Wesel. Durch Krieg und Inflation stiegen überall die Kosten. Das bekommen auch Imbissbesitzer in Wesel zu spüren, die ihre Döner-Preise anheben mussten.

Die anhaltend hohen Lebensmittelpreise als Folge von Krieg und Inflation sorgen auch bei Imbissbesitzern in Wesel für Kopfschmerzen. Nachdem die meisten gut durch die Corona-Krise gekommen sind, mussten einige bereits ihre Preise anheben, um ihre laufenden Kosten zu decken. Kundinnen und Kunden scheinen bisher aber mit Verständnis auf die höheren Preise für Döner und Co zu reagieren, berichten die Gastronomen. Was eine durchschnittliche Döner-Tasche in Wesel jetzt kostet und wie sich die Preise in den kommenden Monaten noch entwickeln könnten.

Kosten für Gastronomen in Wesel steigen massiv

„Ich habe die Preise Anfang des Jahres erhöht. Jetzt kostet der Döner 5,80 Euro, vorher waren es 4,80 Euro“, berichtet Mehmet Yesil, Inhaber von „Memos Döner und Pizza“ in der Weseler Fußgängerzone. Es sei aber nicht nur das Fleisch teurer geworden. „Auch Gemüse und Verpackungen kosten mehr und die Gehälter sind gestiegen. Es ist alles teurer geworden“, sagt Yesil. Das merke man besonders in der Gastronomie. „Ich kaufe im Großhandel 10 Liter Öl für 36 Euro. Früher waren das mal 12 Euro.“

Eine Döner-Tasche kostet in Wesel mittlerweile mehr als fünf Euro.
Eine Döner-Tasche kostet in Wesel mittlerweile mehr als fünf Euro. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Weitere Sorgen macht er sich um die Entwicklung im Herbst, wenn Gas- und Benzinpreise weiter steigen könnten. „Ich habe schon im April die Preise erhöht, ich kann das nicht noch mal machen.“ Denn am Ende leide der Endverbraucher unter den Preisen und Wesel sei sowieso keine Stadt, wo die Leute viel Geld hätten, sagt Yesil. „Viele Kunden haben aber Verständnis für die Preise und sogar das Trinkgeld ist mehr geworden, weil die Leute wissen, dass wir ja auch noch für unsere Familien einkaufen gehen müssen.“

Dönerpreise: Kunden reagieren verständnisvoll

Auch Emi Isik, Inhaber von „Kornmarkt Döner EMI“, blickt besorgt auf den Herbst: „So viel teurer ist der Döner bei uns noch nicht. Der kostet jetzt 5,50 Euro und vorher waren es 5 Euro. Aber wir müssen abwarten, was ab Oktober passiert“, sagt er. „Die Lieferanten machen jetzt schon Druck. Das Fleisch ist schon 35 bis 40 Prozent teurer und du bist gezwungen, das zu zahlen, weil die Preise überall fast gleich sind.“ Wenn das so weiter gehe, müsse er mitziehen und den Preis für eine Dönertasche noch mal erhöhen. „Sonst gehst du kaputt“, sagt Isik. „Im Herbst wird sich zeigen, ob sich die Lage verbessert oder verschlechtert.“

Bereits im Mai hat Mahir Kocak, Inhaber des Imbiss „Zum Büricksen“ in Büderich, seine Preise erhöht. Kostete der Döner zuvor 4,50 Euro, liegt der Preis jetzt bei 5,50 Euro. „Ich habe Angst gehabt, dass die Leute danach wegbleiben“, erklärt Kocak. „Aber es hat sich keiner beschwert. Klar hat der ein oder andere mal was gesagt, aber wirklich beschwert hat sich keiner.“ Es seien nun alle Gastronomen in der Zwickmühle. „Während Corona mussten wir die Preise nicht erhöhen, aber jetzt war das nötig. Da kann man nichts anderes machen“, sagt er. „Entweder man hebt die Preise an oder man macht den Laden zu.“