Wesel. Im August 2014 eröffnete das Kompetenzzentrum Autismus in Wesel. Und die Nachfrage ist groß: Mehr als 300 Klienten werden betreut.
Im August 2014 eröffnete das Kompetenzzentrum Autismus am Schepersweg in Wesel. Seitdem stieg die Nachfrage nach Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) kontinuierlich an. Betreut werden inzwischen mehr als 300 Klienten in den Kreisen Wesel und Kleve durch die Einrichtung der Lebenshilfe Unterer Niederrhein.
„Es ist zehn Jahre her, aber es fühlt sich an wie gestern“, blickt Jens Kremers, Initiator und Leiter des Kompetenzzentrum, zurück. Schon damals zeichnete sich der Trend der immer häufiger diagnostizierten Fälle von Menschen mit Autismus ab. „Wir haben den daraus resultierenden Mehrbedarf frühzeitig erkannt und mit der Eröffnung dieser speziellen Anlaufstelle reagiert“, so der Sozialpädagoge und Fachberater für Autismus.
Den Grund für die immer häufiger gestellte Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) bei jungen Menschen sieht Jens Kremers darin, dass „das Wissen über diese Form der Entwicklungsstörung umfangreicher geworden ist und heute viel schneller an viel mehr Stellen erkannt wird.“ In den letzten zehn Jahren haben sich immer mehr betroffene Familien an das Kompetenzzentrum gewandt.
Kompetenzzentrum Wesel: Klienten auf der Warteliste
„Inzwischen hat sich die Zahl unserer Klienten auf mehr als 300 Klienten erhöht – und es stehen immer noch welche auf der Warteliste“, so Jens Kremers. Momentan steht dem Fachmann ein 26-köpfiges Team aus Sozial- und Heilpädagogen sowie Logopäden, Ergotherapeuten, Motopäden und Musiktherapeuten zur Seite. Sie besuchen ihre Klienten ein bis zwei Stunden in der Woche im häuslichen Umfeld oder in der Kita beziehungsweise Schule.
Das Augenmerk des KompASS liegt auf einer frühen Förderung von Kindern ab zwei Jahren. Das bringt viele Vorteile mit sich, weiß Jens Kremers: „So können wir langfristig mit den Kindern arbeiten, sie in der Sprachentwicklung fördern und mit spielerischen Methoden den Kontakt zu Gleichaltrigen gestalten.“
Neben der Therapie des Kindes legt das Zentrum auch viel Wert auf die Begleitung der gesamten Familie. „In erster Linie geht es um die Akzeptanz und das Verstehen der Diagnose“, so Kremers weiter:„Ziel ist es, gemeinsam Strategien aufzubauen, um im Alltag zurechtzukommen und die Selbständigkeit zu fördern.“ Ein weiterer Schwerpunkt des KompASS sind die Fortbildungsangebote zum Thema Autismus. Sie sind gefragt wie nie, weil immer mehr pädagogisches Personal in Schulen und Kitas mit der Diagnose konfrontiert wird. Weiterbildungen und Schulungen für einen verständnisvollen und richtigen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen sind notwendig.
Bei Fragen rund um das Thema Autismus und die Arbeit des Kompetenzzentrum Autismus steht Jens Kremers unter 0281-20669547 oder jens.kremers@LHUN.de zur Verfügung.