Wesel. In den Weseler Stadtteilen gibt es sehr große Unterschiede bei der Zahl der Arbeitslosen. Manche sind kaum betroffen, andere sehr stark.

Die Arbeitslosigkeit ist im Weseler Stadtgebiet sehr ungleich verteilt: Ende 2023 waren in der Hansestadt 2536 Menschen ohne Job, davon lebten 1157 im Bereich der Innenstadt – das entspricht knapp der Hälfte. Der Anteil der Arbeitslosen an der erwerbsfähigen Bevölkerung in der City betrug 17,1 Prozent, kein anderer Ortsteil in Wesel kommt auf einen ähnlich hohen Wert. Das geht aus dem jüngst veröffentlichen Sozialbericht der Stadtverwaltung hervor.

Die amtliche Arbeitslosenquote für die gesamte Stadt lag Ende des vergangenen Jahres bei 7,8 Prozent und damit leicht über dem Landesschnitt von 7,2 Prozent und der durchschnittlichen Quote von 6,9 Prozent im Kreis Wesel. Weil auf Stadtteilebene keine Daten von der Arbeitsagentur ausgegeben werden, hat die Stadt eine eigene Rechnung aufgestellt, die allerdings nicht eins zu eins mit der amtlichen Quote vergleichbar ist – es stehen zum Beispiel keine Daten für Beamte und Selbstständige zur Verfügung. Deswegen kam die Stadt im Sozialbericht in ihrer Berechnung auf einen städtischen Durchschnitt von 9,6 Prozent.

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Über diesem Mittelwert lagen noch Schepersfeld (10,6 Prozent) und der nördliche Innenstadtbereich (10,4 Prozent), genau darauf die Feldmark mit 9,6 Prozent. Die wenigsten Arbeitslosen wohnen hingegen in Rand- und Außenbereichen: In Bislich/Diersfordt/Bergerfurth waren gerade mal 30 Menschen arbeitslos (das entspricht einer Quote von drei Prozent). Ähnlich niedrige Werte erreichten Wittenberg (3,4 Prozent), Ginderich (3,7 Prozent) und Lackhausen (3,7 Prozent).

Menschen ohne deutschen Pass sind laut den Auswertungen der städtischen Sozialplaner deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als deutsche Staatsangehörige. Während der Anteil Nichtdeutscher an der Bevölkerung 12,2 Prozent beträgt, liegt ihr Anteil an der Gruppe der Arbeitslosen bei 31,1 Prozent. Wenig überraschend ist deshalb auch der hohe Anteil in der Innenstadt, dort leben die mit Abstand meisten Migranten. Auch Männer sind in der Gruppe der arbeitslosen Personen überrepräsentiert: 55,4 Prozent der Arbeitslosen sind männlich, während der Anteil der Männer an der Weseler Bevölkerung bei 49,1 Prozent liegt.