Wesel. Die Lebenshilfe Unterer Niederrhein nutzte das Weseler Genuss- und Kulturfest, um Geburtstag zu feiern. Ein DJ und Sänger sorgte für Stimmung.
60 Jahre besteht die Lebenshilfe Unterer Niederrhein – ein Grund, diesen runden Geburtstag zu feiern. Direkt am Berliner Tor war während des Stadtfestes „KulturGenussKultur“ eigens dafür eine große Bühne aufgebaut.
Eröffnet wurde die Feier durch den Vorstandsvorsitzenden der Lebenshilfe, Dr. Heinzgerd Schott. Der ehemalige Schulleiter des Konrad-Duden-Gymnasiums sagte bei seiner Begrüßung, dass eine Vision vor 60 Jahren wahr geworden sei. 1964 wurde der Verein im Lutherhaus gegründet. Vereinszweck ist die Förderung von Maßnahmen und die Gründung von Einrichtungen zur Lebenshilfe für Menschen mit Handicap mit dem Ziel der inklusiven Teilhabe.
Auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp gratulierte. Sie betonte, dass damals eine richtige Entscheidung getroffen wurde. Wesel gehörte zu den ersten Städten am Niederrhein, die sich an der Vision beteiligte, dass behinderte Menschen miteinander arbeiten, leben und wohnen.
Bands und Tanzgruppen rockten die Bühne am Berliner Tor
Wie gut das Miteinander klappt, konnte man an dem Bühnenprogramm sehen. Es stand unter dem Motto „Multi-Normal“. Aus den verschiedensten Standorten am Niederrhein wie Emmerich, Rees und Wesel waren die Gruppen gekommen, um zu zeigen, wie schön es ist, miteinander zu spielen und zu musizieren.
Mit dabei waren beispielsweise die Tanzgruppen Freizeit-Treff aus Emmerich und Rees. Von einem dreiköpfigen Moderatoren-Team wurden die einzelnen Programmpunkte vorgestellt. Ein Highlight des Nachmittags war sicherlich der Auftritt von Kindermusiker Nilsen. Der 27-Jährige ist viel als DJ und Sänger unterwegs und veranstaltete ein richtiges Spektakel. Nach und nach wurde es immer voller vor der Bühne. Es wurde ein energiegeladenes und ansteckendes Kinder-Mitmach-Konzert. Man konnte fast glauben, die „Ballermann“-Szene von Mallorca sei jetzt am Berliner Tor.
Party-Stimmung mit DJ Nilsen
Immer wieder forderte der DJ die vielen Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen auf, mitzumachen. „Lasst die Hände in die Höhe“ hieß es da beispielsweise oder eine Party auf dem U-Boot wurde besungen. „Seid ihr alle müde? Ich habe euch nicht gehört“, rief der Stimmungsmacher. Das änderte sich dann aber in kürzester Zeit. Mit seinen selbst komponierten Party-Hits nach dem Motto „Ich singe vor - ihr singt nach“ brachte er allen auch das Tanzen bei. „Drei Schritte vor, drei Schritte zurück“ - So einfach war das. Sogar ein Dino ließ sich blicken. So kam noch einmal richtig Urlaubsstimmung vor dem Berliner Tor auf.
Weitere Programmpunkte waren der Auftritt der AC/DC-Playback-Band, zudem sang Eva Hülsken ihre Lieblingssongs. Außerdem gab es eine Taekwondo-Darbietung von Randy Siedler sowie eine Pantomine-Show zu sehen. Bevor das Fest am frühen Abend zu Ende ging, zeigten noch die „Knocking Doors“ ihr Können.
Im Laufe der 60 Jahre ist die Zahl derjenigen, um die sich die Lebenshilfe kümmert, von 30 auf knapp 1400 Klienten angewachsen. Das ist eine stolze Zahl. Hunderte von Arbeitsplätzen wurden geschaffen in drei Werkstätten. Ein großartiger Erfolg, was man auch von dem Jubiläumsfest sagen konnte.