Mülheim. Ein gemeinsamer Wasserspielplatz in Mülheim-Styrum wäre für nicht-behinderte und behinderte Kinder ein Traum. Wie gut stehen die Chancen?

Er soll Kindern im Mülheimer Norden nicht nur eine spielerische Abkühlung bieten, sondern gleichzeitig das gemeinsame Spielen von Kindern mit und ohne Behinderung möglich machen. Im Januar dieses Jahres hatte man der Verwaltung eine Prüfung von möglichen Standorten, Kosten und Finanzierung ins Aufgabenheft geschrieben. Doch ein „inklusiver Wasserspielplatz“ in Styrum scheint auch neun Monate später nicht in Sicht.

Und das lag nicht nur daran, dass die Verwaltung zur Umsetzung nur wenig konkret wurde, auch die hohen Baukosten überraschten manchen Politiker.

Neuer Arbeitskreis soll Planung für inklusiven Wasserspielplatz in Mülheim begleiten

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Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement, verwies in der Bezirksvertretung 2 auf einen im November 2023 gegründeten Arbeitskreis „Inklusion auf Mülheimer Spielplätzen“. Zu dessen Aufgaben gehöre es, „niederschwellige Planungsgrundsätze für die inklusive Nutzung öffentlicher Spielplätze zu etablieren und sich bei Neuplanungen und Umgestaltungen zu beteiligen“.

Dieser überplane bereits einen kompletten Spielplatz - der am Schloßberg nahe der Müga umgesetzt wird. Erkenntnisse daraus sollen in weitere inklusive Projekte einfließen. Der Arbeitskreis werde, so Amtsleiterin Waage, auch einen inklusiven Spielplatz für Styrum „begleiten“. Was hingegen unklar blieb, ist das Wann und die Finanzierung.

Inklusiver Wasserspielplatz in Mülheim: Allein das Wasser soll 30.000 Euro kosten

Der Wasserspielplatz am Mülheimer Stadthallengarten ist im Sommer stets beliebt.
Der Wasserspielplatz am Mülheimer Stadthallengarten ist im Sommer stets beliebt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Und die ist nicht unerheblich, wie Waage deutlich machte: Für einen öffentlichen Spielplatz müsse man einen sechsstelligen Betrag kalkulieren, allein für das Wasser des inklusiven Wasserspielplatzes wären 30.000 Euro einzurechnen. „Das ist ja mal eine Hausnummer“, merkte Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon an.

Derzeit seien investive Mittel - wie der Bau eines solchen Spielplatzes - nicht im Mülheimer Haushalt verankert, so die Amtsleiterin. Und finanzierbar sei das wohl nur, wenn eine Städtebauförderung den Löwenanteil von 80 Prozent stemmen würde - immerhin sei mit dem vor rund einem Jahr beschlossenen „Integrierten Handlungskonzept Styrum“ eine Grundlage geschaffen worden, Fördergelder auch beantragen zu können.

Umsetzung ist an das Handlungskonzept für Mülheims Stadtteil Styrum geknüpft

Wie es konkret in Styrum weitergehen kann? Wohl in kleinen Schritten: Immerhin habe der neue Arbeitskreis den Bedarf für den Stadtteil bestätigt, sagt Axel Hercher, Fraktionssprecher der Grünen in der BV2. Und auch der Standort am Schloß Styrum scheint wahrscheinlicher. Dagegen stehe eine Umsetzung des Handlungskonzepts noch in den Sternen - und damit auch die Finanzierung des Wasserspielplatzes. Vor 2027 - also bis zum Abschluss der IGA, rechnet Hercher nicht mit einer Umsetzung.

Ein kleiner Trost mag dabei sein, dass für die Umrüstung von inklusiven Spielgeräten jeweils 15.000 Euro im Jahr bereitstehen - allerdings für alle Spielplätze in der gesamten Bezirksvertretung 2 (Rechtsruhr-Nord). Im Juni hatte die BV2 eine inklusive Schaukel am Striepens Weg beschlossen - Kostenpunkt allein dafür: 14.100 Euro.

Was ist los im Stadtteil Styrum - lesen Sie hier weiter

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