Kreis Wesel. „Hinter jeder Baderegel steck ein ernster Grund“: Die DLRG im Kreis Wesel hat eine Bilanz zur Badesaison gezogen. Was wieder aufgefallen ist.

Noch am vergangenen Wochenende waren Wasserschutzpolizei und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Dinslaken im Einsatz, weil ein 39-Jähriger alkoholisiert in den Rhein gesprungen war. Schließlich fanden die Einsatzkräfte ihn in Voerde-Mehrum wieder. Alkoholkonsum, Baden im Rhein: Gefahren, welche die DLRG nur zu gut kennt. Einen tödlichen Badeunfall hat es direkt im Kreis Wesel im Rhein in diesem Jahr glücklicherweise nicht gegeben, wie die hier zuständige Wasserschutzpolizei in Duisburg auf Nachfrage mitteilt. Auch die Kreispolizei meldet: Glücklicherweise gab es bislang 2023 keine Badetoten in Seen oder Teichen im Kreisgebiet. Dennoch: Der Rhein bleibe eine Gefahrenstelle, genauso spiele auch immer wieder Alkoholkonsum eine Rolle, sagt Jan Heykamp, Leiter für Verbandskommunikation bei der DLRG im Kreis Wesel. Auch ihm ist kein tödlicher Badeunfall bekannt.

Wie blickt die DLRG auf die zurückliegenden Monate? Rund 100 freiwillige Einsatzkräfte waren kreisweit in diesem Sommer wieder im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen – ob bei Patrouillenfahrten auf dem Rhein oder beim Dienst, zum Beispiel am Auesee in Wesel. Das Wetter habe die Kräfte vor große Herausforderungen gestellt, erinnert sich Heykamp an viele sehr heiße Tage mit langer Schicht in der brütenden Sonne. Dann ebenfalls immer ein Problem: Badegäste, die überhitzt ins Wasser springen, ohne sich zunächst abzukühlen. Der Kreislauf breche zusammen.

DLRG-Sprecher im Kreis Wesel: „Achten Sie aufeinander“

Seit einigen Jahren schon liegt Stand-Up-Paddling im Trend. Auch hier besteht aber die Gefahr, überhitzt ins Wasser zu fallen, man sei leicht bekleidet, auf dem Board gebe es keinen Schatten, macht Heykamp deutlich. „Deswegen empfehlen wir, eine Weste zu tragen.“ Auch hier seien die bewachten Gewässer am besten geeignet, so der DLRG-Sprecher.

Er appelliert zudem an Eltern: „Lassen Sie Kinder nicht allein ans Wasser und verlassen Sie sich nicht auf aufblasbare Gegenstände.“ Kinder werden vom Wasser angezogen, haben aber noch nicht das Bewusstsein dafür, zudem könnten Schwimmhilfen Luft verlieren, Wasserspielzeuge umkippen, so Heykamp. Außerdem sollten Plätze an den Badegewässern immer sauber hinterlassen werden, nicht selten trete jemand in eine Scherbe. Aufeinander achten und Rücksicht nehmen, fordert Heykamp, der einmal mehr auf die bestehenden Baderegeln hinweist. „Sie sind einfach formuliert, damit sie jeder versteht.“ Jede Regel gebe es aus ernstem Grund, betont er. (acf)