NRW. Um gegen AfD und Rechtsextremismus zu protestieren, sind auch an diesem Wochenende in vielen NRW-Städten Aktionen geplant. Die Demo-Termine.
Millionen Menschen in Deutschland haben in den vergangenen Wochen an Demonstrationen teilgenommen, um gegen AfD und Rechtsextremismus zu protestieren. An diesem Wochenende (2. bis 4. Februar) sind in vielen NRW-Städten weitere Kundgebungen geplant.
- Nach dem Bekanntwerden eines Geheimtreffen zwischen AfD-Politikern und Rechtsextremen haben in Deutschland Millionen Menschen gegen die AfD protestiert. Auch in NRW sind hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen.
- An diesem Wochenende (3. bis 4. Februar) sind in verschiedenen NRW-Städten weitere Anti-AfD-Demos geplant.
- Alle Infos zu geplanten und vergangenen Protest-Veranstaltungen gegen die AfD finden Sie in unserer Übersicht.
Die Protestaktionen gegen AfD und Rechtsextremismus gehen weiter. Immer mehr Verbände, Parteien und auch Einzelpersonen rufen in NRW zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus auf, nachdem das Recherchenetzwerk „Correctiv“ ein Treffen zwischen AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern enthüllt hat. „Correctiv“ berichtete von einem Plan, nach dem Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland vertrieben werden sollen. Auch Mitglieder der CDU und der rechtskonservativen Werteunion sollen an dem Treffen teilgenommen haben.
Nach ersten Zählungen der Polizei und der Veranstalter demonstrierten in NRW mehrere hunderttausend Menschen. So gingen etwa in Köln, Dortmund, Bonn, Düsseldorf, Recklinghausen und Bochum jeweils Tausende und teils Zehntausende gemeinsam auf die Straße. Und auch in dieser Woche sind in vielen NRW-Städten weitere Demonstrationen geplant:
Anti-AfD-Demos in NRW: Diese Veranstaltungen sind am Wochenende vom 3. bis 4. Februar geplant
- Ahaus: Unter dem Motto „Für Demokratie und Vielfalt“ lädt das Aktionsbündnis „Ahaus bleibt bunt“ am Samstag, 3. Februar zu einer Demonstration ein. Los geht es um 14.30 Uhr an der Stadthalle im Kulturquadrat. Von dort startet ein Demonstrationszug zum Rathausplatz.
- Duisburg: Engagierte vom Soziokulturellen Zentrum Stapeltor organisieren für Samstag, 3. Februar, um 12 Uhr eine Kundgebung gegen Rechts in Duisburg. Treffpunkt ist das Stadttheater in der Innenstadt am König-Heinrich-Platz. Die Polizei geht von rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus.
- Emsdetten: Die Kundgebung in Emsdetten findet am Sonntag, 4. Februar ab 17 Uhr in der Frauenstraße 3 statt. Zuvor sollte die Kundgebung auf dem Rathausplatz stattfinden, es fand aber ein kurzfristiger Ortswechsel statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, nach Möglichkeit zu Fuß zur Demo anzureisen. Organisiert wurde die Kundgebung „Emsdetten gegen Rechts“ von der Initiative „EBI - Emsdetten für Bleiberecht und Integration“ gemeinsam mit allen Emsdettener Parteien und weiteren Bündnispartnern.
- Erkelenz: Die Demonstration gegen Rechts beginnt am Samstag, 3. Februar um 15 Uhr auf dem Konrad-Adenauer-Platz vor dem Erkelenzer Bahnhof. Elf Rednerinnen und Redner werden auf der Bühne stehen, darunter auch der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel (CDU). Die Demonstration war zunächst für 200 Teilnehmer angemeldet worden. Mittlerweile hat der Veranstalter sie aber auf 1000 Teilnehmer nach oben korrigiert.
- Krefeld: In Krefeld wird mit der größten Demonstration in der jüngeren Geschichte gerechnet. Unter dem Motto „Krefeld verteidigt rote Linie der Demokratie“ ist am Samstag, 3. Februar, um 14 Uhr am Platz der Wiedervereinigung aufgerufen worden. Ab 15 Uhr soll der Demozug dann Richtung Sprödentalplatz weiterziehen. Ab 16.30 Uhr werde dort mit der Abschlusskundgebung gerechnet. Ein Ende wurde laut Polizei für circa 18 Uhr angesetzt. Nach am Donnerstag aktualisierten Angaben der Polizei wird mit bis zu 11.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet. Stadt und Polizei rechnen mit starken Verkehrseinschränkungen in der Innenstadt während der Demonstration.
- Leichlingen: Kundgebungen am 4. und 5. Februar sollen den Zusammenhalt der Zivilgesellschaft zeigen. Der Integrationsrat der Stadt ruft am Montag, 5. Februar ab 17 Uhr zur Versammlung auf dem Marktplatz am Brückerfeld auf. Das Motto: „Wir sagen zusammen HALT“. Die vorausgehende Demo am Sonntag, 4. Februar wurde von Bürgern organisiert und versteht sich als Ergänzung. Die Demo am Sonntag findet um 14 Uhr ebenfalls am Marktplatz Im Brückerfeld unter dem Motto „Bunt statt Braun: Leichlingen steht zusammen gegen Rechts“ statt.
- Wesel: In mehreren Städten im Kreis Wesel sind schon tausende Menschen gegen rechts auf die Straße gegangen. Am Samstag und Sonntag kommen mit Hamminkeln und Wesel zwei weitere Kommunen hinzu. In Hamminkeln ist am Samstag, 3. Februar, eine Demo geplant. Um 15 Uhr versammeln sich die Teilnehmer auf dem Molkereiplatz. In Wesel hoffen am Sonntag, 4. Februar, Parteien, Gruppen und die Kirchen auf breite Unterstützung. Treffpunkt ist um 11 Uhr auf dem Bahnhofsplatz.
Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Meinungen zu den Anti-AfD-Demos
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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte zuvor einen Kraftakt aus der Mitte der Gesellschaft heraus gefordert, um die Demokratie im Wahljahr 2024 gegen Rechtsextremismus zu verteidigen. „Demokratie ist harte Arbeit“, sagte Wüst beim Neujahrsempfang der NRW-CDU in Düsseldorf. Demokraten müssten gemeinsam Lösungen und Kompromisse finden, um das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in NRW hatte an seine Mitglieder und alle Bürgerinnen und Bürger appelliert, sich an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus zu beteiligen. Das von dem Recherche-Netzwerk „Correctiv“ publik gemachte Geheimtreffen von AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern zur Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund sei „erschütternd“, sagte die stellvertretende NRW-Landesvorsitzende des DGB, Anke Unger, am Freitag. Es bestätige, dass die AfD „eine menschenfeindliche Partei“ ist, die „auf Spaltung setzt und unsere Demokratie mit Füßen tritt“.
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