Mülheim. Wegen einer Würgeattacke gegen seine Freundin unter freiem Himmel in Mülheim-Broich steht ein 34-Jähriger vor Gericht. Er verharmlost die Tat.
Dramatische Szenen spielten sich am Abend des 20. Februar dieses Jahres auf der Wiese vor einem Haus in der Mitte von Broich ab. Ein Mann hockte auf einer jungen Frau, drückte ihr mit beiden Armen die Luft ab. Zeugen kamen der Geschädigten zur Hilfe. Der 34-Jährige steht jetzt wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht.
Die Anklage geht davon aus, dass der Mülheimer damals an der Prinzeß-Luise-Straße in Tötungsabsicht handelte. Nur das Eingreifen der Zeugen habe ihn an der Fortsetzung der Tat gehindert. Zudem soll er sie unmittelbar zuvor angekündigt haben: „Du wirst jetzt sterben“, soll er der 26-Jährigen gedroht haben.
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Drogen und Alkohol sollen die Beziehung geprägt haben
Der Angeklagte schildert, er habe die Frau im Oktober 2023 kennen gelernt. Auf ihr Drängen hin sei er recht schnell bei ihr eingezogen. Doch die Beziehung sei schwierig gewesen. Der 34-Jährige konsumiert seit dem 13. Lebensjahr Drogen und in den vergangenen Jahren auch viel Alkohol. Die Freundin soll ähnliche Probleme gehabt haben.
Er sei psychisch nie damit fertig geworden, dass seine Mutter von seinem Bruder getötet worden sei, erzählt der 34-Jährige. Seine Freundin leide unter einem Borderline-Syndrom, habe unter Stimmungsschwankungen gelitten, sich selbst verletzt und mehrfach mit Selbstmord gedroht. Kurz zuvor sei er nach einem Streit um die Anschaffung einer Katze aus der Wohnung geflogen.
Angeklagter trat die Tür der Mülheimer Wohnung ein
Am Tattag habe er viel getrunken und sei dann zu der 26-Jährigen gegangen, beschreibt der 34-Jährige. „Ich brauchte frische Anziehsachen.“ In der Wohnung sei Licht gewesen, doch die Frau öffnete nicht. „Weil ich mir Sorgen machte, habe ich die Tür eingetreten.“ Erneut kam es zu Diskussionen. „Ich wollte eine Entscheidung, ob wir zusammen bleiben oder nicht.“ Er habe keine Drohungen ausgesprochen, beteuert der Angeklagte. Er habe die Geschädigte aufgefordert, ihre sich ständig einmischende Mutter anzurufen. „Sie sollte die Entscheidung mitbekommen und dass ich ihre Tochter liebe.“ Doch die 26-Jährige habe am Telefon um Hilfe gerufen, bevor sie weglief.
„Vor dem Haus habe ich sie eingeholt“, erinnert sich der 34-Jährige. „Sie stürzte.“ Er habe sich neben die Frau gekniet und ihren Hals zugedrückt. „Das haben wir immer so gemacht“, erklärt der Angeklagte und verweist auf entsprechende Sexualpraktiken. „Ich wollte sie nicht töten.“ Er erinnert sich undeutlich an zwei Männer, die ihn wegschubsten. „Ich hätte weiter machen können“, glaubt der 34-Jährige. Stattdessen habe er auf die Polizei gewartet. Zeugen wurden bei der Auftaktsitzung noch nicht vernommen. Bis Ende September sind noch sechs Sitzungstage vorgesehen.
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