Mülheim. Bei den Kosten für die Müllentsorgung gehört Mülheim in NRW zu den Top drei. Wo der Bund der Steuerzahler die Stadt in die Pflicht nimmt.

Müll, Abwasser, Straßenreinigung und Winterdienst: In verschiedenen Bereichen hat der Mülheimer Stadtrat im Dezember per Votum seinen Bürgerinnen und Bürgern höhere Gebühren ab diesem Jahr aufgebrummt. In manchen Bereichen liegt Mülheim nun landesweit in der Spitzengruppe. Das ruft den Bund der Steuerzahler auf den Plan.

Dieser gibt einmal im Jahr einen Vergleich der Abfall- und Abwassergebühren in Nordrhein-Westfalen heraus. Die neueste Statistik zeigt, dass die Kosten für die Abfallentsorgung längst nicht nur in Mülheim gestiegen sind. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt zahlt bei einer 14-täglichen oder vierwöchentlichen Leerung der Restmülltonne im Schnitt drei Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Bei wöchentlichen Leerungen sind es sogar sieben Prozent mehr.

Wo Mülheim landesweit auf dem dritten Platz liegt

Wer seine 120-Liter-Restmülltonne jede Woche leeren lässt, zahlt mit 425 Euro im Jahr am meisten. Mülheim liegt mit 455,26 Euro sogar noch ein ganzes Stück über dem Durchschnitt. Hinter Köln (507,18 Euro) und Düsseldorf (458,33 Euro) belegt die Ruhrstadt landesweit den dritten Platz.

Diese Kosten für die Nutzerinnen und Nutzer stört Verbraucherschützer nicht erst seit diesem Jahr. „Die verpflichtende wöchentliche Leerung der Restmüll- und der Biotonnen als Standard ist nicht mehr zeitgemäß und sollte abgeschafft werden“, sagt Rik Steinheuer, NRW-Vorsitzender im Bund der Steuerzahler und nimmt dabei eben die Städte Mülheim, Köln und Düsseldorf in die Pflicht, aber auch Essen, Bottrop, Wuppertal und Langenfeld.

Prognose: Preis für 14-Tages-Leerung läge unter dem Landesschnitt

„Die Verbraucher sollten die Größe ihrer Abfallgefäße und deren Abfuhrrhythmus selbst auswählen dürfen“, heißt es seitens des Steuerzahlerbundes. Bei der sogenannten grünen Tonne würde eine 14-tägige Leerung eines 60-Liter-Behältnisses beispielsweise nur 144,23 Euro im Jahr kosten, wohingegen die wöchentliche Leerung mit 288,45 zu Buche schlägt. Bei einer 80-Liter-Tonne sind es 172,04 Euro statt 344,06 Euro. Ab 120 Litern wird nur der Wochenrhythmus angeboten.

Halbiert man deren Kosten, um einen 14-Tage-Preis zu prognostizieren, läge Mülheim hier unter dem NRW-Schnitt von 299 Euro, der sich im Vergleich zu 2023 um zehn Euro erhöht hat.

Steigerung der Abwasserkosten steigt in Mülheim vergleichsweise moderat

Auch beim Abwasser zahlen Mülheimerinnen und Mülheimer seit diesem Jahr wieder mehr. Für einen Vier-Personen-Haushalt, der 200 m³ Frischwasser verbraucht und als Schmutzwasser in die Kanalisation einleitet sowie 130 m² vollversiegelte Fläche auf seinem Grundstück vorhält, 757,30 Euro im Jahr. 2023 waren es 728,30 Euro. Damit fällt der Anstieg noch vergleichsweise moderat aus. In Erftstadt beispielsweise stiegen die Kosten um sage und schreibe 58 Prozent.

Auch wegen solcher Zahlen sind die Abwassergebühren im Landesdurchschnitt für einen Musterhaushalt erstmalig auf über 800 Euro gestiegen. Einen solchen Anstieg von über sechs Prozent hatte es zuletzt 1995 gegeben. Er liegt auch deutlich über der Inflationsrate, die die amtliche Statistik in NRW für den Juli 2024 mit 2,3 Prozent angegeben hat.

Gegenüber 2023 hat sich die Zahl der Kommunen, in denen die Gebührenbelastung über 1.100 Euro liegt, von 12 auf 25 mehr als verdoppelt. Und dabei geht es nur um die Wasserentsorgung und nicht um den Bezug des Trinkwassers, das den Verbrauchern ebenfalls in Rechnung gestellt wird. Mülheim gehört - aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer zum Glück - noch nicht dazu.

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