Wesel. Außen verändert sich die Rheinbad-Baustelle derzeit wenig. Im Inneren sind die Arbeiten in der Schwimmhalle und im Saunabereich in vollem Gang.

Die Baustelle des neuen Rheinbades an der Rheinpromenade zieht die Blicke vieler Spaziergänger und Radfahrer auf sich – und so mancher fragt sich, was dort eigentlich passiert. Auch Bäderchef Martin Christoph wird häufiger danach gefragt. Denn was im Inneren passiert, ist nicht sichtbar. Doch die Arbeiten schreiten voran, wie ein Besuch in dem rund 5000 Quadratmeter großen Schwimmbad mit Wellnessbereich zeigt. Mit der Fertigstellung im Sommer hat es zwar nicht geklappt, aber eine Eröffnung noch diesem Jahr bleibt an angepeilte Ziel, versichert der Bäderchef.

Bäder-Geschäftsführer Martin Christoph in der großen Schwimmhalle des Rheinbades. Das Sportbecken ist bis zu 4,70 Meter tief.
Bäder-Geschäftsführer Martin Christoph in der großen Schwimmhalle des Rheinbades. Das Sportbecken ist bis zu 4,70 Meter tief. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Bei einem Rundgang durch die Schwimmhalle und den Saunabereich zeigt sich, dass in allen Bereichen gearbeitet wird, auch außen, wo beispielsweise geradedier Verbindung zwischen dem Frei- und dem Hallenbad hergestellt wird. Das Gebäude liegt wegen des Hochwasserschutzes etwas erhöht, dadurch entsteht eine Stufe, doch der Übergang wird wie das gesamte Bad barrierefrei gestaltet. „In der Glasfassade sind Türelemente, die wir bei sommerlichen Temperaturen aufstellen können, sodass die Gäste ungehindert vom Hallenbad ins Freibad gehen können“, erklärt der Bäderchef. Auch die Liegewiese des Freibades wurde im Zuge des Umbaus erneuert.

Rheinbad-Neubau: Schallschutz für angenehmere Atmosphäre

Im Inneren ist der Vereins- und Kursbereich mit seinen beiden Becken schon in Sand- und hellen Beigetönen gefliest. An der Decke hängt ebenso wie im Familienbereich eine Motivdecke: Mit Stoff bespannte Metallrahmen bilden ein großes Bild mit grünen Blättern. Das ist nicht nur Deko, erklärt Martin Christoph, sondern auch Schallschutz.

„Alles ist sehr gestalterisch sehr gut durchdacht. Das ist angenehmer für Gäste und Mitarbeiter“

Martin Christoph
Weseler Bäderchef

In der großen Schwimmhalle mit dem 25-Meter-Becken, das an der tiefsten Stelle unterm Sprungturm 4,70 misst, ist ebenfalls eine dämmende Decke angebracht. Hier fehlen noch die Bodenfliesen, im Becken liegen sie schon. Bei der Gestaltung des Bades wurde auf die Wohlfühlatmosphäre geachtet, so Christoph. Nicht nur durch die dezente Farbgebung, sondern auch durch Lärmschutz. Immerhin ist das Bad auf bis zu 700 Besucher ausgelegt.

Die einzelnen Bereiche sind durch Glastüren getrennt, so können Schwimmer in der großen Halle vor der Geräuschkulisse im Vereinsbereich geschützt werden und auch zum Familienbereich mit dem Erlebnis- und dem Kleinkindbecken sind Glastüren vorgesehen. An den Wänden sorgen Akustikpaneele aus hellem Holz zusätzlich für gedämpfte Lautstärke. Christoph: „Alles ist gestalterisch sehr gut durchdacht. Das ist angenehmer für Gäste und Mitarbeiter“. So verschwindet zum Beispiel sämtliche Technik wie etwa Lüftungsrohre hinter den Mauern.

Aus der Bootshaussauna haben Besucherinnen und Besucher nach der Fertigstellen einen tollen Blick auf den Rhein.
Aus der Bootshaussauna haben Besucherinnen und Besucher nach der Fertigstellen einen tollen Blick auf den Rhein. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Während sich in der großen Halle die sportlichen Schwimmer austoben können, geht es im benachbarten Familienbereich gemütlicher zu. Das Erlebnisbecken bietet einen Strömungskanal, Sprudelliegen und Massagedüsen. Das Highlight für die Allerkleinsten entsteht direkt daneben: Im Kleinkindbecken geht es farblich bunt zu, ein Boot und drei Hütten auf Stelzen über dem maximal 40 Zentimeter tiefen Becken bieten den Kindern einen richtigen Wasserspielplatz. Für die Eltern gibt‘s Liegen, von denen sie ihre Kinder im Blick haben. „Wir haben auf kurze Wege geachtet“, sagt Christoph. Auch zum Turm mit der 80-Meter-Rutsche, zur Gastronomie und zu den Toiletten sind es nur wenige Schritte.

Sauna im Rheinbad: Schwitzen mit Rheinblick

Im zweigeschossigen Sauna- und Wellnessbereich ist alles ebenso wie im Schwimmbad mit Blick auf den Fluss ausgerichtet. Unter den fünf Schwitzkammern sticht die Bootshaussauna hervor: Das Gebäude auf Stelzen steht schon und ist über einen Steg, unter dem noch ein Teich angelegt wird, erreichbar. Hier schwitzen Gäste mit direktem Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe. Aber auch die Kajütensauna, die riesige Brückensauna, die Schilf- und die Dampfsauna sowie der Gastrobereich und einige der Ruhebereiche bieten eine Sicht auf den Fluss. Wer will, kann sich auch eine Massage im Wellnessbereich gönnen.

Baufortschritte online sichtbar

Weil sich so viele Passanten für das neue Rheinbad interessieren, haben die städtischen Bäder Banner an den Baustellenzaun gehängt, auf denen einige Infos und ein QR-Code zu finden sind. Der Code führt auf die Homepage der Bädergesellschaft, wo die aktuellen Baufortschritte und weitere Fakten rund um den Neubau dargestellt werden. Die Seite ist unter baeder-wesel.de erreichbar. Außerdem gibt es einen neuen Flyer zum Rheinbad, der zum Beispiel in der Stadtinformation erhältlich ist. Online gibt‘s ihn ebenfalls auf der Homepage der Städtischen Bäder.

Der Innenausbau ist in vollem Gang, doch einen festen Termin für die Eröffnung kann Martin Christoph nicht nennen. „Hier und da gibt‘s längere Lieferzeiten“, sagt er. Daher werde das Material schon sehr frühzeitig bestellt. Die Möbel für den Bad-Shop im Eingangsbereich wurden beispielsweise nach fünf Monaten geliefert und sind jetzt installiert. An anderen Stellen fehlt jedoch die Innenausstattung noch. Es gibt also noch einiges zu tun.

Im Kleinkinderbecken geht es bunt zu: Die jüngsten Schwimmbadbesucher können im Rheinbad spielen und planschen.
Im Kleinkinderbecken geht es bunt zu: Die jüngsten Schwimmbadbesucher können im Rheinbad spielen und planschen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Die Baukosten in Höhe von rund 47 Millionen Euro sind bisher nicht weiter gestiegen. 2,4 Millionen Euro erhält die Stadt aus Fördermitteln. Die Höhe der Eintrittspreise ist noch nicht festgelegt. „Das machen wir, wenn der genaue Eröffnungstermin steht“, sagt Christoph.

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