Wesel. Im Hofladen von Familie Döring in Wesel-Ginderich ist Büffelfleisch nicht die einzige Besonderheit. Welche Spezialitäten noch zum Angebot gehören.

Nahe dem Gindericher Dorfzentrum in direkter Nachbarschaft zu Kirche, Dorfschule und Schützenwiese liegt der Hofladen von Familie Döring. Sie haben eine ganze Reihe regionaler Köstlichkeiten im Programm, das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Fleisch der eigenen Wasserbüffel, die entweder Vis-a-Vis im Stall stehen oder auf der nahe gelegenen Bislicher Insel weiden.

Viele gute Fettsäuren im Büffelfleisch

Seit die Dörings Teil des WDR-Formats „Land und Lecker“ waren und dadurch einem breiteren Publikum bekannt geworden sind, boomt das Geschäft mit dem Büffelfleisch. Insbesondere kommen seitdem viele Auswärtige, berichtet Büffelhalterin Beate Döring. Aber auch unabhängig vom Fernseh-Ruhm lohnt sich ein Blick in die Fleischtheke des kleinen Lädchens. Denn das Büffelfleisch gehört zu den gesünderen unter den Fleischsorten. Es sei cholesterinärmer und habe mehr Vitamine als andere Fleischsorten, erklärt Beate Döring, zudem sei das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren „fast wie bei Fisch“.

Das Büffelfleisch kommt von der Metzgerei verschweißt in die Kühltheke der Dörings. Meistens ist alles, was hier liegt, von einem Tier.
Das Büffelfleisch kommt von der Metzgerei verschweißt in die Kühltheke der Dörings. Meistens ist alles, was hier liegt, von einem Tier. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Vom Büffel gibt es, im Großen und Ganzen, die gleichen Teile wie vom normalen Rind, auch geschmacklich ist es seinen am Niederrhein stärker verbreiteten Verwandten nicht unähnlich. Allerdings bringt es ein besonderes Aroma mit, das manchen Esser an Wild erinnert. Wer mag kann im Hofladen der Dörings nicht nur das Fleisch, sondern auch gleich ein Rezeptheft mit erwerben, dazu gibt es „Tibetanischen Eis-Pfeffer“: „Der passt unheimlich gut zum Wasserbüffel“, schwärmt Beate Döring.

„Sinn ist es, das ganze Tier zu verwerten“

Abgesehen von ganzen Fleischstücken führen die Dörings mehrere Wurstsorten aus dem Fleisch ihrer Auenbüffel. Grillwurst, Bockwurst, Salami oder Mettwurst sind darunter, allesamt hergestellt von einer Landfleischerei in Krefeld. Und auch Innereien der Auenbüffel sind zu bekommen. „Sinn ist, das ganze Tier zu verwerten“, erklärt Beate Döring. Daher wollen sie zukünftig auch Leder, Fell und Knochen der gemütlichen Wiederkäuer verarbeiten.

Deren Haltung ist darüber hinaus auch umweltfreundlich, wie Beate Döring erläutert: „Ein Büffelfladen reicht um ein Kibitzküken zu ernähren.“ Gemeint sind natürlich nicht die tierischen Hinterlassenschaften als solche, sondern die Insekten, die selbige wiederum anziehen. Zu sehen ist der gute Einfluss beispielsweise auf der Bislicher Insel – seit die Büffel hier weiden, sind die Populationen von Kibitzen und Rotschenkeln gewachsen. Und über die Schlammpfützen, in denen die Büffel üblicherweise baden, freuen sich auch Amphibien.

Eier im Kilo-Karton und Fruchtaufstrich mit besonderen Aromen

Aber zurück zum Hofladen. Neben den Wasserbüffeln halten die Dörings auch Hühner, die sich auf einer großen Wiese in Sichtweite zum Geschäft tummeln. „Wir stocken gerade auf“, verrät Beate Döring, aber schon jetzt sind es so viele, dass die Dörings deren Eier unter anderem in Kilo-Kartons abgeben können. „Die nehmen ganz viele als Geschenk mit“, berichtet die Hofladen-Betreiberin. Die Eiernudeln, die es hier ebenfalls gibt, sind allerdings nicht aus den eigenen Eiern, sondern von einer Nudelmanufaktur in Düren gefertigt.

Die Wasserbüffel-Herde fühlt sich in Ginderich wohl.
Die Wasserbüffel-Herde fühlt sich in Ginderich wohl. © FFS | Ralf Rottmann

Zudem sind aktuell Gänseeier von einem befreundeten Hof zu haben, ebenso wie eine kleine Auswahl an regionalem Obst und Gemüse. Zu Zeit sind das entsprechend der Saison unter anderem Erdbeeren und Spargel. Ebenso nicht von den Dörings hergestellt, aber trotzdem aus Ginderich, kommen die Fruchtaufstriche von „Lisas Küchenwerk“, die mit ungewöhnlichen Aromen-Kombinationen auffallen. So gibt es beispielsweise „Kirsch-Kaffee-Fruchtaufstrich“ oder die Geschmacksrichtung „Erdbeer mit Tonkabohne“.

Exklusiver Gin aus „GINderich“

Fruchtig wird es darüber hinaus beim eigens für die Auenbüffel produzierten Gin. Gerne lässt Beate Döring ihre Kundschaft probieren und rätseln, welche Fruchtnoten hier genau durchschlagen. Ihn gibt es in kleiner Stückzahl ausschließlich bei den Dörings zu kaufen. Mit Fug und Recht steht also „GINderich“ auf dem Etikett, obwohl er in einer Kalkarer Brennerei produziert wird.

Der Hofladen ist jeweils freitags, 14.30 bis 18.30 Uhr, und samstags, 9.30 bis 14.30 Uhr geöffnet. Außerdem gibt es die Fleisch-Spezialitäten vom Wasserbüffel rund um die Uhr am Automaten, dem „WaBüMat“, der direkt gegenüber vom Hofladen steht. Auch Bestellungen sind bei Beate Döring möglich: 0173/7287302.