Mülheim. Mülheims „Beratungsstelle Arbeit“ hilft Menschen, die in prekären Arbeitsverhältnissen stecken oder andere existenzbedrohende Job-Probleme haben.
Menschen, die am Arbeitsplatz von Ausbeutung betroffen sind, erhalten kostenfrei Hilfe in der Mülheimer Beratungsstelle Arbeit, einem gemeinsamen Projekt der katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB im Bistum Essen und des katholischen Jugendwerkes „Die Kurbel“. Auch Erwerbslose, von Kündigung bedrohte Menschen oder Empfänger von SGB II-Leistungen erfahren dort Unterstützung. Ebenso Menschen, die noch unsicher sind, wie sie den Weg zurück in den Job finden sollen oder die wegen ihrer Migrationsgeschichte besondere Hürden zu nehmen haben. Es gibt reichlich zu tun, berichtet das Team.
Bis Mitte November 2024 hat man im Styrumer Treff bereits 656 ausführliche Beratungsgespräche geführt, weiß Mitarbeiterin Jenny Janßen, „außerdem gab es 152 Kurzberatungen und 30 Gruppenangebote wie Bewerbungscoachings oder Infoveranstaltungen über prekäre Arbeit“. Laut Christine Keidel, Leiterin der Beratungsstelle, wächst die Nachfrage rasant: „Wir haben die Zahlen von 2023 schon jetzt verdoppelt.“
Die Mülheimer Beratungsstelle Arbeit ist eine von 53 in ganz NRW
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Die Beratungsstelle am Rosenkamp besteht seit 2021. Ratsuchende erleben Unterstützung bei wirtschaftlichen, psychosozialen und rechtlichen Fragen. „Wir schauen immer, wo die Menschen gerade stehen“, so Keidel. Sie werden über viele verschiedene Aspekte des Arbeitsmarktes aufgeklärt: so auch über Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit, das Team arbeitet dabei eng zusammen mit Zoll und Polizei. Die Kunden lernen das Arbeitsrecht kennen, erfahren gegebenenfalls Hilfe bei der Suche nach Rechtsanwälten. „Wir führen auch Gespräche zur Wiedereingliederung, machen alles, was in ihrem Interesse ist.“
Interessierte bekommen auch Tipps, wie sie sich beruflich neu orientieren, weiterbilden und qualifizieren können, lernen, welche Leistungsansprüche und Fördermöglichkeiten es gibt. Außerdem können sie an Bewerbungstrainings teilnehmen. Für die Recherche nach Stellen und für Bewerbungen stehen PCs bereit. NRW-weit gibt es insgesamt 53 Beratungsstellen Arbeit, gefördert werden sie auch aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes.
Die Idee zu dieser Form der Beratung wurde laut Kurbel-Geschäftsführer Frank Janßen in der Coronazeit geboren - als Reaktion auf die damals bekannt gewordenen, oft katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. „Da ist dem Land klar geworden, dass es einer neutralen Anlaufstelle bedarf.“
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Eine Beratung findet nach Absprache vor Ort, telefonisch oder digital statt, der Kontakt erfolgt via 0208 4446852 oder kontakt@bsa-muelheim.de. Die Beratungsstelle hat montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet, zudem montags bis mittwochs von 13 bis 15 Uhr sowie donnerstags von 13 bis 18 Uhr. Weitere Informationen auf styrumertreff.de.
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