Mülheim. Seit die „Mölmsche Oase“ auf der Schleuseninsel geöffnet hat, ist der Wasserbahnhof wieder ein gefragtes Ziel. Mancher Gast kommt von weit her.
Das lange Warten hat ein Ende. Nach einem ersten Testlauf am 1. August und langer Vorbereitung und Planung, kommt der langersehnte Biergarten „Mölmsche Oase“ auf der Schleuseninsel richtig in Betrieb. Die neuen Pächter Jonas Wanke von der Mölmsch Brauerei und Sinan Bozkurt vom vegetarischen und veganen Restaurant Ronja haben das ehemalige „Franky’s Wasserbahnhof“ auch optisch in eine Oase verwandelt: Palmen schießen am Wegesrand aus dem Boden, Zelte bieten neben Platanen zusätzlich Schatten - und wer es ganz gemütlich haben will, kann sich in den knallgelben Liegen sonnen und dabei ein frisch gezapftes Mölmsch trinken.
Die größten Hürden zum lang ersehnten Biergarten - Strom, Wasser und Abwasser - sind überwunden. Manche Verschönerung soll Stück für Stück hinzukommen. Das Wichtigste aber: Jetzt laufen die Zapfhähne im Bierwagen, die Bierzelt-Garnituren stehen und die Bratwürstchen brutzeln.
Debatte geklärt: vegane Currywurst und Bratwurst aus Fleisch
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Ein silberner Foodtruck bietet süße Speisen wie Café und Kuchen an. Das vegetarische und vegane Restaurant Ronja hat in einem weiteren Truck mit, unter anderem, auch einer veganen Currywurst im Angebot, die geschmacklich eine gute Alternative zur herkömmlichen Wurst bieten soll.
Eine Sorge ist den Mülheimern genommen: Auch eine Bratwurst aus Fleisch wird angeboten. Denn vor der Eröffnung gab es Diskussionen, ob es nicht auch tierische Bratwurst geben würde. Einen eigenen Foodtruck für die Bratwurst aus Fleisch gibt es nicht, die Würstchen werden unter einem Sonnenzelt gegrillt und im Brötchen verkauft.
Beides aber ist streng voneinander getrennt: Sinan Bozkurt, Pächter und Inhaber von Ronja, hatte dem Wunsch vieler Gäste und des Oberbürgermeisters Marc Buchholz nach echtem Fleisch nachgegeben. Der Stand, an dem tierische Bratwurst verkauft wird, ist allerdings nicht von Ronja, sondern eigenständig: „Wir haben damit nichts zu tun“, macht Bozkurt ganz deutlich. Aber so werden eben alle Seiten bedient.
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Mülheim hält mit Berlin Schritt - zumindest bei den Biergärten
Doch längst nicht für alle, ist das das Wichtigste: „Wir sind hier, weil es sehr gemütlich ist und der Biergarten neu aufgemacht hat“, erklärt Eva Brandmaier. „Und weil es hier Mölmsch gibt“, schiebt sie hinterher. Sie sitzt gemeinsam mit ihrem Vater Uwe Reuter, ihrem Mann Ralf Schmidt (57), und ihren Kindern Linn Schmitz (18) und Ella Schmitz (16) an einem der Tische und genießt ihr Getränk.
Sie kommen eigentlich aus Berlin, sind aber angereist, um den „Opa“, Uwe Reuter, in Mülheim zu besuchen. Berlin mag zwar größer und gastronomisch vielseitiger als Mülheim sein, aber: „Es gibt wenig Biergärten in Berlin“, berichtet die 53-Jährige. Zumindest da kann Mülheim mit Berlin Schritt halten.
Die Oase ist bereits ein interessantes Ziel für Fahrradtouren
Herumgesprochen hat sich der neue Biergarten am Wasserbahnhof offenbar: Am Samstagnachmittag wirkt es gut gefüllt, wenn auch nicht voll. Was jedoch auffällt: Viele Besucher sind mit dem Fahrrad unterwegs und freuen sich, in der Mölmschen Oase Rast machen zu können. Die Fahrräder können in einem dafür eigens eingerichteten Bereich abgestellt werden.
Auch die drei Freundinnen Anke, Angelika und Jenny haben sich mit dem Fahrrad aus Heiligenhaus auf den Weg gemacht und sitzen nun mit einem erfrischenden Getränk gemütlich auf den Sonnenliegen: „Wir haben 20 Kilometer mit dem Fahrrad hinter uns und haben den Biergarten als Ziel für uns erklärt.“ Zurück wollen die drei mit der Weißen Flotte fahren, deshalb sind sie unter anderem hierhergekommen. Aber erst erholen sie sich mit einem erfrischenden Kaltgetränk: „Das Radler und der Sarti Spritz waren richtig toll“, loben die Drei.
Leerstand des Wasserbahnhofs war „ein verschenktes Potenzial“
Herbert Klinkenberg (62) und Elke Maier (62) sind aus Kevelaer mit dem Auto nach Duisburg gefahren, haben dort ihr Auto abgestellt und sind mit dem Fahrrad weiter in Richtung Mülheim gefahren. Nun machen sie ihren Zwischenstop in der Mölmschen Oase. Ihre Zielauswahl war dabei keineswegs ein Zufall: „Wir wollten vor Jahren hier schon mal hin, wir haben uns aber verfahren“, erzählen die beiden und grinsen.
Anne K. (35) und Jan (33) machen es sich ebenfalls mit einem Aperol Spritz auf den leuchtend gelben Sonnenliegen gemütlich: „Es war verschenktes Potenzial, da es hier lange leer stand“, erzählt Jan. Und auch generell wünsche er sich, dass Mülheim sein Potenzial mehr ausschöpft: „Es sollte mehr Angebote am Fluss geben.“
Ihnen gefällt der Biergarten gut, doch eine kleine Kritik gibt es. „Es gibt keine Kartenzahlung, ich bin immer bargeldlos unterwegs.“ Bei der Bratwurstdebatte sind die beiden pragmatisch: „Uns ist das egal. Wir finden es gut, wenn alle Leute angesprochen werden.“ Geöffnet ist die „Mölmsche Oase“ täglich, außer montags, von 11 bis 22 Uhr.
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