Mülheim. In weniger als zwei Jahren hat sich die Zahl der Tänzerinnen und Tänzer vervierfacht. Warum ist diese spezielle Tanzart aus den USA so gefragt?

Große Nachfrage, Teilnehmer fast jeden Alters und drei Cowboys: Bei Grün-Weiß Mülheim zeichnet sich eine neue Trendsportart ab und es ist keine, die man üblicherweise im Blick hat.

Line Dance ist der neue Shooting Star am Sporthimmel, eine amerikanische Tanzart, bei der man nicht aus, sondern in der Reihe tanzt. Greenliners nennt sich die Mülheimer Truppe. Sie hat ihre Mitgliederzahl in den vergangenen zwei Jahren vervierfacht. Wie hat sie das geschafft?

Nach vier Jahren kam der Durchbruch in Mülheim

Beim Line Dance in Mülheim wird im Cowboystil getanzt: In Reihen und weitestgehend ohne Benutzung der Arme. Der Cowboyhut und Stiefel dürfen natürlich nicht fehlen.
Beim Line Dance in Mülheim wird im Cowboystil getanzt: In Reihen und weitestgehend ohne Benutzung der Arme. Der Cowboyhut und Stiefel dürfen natürlich nicht fehlen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Anfang 2023 berichteten wir erstmals über die Western-Line-Dance-Gruppe rund um Karin Hemmelmann und Stefanie Anstötz. Damals gab es die Gruppe bereits seit vier Jahren mit moderater Nachfrage. „Wir waren insgesamt 16“, erinnert sich Anstötz, die bei den Greenliners für Planung und Organisation zuständig ist. „Nachdem der Artikel erschienen ist, hatten wir einige Anfragen wegen eines Anfängerkurses.“ Nachdem auch weitere Medien berichteten, sei die Nachfrage regelrecht explodiert.

28 neue Tanz-Interessierte meldeten sich damals. „Es ist immer so, dass man sechsmal am Training teilnehmen kann, da dann sechs kleine Tänze lernt - und sich dann entscheiden muss, ob man sich anmeldet oder aufhört. Alle 28 sind dabeigeblieben“, wundert und freut Stefanie Anstötz sich noch heute, obwohl es sie natürlich nicht wirklich überrascht.

Dreimal pro Woche gibt es Line-Dance-Training in Mülheim

„Line Dance ist einfach eine tolle Sache, um gemeinsam mit Anderen in der Reihe – und auch mal aus der Reihe zu tanzen“, sagt sie lachend. Es sei schön, sich zu bewegen, dies in der Gruppe zu tun und sicherlich spiele auch der Faktor Geselligkeit eine Rolle.

Langsam wird es eng in der Gymnastikhalle der Luisenschule. Die Kurse sind sehr gut besucht.
Langsam wird es eng in der Gymnastikhalle der Luisenschule. Die Kurse sind sehr gut besucht. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Diese überaus positive Entwicklung zwang den Verein dazu, seine Strukturen auszubauen. Trainiert wird immer im Gymnastikraum der Luisenschule am Kuhlendahl – mittlerweile immer montags, mittwochs und donnerstags. „Es gibt vier Trainingsgruppen – je nach Leistungsstand - und Paar-Tanz“, erklärt Anstötz. Es gebe “die mutigen Neuen“, „die Gechillten“, „die Ambitionierten“ und „die Routiniers“.

Etwas ganz Besonderes in der Line-Dance-Szene

Als eine Besonderheit in der Line-Dance-Szene bieten die Mülheimer zudem einen Paar-Tanz-Kurs, an dem momentan 16 Paare teilnehmen. „Dafür kommen extra Leute von anderen Tanzgruppen aus Oberhausen, Solingen oder auch Schermbeck zu uns.“ So was spreche sich in der Line-Dance-Szene schnell rum und so erhielten die Greenliners folgerichtig auch über diesen Kanal weiteren Zulauf.

Partnertanz ist im Line Dance eher selten zu finden. In Mülheim gibt es auch dafür einen Kurs.
Partnertanz ist im Line Dance eher selten zu finden. In Mülheim gibt es auch dafür einen Kurs. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Mittlerweile steigt die Sorge, dass der Gymnastikraum bald nicht mehr ausreicht. „Bei 16 Tanz-Paaren wird’s schon ziemlich eng. Wir sind jetzt über 60 Tanzende im Alter von Mitte 30 bis über 70.“ Trotz dieser großen Gesamtzahl sind Männer bei den Greenliners nur selten anzutreffen. „Wir haben drei Cowboys“, sagt Stefanie Anstötz mit einem Augenzwinkern.

Veranstaltungen in Mülheim lockten viele Besucher an

Die Line-Dance-Abteilung des VfB ist nicht nur in ihren eigenen vier Wänden überaus umtriebig, sondern nahm auch schon an Veranstaltungen in Kaprun oder Wernigerode teil. „Im letzten Jahr haben wir angefangen, eigene Veranstaltungen anzubieten.“

Clubleiterin Steffi Anstötz und Kursleiterin Karin Hemmelmann freuen sich über den regen Zuspruch.
Clubleiterin Steffi Anstötz und Kursleiterin Karin Hemmelmann freuen sich über den regen Zuspruch. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

So organisierte die Mülheimer Truppe in diesem Jahr bereits ein Line-Dance-Café, an dem 120 Tanzende teilnahmen, und zwei Partys - zur letzten kamen sogar 175 Tänzerinnen und Tänzer. „Wir sind die Geselligen“, sagt Anstötz lachend.

Zum Beginn des nächsten Jahres folgt ein „Neujährchen“ und im März eine große Fahrt der Abteilung „mit viel Rahmenprogramm zum Teambuilding“. Interessierte finden auf der Webseite des Vereins weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten: www.gw-mh.de.

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