An Rhein und Ruhr. Bei Sommerwetter gehen viele Menschen bereits in Seen der Region baden. Durch das Hochwasser bestehen aber einige Gefahren, warnt die DLRG.

Das schöne Frühsommerwetter nutzen bereits die ersten Menschen, um in den Gewässern der Region zu baden. Neben den vielen Seen eignen sich auch die Badestellen an der Ruhr dafür, die mittlerweile alle geöffnet sind. Nur vor dem Baden im Rhein wird weiterhin dringlich gewarnt. Einige Gewässer führen jedoch weiterhin Hochwasser. Welche Auswirkungen das für Badende und Schwimmer hat.

DLRG warnt vor Treibgut in Hochwasser

Noch führen die Flüsse in der Region Hochwasser. Aber auch viele Seen haben noch höhere Wasserstände als üblich. Frank Zantis, Sprecher der Landesverbands Nordrhein der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), warnt: „Wenn es Hochwasser gibt, sind meistens Sachen wie Baumstämme oder Gehölz in den Gewässern. Das ist gefährlich, weil man es unter der Wasseroberfläche nicht sieht. Wenn so ein Baumstamm hochschießt, dann ist das extrem gefährlich.“

Warnung vor Baden im Rhein

Die DLRG warnt vor dem Baden im Rhein: „Das ist weiterhin sehr gefährlich, gerade jetzt bei dem hohen Wasserstand und der starken Fließgeschwindigkeit“, sagt Sprecher Frank Zantis. Die Buhnen oder Kribben genannten Vorbauten, die zum Beispiel in den Rhein gebaut sind und eigentlich die Strömung etwas verlangsamen sollen, seien alle noch stark überspült. „Dadurch entsteht eine Art Wasserfall an der Seite“, sagt Zantis. „Dort würde man richtig unter Wasser gezogen werden und es entstehen Strudel. Das ist extrem gefährlich.“

Aber auch an Seen seien überflutete Uferböschungen eine Gefahr, so Zantis weiter. „Wenn ein Abhang abgerutscht ist und man das nicht erkennt, dann kann alles mögliche passieren. Zum Beispiel kann man im Schlick stecken bleiben.“

Der DLRG-Sprecher verweist für sicheren Badespaß auf bewachte Stellen. „Dort wird vorher geprüft, ob durch das Hochwasser noch Gefahren bestehen. Diese Badestellen, wie an der Ruhr, werden auch dann erst freigegeben, wenn die Wasserqualität stimmt und das Baden sicher ist“, erklärt er.

Ruhr-Badestellen ab Samstag alle geöffnet

Dies ist in Mülheim der Fall, wo die Ruhr-Badestelle ab Samstag wieder geöffnet werden soll. Zuvor mussten vor Ort Hochwasserschäden behoben werden. Die anderen Ruhr-Badestellen in Essen und Bochum sind bereits freigegeben. In Essen ist das am Baldeneysee der „Seaside Beach“ und in Bochum die Stelle in Bochum-Dahlhausen unweit der gleichnamigen S-Bahn-Station. Ob die Badestellen geöffnet sind, kann tagesaktuell auf den Internetseiten des „Seaside Beach“ oder der Städte Mülheim und Bochum nachgesehen werden.

Baden in der Ruhr in Mülheim.
Baden in der Ruhr in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Auch die Wasserqualität im Tenderingssee bei Dinslaken wurde vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) im Mai überprüft und für sehr sauber befunden. Zum Baden lädt am Niederrhein aber auch der Auesee in Wesel ein.

Franz Zantis von der DLRG Nordrhein gibt Badenden drei Tipps mit auf den Weg, wie der Schwimmausflug sicher verläuft: „Man sollte schauen, dass die Badestellen wirklich freigegeben sind“, sagt er. Zudem solle man darauf achten, ob sich in den letzten Stunden an der Stelle irgendetwas geändert hat. „Selbst, wenn sie freigegeben ist. Wenn einem etwas komisch vorkommt, sollte man lieber noch einmal nachfragen“, betont Zantis.

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Seine Mitmenschen an der Badestelle solle man auch im Auge behalten, damit man frühzeitig helfen kann, sagt der DLRG-Sprecher weiter. „Zuallererst sollte man im Notfall die 112 anrufen. Dann kann man schauen, wie man demjenigen, der in Not ist, helfen kann. Im Rhein und in der Ruhr aber bitte auf keinen Fall hinterherspringen“, warnt Zantis. Stattdessen solle man der Person in Not signalisieren, „dass man Hilfe gerufen hat und dass sie sich auf den Rücken legen soll. Dann kann man ein Seil, einen Rettungsring oder einen langen Stock hinhalten oder hinwerfen. Und den Menschen im Auge behalten und mitgehen, wenn er weiter abtreibt, damit man der DLRG oder der Feuerwehr weiter Informationen geben kann.“

Hochwasser macht den Lebensrettern keine Probleme

Für die DLRG selbst gebe es kaum Auswirkungen durch die Hochwasserstände, erklärt Zantis weiter. „Wir sind ja im Hochwassereinsatz, wenn es da ist. Deswegen können wir damit umgehen. Da die Flüsse noch viel Wasser führen, ist es ein Stück weit gefährlicher, in den Randbereichen mit dem Rettungsboot zu fahren, weil dort noch Gegenstände überspült sein könnten.“

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An Flüssen wie dem Rhein gebe es eigens dafür nutzbare Bereiche, wo Boote ins Wasser gelassen werden können. Diese Ersatzübergangsstellen, umgangssprachlich auch „NATO-Rampen“ genannt, seien unabhängig von aktuellen Hochwasserständen, versichert der DLRG-Sprecher. „Da müsste das Wasser schon mehrere Meter höher stehen, dass man die nicht mehr nutzen könnte. Aber dann würde man auch fahrtechnisch gar nicht in die Nähe kommen.“ Doch auch für einen solchen Fall hätte man Rampen zur Verfügung, bei denen gekennzeichnet ist, ab welchem Wasserstand man sie nutzen kann, erklärt er. „Und es gibt ganz leichte Boote, die man auch mit drei oder vier Personen über Land tragen kann. Die können so ins Wasser gelassen werden.“