Rees. Seit 60 Jahren sorgt die Lebenshilfe Unterer Niederrhein für Selbstbestimmung von Menschen mit Handicap. Diese Zahlen zeigen den Erfolg.

Vor genau 60 Jahren – am 27. Mai 1964 – haben sich Eltern von Kindern mit Handicap im Lutherhaus in Wesel zusammengetan und die Lebenshilfe Unterer Niederrhein gegründet. Bis heute ein Meilenstein für die frühe Inklusion.

Vor 60 Jahren war es für Menschen mit Behinderung nicht selbstverständlich, ein Leben außerhalb der eigenen vier Wände zu führen. Ein Umstand, den einige Eltern nicht weiter hinnehmen wollten. Sie gründeten die Lebenshilfe Unterer Niederrhein mit dem Ziel, ihren Kindern ein Leben im Mittelpunkt der Gesellschaft zu ermöglichen.

Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Handicap

„Sie haben dafür gekämpft, dass ihre Kinder in eine Kita und in die Schule gehen können, dass sie im Erwachsenenalter eine Arbeit und eigenen Wohnraum haben“, blickt Dr. Heinzgerd Schott, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Unterer Niederrhein, zurück. „Diese Möglichkeiten waren damals nicht gegeben.“ Bis heute verfolgt die Lebenshilfe diesen Auftrag und setzt sich für Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Handicap ein.

„Vor 60 Jahren begann damit eine Erfolgsgeschichte, die hier in der Region ihresgleichen sucht“, freut sich Dr. Schott. „Im Laufe des Bestehens ist die Zahl derjenigen, um die wir uns kümmern, von 30 auf etwa 1400 Klienten angewachsen.“ Heute bietet die Lebenshilfe – verteilt auf verschiedene Standorte am Unteren Niederrhein – nicht nur hunderte Arbeitsplätze in drei Werkstätten, sondern auch ein breites Angebot an verschiedenen Wohnformen für Klienten von ziemlich selbstständig bis pflegebedürftig.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg

Betreuungsplätze für rund 420 Kinder

Dazu kommen Betreuungsplätze für rund 420 Kinder in sechs inklusiven Kindertagesstätten sowie der Familienunterstützende Dienst für häusliche und schulische Begleitung, Autismus-Beratung und –Therapie und weitere Beratungs-, Freizeit- und Betreuungsangebote. Für Dr. Schott „eine Mammutaufgabe“, die mittlerweile von über 850 Hauptamtlichen und einer Vielzahl von Ehrenamtlichen gestemmt wird. „Diese Zahlen belegen, dass die Arbeit der Lebenshilfe Unterer Niederrhein, Menschen mit Hilfebedarf durchs Leben zu führen, in den letzten 60 Jahren zu großen Erfolgen geführt hat“, so Dr. Schott weiter.

Der Erfolg wird in diesem Jahr sowohl intern als auch extern gefeiert. „Das Jubiläumsjahr eignet sich hervorragend für verschiedene Veranstaltungen, bei denen wir Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen können“, wirft Dr. Schott einen Blick in die Zukunft. Die genauen Inhalte und Termine dazu werden noch bekannt gegeben.