Wesel. Nach Heilbronner Vorbild will die Weseler CDU eine Begrenzung für bestimmte Läden prüfen lassen. Sie sieht einen „negativen Trend“ in der Stadt.

Über die Art und Qualität der Geschäfte in der Weseler Innenstadt wird immer wieder leidenschaftlich diskutiert. Insbesondere die Zahl der Dönerbuden, Handyläden und Barbershops werden dabei immer wieder ins Feld geführt, um eine abnehmende Attraktivität der Einkaufszone zu untermauern. Die CDU Wesel wendet sich nun mit einem überraschenden Vorstoß an die Stadtverwaltung: Die Verwaltung soll eine Obergrenze für diese Läden und Kioske prüfen.

Beim Lesen des Antrages reibt man sich verwundert die Augen. Ist so etwas überhaupt möglich? Die CDU meint: ja. Sie verweist auf das Beispiel Heilbronn. Dort, so heißt es, habe die „Stadtinitiative Heilbronn“, ein Zusammenschluss von Gewerbetreibenden, ein Rechtsgutachten bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC beauftragt. „Dieses Gutachten zeigt, dass es zahlreiche rechtliche Mittel gibt, um die Gewerbe- und Gastronomiestruktur in der Innenstadt gezielt zu steuern“, heißt es in dem vom Fraktionsvorsitzenden Jürgen Linz und Ratsmitglied Wolfgang Lingk unterschriebenen Antrag.

Sie begründen ihr Anliegen mit Kritik der „Weseler Stadtgesellschaft“ an immer mehr Dönerbuden, Handyläden, Barbershops und Kiosken. Nicht nur in persönlichen Gesprächen, sondern auch in den Sozialen Medien werde das Thema diskutiert. Auch die CDU befürchtet in Wesel einen „negativen Trend bei der Entwicklung des Einzelhandels.“ Daher soll die Verwaltung prüfen, ob das Rechtsgutachten aus Heilbronn auch in der Hansestadt Anwendung finden könnte.

Die Idee aus Heilbronn wird in den Medien derzeit bundesweit diskutiert, dabei gibt es gibt auch kritische Stimmen. Die Heilbronner Stadtverwaltung sieht laut Presseberichten im Falle einer Umsetzung hohe Hürden zu überwinden. Im Oktober soll der örtliche Gemeinderat sich mit dem Thema befassen.