Wesel. An der Rheinpromenade in Wesel wird derzeit das neue Kombibad gebaut. Was kostet es? Wann ist es fertig? Die wichtigsten Infos im Überblick.
Das Kombibad am Rhein soll das Heubergbad in der Stadtmitte von Wesel ersetzen. Schon im September 2016 hatte der Stadtrat die städtische Bädergesellschaft beauftragt, die Vorplanung für das Hallenbad mit Sauna einzuleiten, das nun neben dem Freibad entsteht. Die wichtigsten Informationen rund um den Neubau haben wir in unserem Frage-Antwort-Stück zusammengestellt.
Warum braucht Wesel überhaupt ein neues Hallenbad?
Das Heubergbad in der Innenstadt ist sehr in die Jahre gekommen und marode, das Technik- und Kellergeschoss stammt aus den 1960er Jahren. Eine grundlegende Sanierung hätte nach Schätzungen aus dem Jahr 2017 rund zehn Millionen Euro gekostet – die Mehrheit des Stadtrates entschied sich vor zwei Jahren endgültig für den Neubau am Rheinbad. Schon im Sommer 2018 wurde das Heubergbad für Monate geschlossen, um es nochmals für mehrere Jahre fit zu machen. Rund 700.000 Euro investierte die Bädergesellschaft damals in die Sanierung. So wollte man eine „bäderlose“ Zeit verhindern.
Wann soll das Kombibad fertig sein und wie teuer wird es?
Nach derzeitigem Stand wird das Kombibad, das Rheinbad heißen wird, vermutlich Ende 2024 eröffnet werden. Geplant war eigentlich eine Fertigstellung im Sommer 2024. Am 2. August wurde das Richtfest gefeiert. Die Kosten werden voraussichtlich bei 47,2 Millionen Euro liegen, davon muss die Bädergesellschaft knapp 45 Millionen aufbringen, 2,4 Millionen Euro gibt es an KfW-Fördermitteln. Anfangs waren die Kosten auf rund 40 Millionen Euro geschätzt worden, danach auf 43 Millionen, durch die Preissteigerungen auf dem Bausektor wird es noch etwas teurer.
Welche Argumente gibt es für das Kombibad gegenüber dem Hallenbad in der Stadt?
Die Befürworter des Kombibades am Rhein sehen den Standort als ideal für den Neubau an, weil es mit seiner Lage direkt am Rhein ein Alleinstellungsmerkmal habe. Außerdem sei der Betrieb von Freibad, Hallenbad und Sauna an einem Standort effizienter. Es gibt aber auch Kritik: Die WfW warnte vor enorm steigenden Baukosten für den Neubau. Die Grünen sind zwar nicht gegen das Kombibad, hätten sich aber ein alternatives Energiekonzept gewünscht, gerade vor dem Hintergrund von steigenden Gas- und Strompreisen. Die Parteien, die dem Bau in dieser Form zugestimmt haben, argumentieren, dass die Badtechnik zu einem späteren Zeitpunkt umgerüstet werden könne.
Welche Ausstattung hat das neue Hallenbad?
Im Badbereich des Kombibades wird es fünf Becken geben: Ein 25 mal 16 Meter großes Sportbecken mit einem Ein- und Drei-Meter-Sprungturm. Außerdem gibt es ein Erlebnisbecken, ein Lehrschwimmbecken, ein Kursbecken mit verstellbarem Boden und einen Kleinkindbecken. Ein Rutschenturm mit einer 80 Meter langen Röhrenrutsche ist ebenfalls vorgesehen. Das Bad ist für den Vereins- und Schulsport, für Kurse, aber auch für Freizeitschwimmer geplant. Das benachbarte Freibad bleibt wie bisher erhalten und wird mit dem Hallenbad verbunden.
Was bietet der Saunabereich des Kombibades?
Die Saunaanlage ist auf zwei Etagen für bis zu 200 Besucher konzipiert. Es gibt fünf Saunakabinen: Eine Kajütensauna, eine Schilfsauna, ein Dampfbad, eine Brückensauna mit Blick auf den Rhein und als Highlight eine Bootshaussauna im Garten mit einem Teich, die über einen Steg erreichbar ist und ebenfalls einen Blick auf den Strom bietet. Dazu gibt es Ruheräume und Wellnessangebote sowie einen Außenpool und einen Saunagarten.
Gibt es eine Gastronomie im Kombibad in Wesel?
Es werden insgesamt vier Restaurant-Bereiche zur Verfügung stehen: Neben dem Imbiss im Freibad wird es je einen Gastrobereich im Hallenbad, in der Sauna und vor dem Eingangsbereich geben. Letzterer steht auch Besuchern offen, die nicht ins Bad gehen. Betrieben wird die Gastronomie von der Familie Hrustanovic, die auch den Obrighoven-Grill und das Gusto im Bürogebäude Cubes führt.
Wird das Kombibad barrierefrei gebaut?
Ja, sagt die Weseler Bädergesellschaft. Das Kombibad wird nach einem barrierefreien Konzept errichtet. Menschen mit Handicap, die zum Beispiel auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können alle Bereiche des Bades erreichen: Die Schwimmbecken, den Sauna- und den Gastrobereich. Es gibt Aufzüge im Foyer und im Saunabereich, Personen mit Behinderung können bei Bedarf mit Hilfe eines mobilen Lifters ins Wasser gelangen.
Der Entwurf für das Bad mit Bildern und einem Video findet sich auf der Homepage der Städtischen Bäder Wesel unter baeder-wesel.de. Dort sind auch Live-Bilder von der Baustelle zu sehen.