Mülheim. Das Duo aus Mülheim, 17 und 58 Jahre alt, überzeugte die Jury mit seiner Choreografie. Wie Thorsten und Stella den besonderen Wettkampf erlebten.

Stolz strahlen Vater und Tochter bei der Erinnerung an die gemeinsame Zeit, die sie im britischen Blackpool verbracht haben. Thorsten Ritter, 58, und seine Tochter Stella, 17, gewannen dort zusammen in der Kategorie Parents/Child den UDO (United Dance Organisation)-Weltmeistertitel im Hip-Hop.

Gegen 60 weitere Teilnehmer hat sich das Duo bis ins Finale gekämpft. Dort mussten sie noch einmal gegen fünf Paare aus fünf verschiedenen Ländern antreten und konnten schlussendlich den Titel holen. „Es war einmalig. Eine ganz außergewöhnliche Stimmung“, so Thorsten Ritter von der Tanzschule Ritter begeistert.

Mülheimer Hip-Hop-Duo muss sich bei der WM spontan auf einen Song einstellen

Doch neben dem tollen sportlichen Erfolg steht bei den beiden das gemeinsame Vater-Tochter-Erlebnis im Vordergrund. „Mit dem Vater auf der Bühne zu stehen, ist einmalig. Das erlebt man nur einmal“, sagt Stella glücklich. Stella Ritter hat in der Kategorie Einzel ihren UDO-Weltmeistertitel des letzten Jahres verteidigen können und ist 2024 erneut Weltmeisterin im Hip-Hop geworden. Natürlich ist dieser Titel ebenfalls großartig, doch noch wichtiger ist ihr der gemeinsame Erfolg mit ihrem Vater. Dafür hatten sie hart gearbeitet. Über mehrere Monate wurde eine Choreografie einstudiert und dann eine Routine erarbeitet. Die benötige man, um dann im Wettbewerb überzeugen zu können.

Dort bekommen die Sportler kein selbst ausgesuchtes Lied, auf das sie den Tanz einstudiert haben, sondern es wird ein vorher unbekannter Song gespielt und sie müssen ihre Choreografie daraufhin anpassen. „Das ist immer ein wenig spannend, ob es schnell oder langsam wird“, erklärt Stella. „Aber das macht es auch so interessant. Und wir sind einfach super aufeinander eingestellt.“ 40 bis 60 Sekunden hatten sie dann Zeit, vor einem Publikum von über 1000 Menschen zu performen und die Jury zu überzeugen. Mit Erfolg - sie haben den UDO-Weltmeistertitel in der Kategorie Parent/Child gewonnen.

Für Vater und Tochter aus Mülheim war die WM ein einmaliges Erlebnis

„Die Stimmung war super. Es war schon enorm, wie viele Menschen uns danach angesprochen haben. Das Feedback war überwältigend“, freut sich Thorsten Ritter. „Das war einmalig“, findet auch Stella. Eine Titelverteidigung im nächsten Jahr schließt sie aber aus. „So etwas kann man nicht beliebig wiederholen.“

Doch was war ausschlaggebend für den Sieg? „Vermutlich unsere Verbindung“, meint Stella. „Wir haben so viel Spaß und bringen das auch rüber.“ Thorsten Ritter nickt zustimmend: „Dass der Titel dabei raussprang, war natürlich toll, aber das Erlebnis stand definitiv im Vordergrund.“

Weitere Formation der Mülheimer Tanzschule war erfolgreich bei der Weltmeisterschaft

Begeistert waren sie auch von dem Veranstaltungsort Blackpool in Nord-West-England. „Alleine das war schon der Wahnsinn“, bestätigt er. Das frühere Ferienziel der Arbeiterklasse ist heute ein beliebtes Urlaubsziel geworden, doch gehört es immer noch zu den ärmsten Städten Englands. Seit über 100 Jahren wird dort in dem beeindruckenden Empress Ballroom in den Winter Gardens getanzt.

Auch die Formation „Family Ties“ aus dem Hause Ritter war in Blackpool erfolgreich. Sie holten sich den dritten Platz der UDO-Weltmeisterschaft und schlossen als bestes deutsches Team ab. „Erfolge sind toll, aber Sport und insbesondere auch Hip-Hop sind anspruchsvoll und gesund“, so Thorsten Ritter. Nachweislich sollen sie gegen Alzheimer und Demenz. Die Koordination werde genauso geschult wie die Kondition. „Tanzen ist in jedem Alter gut. Von klein bis alt“, bestätigt er.

Am 16. und 17. November findet u.a. auch im Tanzhaus Ritter die deutsche Hip-Hop-Meisterschaft statt.

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