Wesel. Der Hof Abels in Wesel-Büderich hat sich auf Obst und Gemüse spezialisiert. Fleisch wird aus einem bestimmten Grund nicht angeboten.

Jan Abels und Cindy Kindel müssen zugeben, dass die beste Werbung für ihren Hofladen ihr Sohn Lukas macht. Wenn seine Kindergartenfreunde durch das große Hoftor an der Weseler Straße 19 in Wesel-Büderich gehen, suchen sie Lukas entweder auf dem Hof inmitten seiner Hühner und im Hofladen, wo der Fünfjährige seiner Mutter nur zu gerne hilft.

Den Hof Abels gibt es, erzählt Jan Abels: „seit es Büderich gibt. Also immer schon.“ Früher lebte der Betrieb von Viehzucht, von Milchkühen und Mastrindern, damals wie heute auch vom Ackerbau mit Schwerpunkt Kartoffeln, Weizen und Mais. Jan Abels, der den landwirtschaftlichen Betrieb im Vollerwerb betreibt, bewirtschaftet 38 Hektar Land. Ein weiteres Standbein sind 1000 Legehennen in Bodenhaltung.

Kartoffeln und Eier aus dem Hause Abels machen den Schwerpunkt im Hofladen aus. Büderich ist von je her für den Anbau von Weißkohl bekannt, daher im Volksmund gerne auch als „Kappesdorf“ betitelt. Jan Abels hingegen setzt auf Grünkohl. Zwischen 7000 und 8000 Grünkohlpflanzen wurden in der vergangenen Saison geerntet. Noch umfangreicher ist für den 38-jährigen Bauern der Anbau verschiedenster Kartoffelsorten, der mit der Frühkartoffel Annabelle beginnt.

Fünfmal in der Woche fährt Jan Abels Märkte im Ruhrgebiet an. Hier an seinem Stand auf dem Wochenmarkt in Herten hat er seine Lebensgefährtin kennen und lieben gelernt, die nun in Büderich den Hofladen leitet. „Vorher hat meine Mutter hier schon Kartoffeln und Gemüse verkauft, während mein Vater die Eiertouren macht, zu den Kunden von Haus zu Haus fährt.“

Cindy Kindel traute sich zuerst den Direktverkauf nicht zu. „Ich hatte überhaupt keine Ahnung“, erinnert sie sich. Heute ist sie mit Leidenschaft bei der Sache und hat sich das nötige Fachwissen angeeignet. In Eigenleistung bauten das Paar den ehemaligen Stall zu einem ansprechenden Bauernladen um. In langen Regalen lagert in Boxen frisches Obst und Gemüse. Von regionalen Anbietern bezieht Jan Abels die Ware, die er nicht selbst anbaut. Nur in den Wintermonaten muss aus dem Ausland zugekauft werden. Beide legen ganz großen Wert auf Frische ihrer Produkte. „Das ist der Vorteil, den wir im Gegensatz zu Supermärkten haben“, betont Jan Abels.

Hofladen Abels in Wesel-Büderich setzt auf frische Produkte

Besonders in der Coronazeit schnellte die Anzahl der Kunden in die Höhe. „Hier konnten sie in Ruhe einlaufen. Wir haben immer nur eine Person oder eine Familie in den Hofladen gelassen“, erzählt Cindy Kindel. Auch Obst- und Gemüsekisten wurden geordert, die entweder abgeholt oder direkt zum Kunden gebracht wurden. „Die Nachfrage ist tatsächlich geblieben“, freut es die Betreiberin. Gerade hat sie eine Obstkiste für eine Tagesmutter gepackt, aber auch Firmen oder Kindergärten bestellen Obst oder Gemüse bei Familie Abels. Ebenso werden Geschenkkisten gerne gekauft. Nur Fleischprodukte gibt es hier nicht. „Dafür haben wir schließlich den Metzger im Dorf“, argumentiert Jan Abels.

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Lukas weiß, dass sein Kindergartenfreund am liebsten Erdbeeren isst. Sobald die roten Früchte eingetroffen sind, will er seinen Freunden Bescheid sagen. Deren Mütter kommen gerne vorbei, denn der Hofladen hat sich zu einem regelrechten Treffpunkt für junge Mütter entwickelt. Die Kinder lernen hier sehr früh schon, wie Feines vom Land aussieht, heißt und schmeckt, wie dicke Möhren, Kohlrabi, Porree, Salate, Äpfel und Birnen. Dazu gibt es Säfte von van Nahmen und sogar bunte Eier. „Die haben wir tatsächlich ganzjährig im Angebot. Viele ältere Herrschaften essen gerne mal ein hartgekochtes Ei zum Abendbrot“, weiß der Bauer. Von glücklichen Hühnern, wie Lukas unter Beweis stellt. Frau Huhn lässt sich nämlich sehr gerne von ihm knuddeln.

Hofladen Abels in Wesel: Das sind die Öffnungszeiten

Der Hofladen Abels, Weseler Str. 19 in Wesel-Büderich öffnet Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 12 Uhr. An der Ladentür im Hofeingang können Kunden klingeln. Den Aktivitäten des Hofladens Abels kann man auch bei Facebook folgen.