ist nah an einem Naturpark gelegen, bietet mit mehr als 26.000 Hektar Fläche Auslauf genug. „Wir haben großes Glück. Es ist wie das Leben in einer Geschichte, in einem Abenteuer. Alles erfüllt mich mit Lebenskraft“, so Kalina im „Hola“-Interview.

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Kalina von Bulgarien und ihr Ehemann Kitín Muñoz bei einem Aufenthalt in Spanien 2004. © IMAGO/ABACAPRESS | IMAGO stock

Dieser Willen, die Lebensenergie mit aller Kraft herauszukitzeln, könnte eine Folge ihrer Vergangenheit sein. Denn die Prinzessin hat seit Jahrzehnten mit einem so großen Problem zu kämpfen, das zeitweise sogar ihr Leben bedrohte. Es geht um ihre Nase, die immer wieder operiert werden musste. Oft hieß es in Medienberichten, diese Verformung sei ein Hinweis auf missglückte Schönheitsoperationen. Das wollte Kalinas Ehemann nicht so stehen lassen.

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Gegenüber „Hola“ erklärte Kitín Muñoz, der sonst medial eher als zurückhaltend galt, 2018 die Hintergründe ihres Nasen-Dramas: „Als sie acht Jahre alt war, brach sie sich in der Schule die beiden Schneidezähne ab. Im Jahr 1999, als sie in London Kunst studierte, ging sie zum Zahnarzt, um sich Kronen einsetzen zu lassen, und hatte das Pech, dass der Zahnarzt zu tief in die Knochenbasis bohrte. Dies bereitete ihr ernsthafte Probleme“, so Muñoz. Die Folge waren „eine Infektion und eine neue Operation“.

Und auf einer Schiffsreise im Jahr 2000, zwei Jahre vor ihrer Hochzeit, wurde es noch dramatischer. Fast hätte die Liebe seines Lebens ihr Augenlicht verloren. „Wir fuhren aufs Meer, sie war auf einem Begleitboot“, erzählte Kitín Muñoz gegenüber „Hola“. Doch während der Schiffsreise habe sich eine erneute Infektion in ihrem Gesicht entwickelt. „Zunächst schien es nur ein kleines Problem zu sein. Ein Matrose sagte ihr, sie solle sich jeden Tag mit Meerwasser, das mit Süßwasser gemischt war, abspülen, und das tat sie auch. Die Tage vergingen, und trotz der Schmerzen und des Unbehagens kämpfte sie mit Antibiotika und Schmerzmitteln dagegen an.“

Es wurde schlimmer und schlimmer. Die Schwierigkeiten, ein Krankenhaus aufzusuchen und „die Bedingungen auf See“ wurden Kalina zum Verhängnis. Sie hätten dazu geführt, „dass die Infektion fortschritt und sich verschlimmerte und einen Teil des Auges betraf“, erinnerte sich ihr Ehemann weiter. Sie wurde notoperiert, „um erst einmal die Infektion zu reinigen und ästhetische Schäden zu vermeiden, was jedoch in dem Moment keine Rolle spielte. Das Wichtigste war, das Auge und die Nase zu retten“. Die Aneinanderreihung unglücklicher Ereignisse habe das Gesicht seiner Frau bis heute gezeichnet, sagte er. Aber für ihn sei sie immer noch die schönste Frau der Welt.

Die Lebenskraft beschwört Kalina mit Sport und mit Lust auf Veränderung. Mal trägt sie das Haar braun und schulterlang, dann wieder platinblond und kurz, mal sind Zöpfchen angesagt, dann wieder ein strenger Bob. Ihr Mut zur Veränderung hat ihr öffentlich wenig Komplimente eingebracht, stattdessen nannte man sie das „Style-Chamäleon“. Ob es ihr egal ist? Wer weiß. Die Seele zu stärken, ist bekanntlich schwer. Leichter ist es, den Körper zu stählen. „Weitermachen“, das sei immer ihre Devise gewesen, wie sie zu „Hola“ sagte. „Am Ende lohnt es sich immer.“