Wesel. Auf der Baustelle des Weseler Rheinbades hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. Für die Eröffnung hat die Bädergesellschaft ein Ziel.
Die Fahrradständer vor dem Eingang sind montiert und auch die ersten Bäume und Hecken im Außenbereich stecken schon in der Erde. Noch viel deutlicher sind die Fortschritte auf der Rheinbad-Baustelle aber im Neubau zu sehen: Das Kurs- und das Lehrschwimmbecken sind so gut wie fertig und auch im Familienbereich sieht es so aus, als würden die Kleinkinder das Planschbecken mit dem Schiff und Häusern auf Stelzen bald entern. Doch der Schein trügt: Es gibt noch einiges zu tun, berichtet Martin Christoph, Chef der Bädergesellschaft. Besonders im Saunabereich wartet noch viel Arbeit.
Trotzdem ist er mit dem aktuellen Stand der Dinge zufrieden: „Wir kommen gut voran.“ Das Wetter könnte im ungünstigsten Fall noch einen Einfluss auf den Eröffnungstermin haben, denn die Garten- und Landschachtbauer müssen die Anlagen rund um das Bad herum herrichten, zum Beispiel den Saunagarten. Dort, wo sich die Gäste später auf den Liegeflächen, dem Rasen oder am großen Teich entspannen können, bedeckt derzeit noch mit Pfützen durchsetzte Erde den Boden.
Überall im und am Gebäude sind Handwerker bei der Arbeit und Martin Christoph blickt schon in Richtung Eröffnung: Das erklärte Ziel ist die Einweihung des Kombibades im Sommer. „Wir wollen die Freibadsaison noch mitnehmen.“ Möglich sei aber, so Christoph, dass die Schwimmsaison im Rheinbad später starten wird als in anderen Freibädern. Eine exakte Prognose wagt er nicht, nachdem sich der ursprünglich für Sommer 2024 geplante Fertigstellungstermin für das 47 Millionen Euro teure Großprojekt schon mehrfach nach hinten verschoben hat.
Wenn die Handwerker fertig sind, muss das Bad noch behördlich abgenommen werden, erklärt Christoph. Die Technik müsse funktionieren, das Wasser einwandfrei sein. Die ersten Becken werden übrigens schon in Kürze gefüllt: Zuerst sind das Kurs- und das Lehrschwimmbecken dran. Das Wasser dafür kommt nicht aus den städtischen Leitungen, sondern aus einem eigenen Brunnen. Es wird im Bad aufbereitet und erwärmt in die Becken gefüllt. Das wird eine ganze Weile dauern, berichtet der Bäderchef, denn alleine das bis zu 4,75 Meter tiefe Sportbecken fasst über eine Million Liter Wasser. Es darf nur um fünf Zentimeter pro Stunde steigen, sonst besteht die Gefahr, dass Fliesen sich lösen.
Die Halle mit dem Sportbecken und dem Sprungturm ist der größte Bereich für Schwimmer. Acht Starblöcke stehen für Wettkämpfe am Beckenrand bereit. Im Familienbad nebenan ist eher Wohlfühlatmosphäre spürbar mit den grün gestrichenen Wänden, sandfarbenen Fliesen, dem Fotodach mit Blättermotiv und (künstlichem) Schilfgras und Birken als natürlich anmutende Deko. Das Becken mit den Sprudelliegen und dem Strömungskanal ist fertig, die Schwallduschen liegen für die Montage bereit.
Im Familienbereich stehen künftig auch die Tische der Innengastronomie und dahinter schließt sich der Kleinkindbereich an. Auch ohne Wasser wirkt er wie ein kleiner Spielplatz: Zwei bunte Mini-Häuser, das Schiff, Rutschen und ein kleiner Beluga-Wal laden die Jüngsten in dem bis zu 40 Zentimeter tiefen Becken zum Planschen ein. Direkt angrenzend ist ein Sanitärbereich für die jungen Badegäste.
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Alle Bereiche sind auch für Rollstuhlfahrer erreichbar, betont Martin Christoph. Auch die Sauna, deren Eingang im Obergeschoss vom Foyer aus über eine Treppe oder per Aufzug erreichbar ist. Für an die 700 Besucher insgesamt ist das Schwimmbad mit den vier Becken konzipiert, der Saunabereich ist für 200 Personen ausgelegt. Er fällt sehr großzügig aus mit fünf Schwitzkammern, Garten, zwei Terrassen im Obergeschoss, Ruheräumen und Sitzbereichen, einem Außen- und einem Tauchbecken und einer eigenen Gastronomie. Hier gibt es noch viel zu tun, aber an einige Stellen ist schon zu ahnen, wie es später aussehen wird: Viel Holzoptik und schöne Ausblicke auf den Fluss. „Schöner kann‘s kaum sein“, schwärmt Christoph von der Lage. Ob sich die Hoffnung erfüllt und Gäste aus der gesamten Region nach der Eröffnung an die Rheinpromenade strömen, bleibt abzuwarten. Tatsache ist aber: Das viel gelobte Alleinstellungsmerkmal hat das Bad nicht nur wegen seiner Lage. Keine Stadt in der näheren Umgebung wagt derzeit einen Badneubau in dieser Größenordnung.
Weitere Fotos aus dem Rheinbad gibt‘s in unserer Fotogalerie.
Neue Mitarbeiter fürs Rheinbad
Für das neue Schwimmbad sucht die Bädergesellschaft derzeit noch zusätzliche Mitarbeiter wie Fachangestellte für Bäderbetriebe und Saunameister. Noch nicht geklärt ist laut Martin Christoph, wie hoch der Eintrittspreis wird.
Auf der Homepage baeder-wesel.de können die aktuellen Baufortschritte verfolgt werden. Wer sich für eine Vor-Ort-Besichtigung der Baustelle interessiert, kann eine Führung durch das Rheinbad bei einem Gewinnspiel auf dem Instagram-Kanal rheinbad_wesel gewinnen.