Mülheim. Seit einer Dekade laufen die Arbeiten an der Otto-Pankok-Schule. Anwohnerinnen und Anwohner üben immer wieder Kritik. Was die Stadt sagt.
Sonntagnacht um 0.20 Uhr: In drei kompletten Stockwerken der Otto-Pankok-Schule brennt noch das Licht. Bereiche der Adolf-, Von-Bock- und Gaußstraße sind lichtdurchflutet, weil die hellen Hauswände die nächtliche Beleuchtung auch noch reflektierten. Die Anwohnerinnen und Anwohner sind sauer. Im Rahmen der jahrelangen Baumaßnahmen an der Innenstadtschule ist das längst nicht zum ersten Mal vorgekommen.
Schon mehrmals landeten Mails mit Beschwerden im Postfach dieser Redaktion, wohl noch öfter in dem des Mülheimer Immobilienservice. Die Anrainer beklagen sich, dass teilweise noch an den späten Abendstunden in der Schule das Licht brennt. Denn in den Häusern auf der gegenüberliegenden Straßenseite schien es teilweise in die Wohnzimmer, sodass schon am frühen Abend die Rollos heruntergelassen werden mussten.
Mülheimer Immobilienservice äußert Verständnis
„Der Immobilienservice versteht sehr wohl, dass die nächtliche Beleuchtung die Anwohnerinnen und Anwohner stören kann, wenn der Neubau in den Abendstunden hell erleuchtet ist“, räumt die Stadt ein. Grundsätzlich seien alle Firmen angewiesen und wiederholt aufgefordert worden, das Licht am Ende des Arbeitstages auszuschalten.
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Dies ist aber nachweislich ein ums andere Mal nicht passiert. Daher hat der Immobilienservice die Generalplaner und Fachunternehmen aufgefordert, die Arbeiten an der Beleuchtungsanlage bevorzugt und beschleunigt zu bearbeiten. „Bedauerlicherweise ist es aufgrund von Personalengpässen bei dem beauftragten Fachunternehmen zu einer Verzögerung des Bauablaufes und damit zur Verschiebung – auch der finalen Programmierung der Beleuchtungssteuerung – gekommen“, heißt es seitens der Stadt.
Programmierung an der Beleuchtung wurde extra verändert
Zwischenzeitlich seien die Arbeiten an der Programmierung aber weitestgehend abgeschlossen worden, sodass die Beleuchtung in jedem Raum der Schule sowohl örtlich als auch übergeordnet zentral ein- und ausgeschaltet werden kann. Die Sicherheitsbeleuchtung müsse jedoch zwingend eingeschaltet bleiben. „Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten und danken für die Geduld in dieser Angelegenheit“, so der Immobilienservice.
Im Mai hatte die Stadt abendliche Beleuchtungen noch mit Restleistungen, Inbetriebnahmen und Funktionsüberprüfungen begründet. Auf Nachfrage teilte der Immobilienservice nun aber mit, dass die Arbeiten an Arbeitstagen lediglich bis 18.30 Uhr freigegeben sind. Nachtarbeiten seien nicht zugelassen.
Anwohnerinnen und Anwohner fühlen sich nicht ernst genommen
Die Lichtthematik ist aber nur der größte Punkt unter vielen Themen, die Anwohnerinnen und Anwohner im Rahmen der bald zehn Jahre laufenden Baumaßnahmen immer wieder kritisch sehen. Sie bemängeln, dass sie bei Planungen und Durchführungen offenbar keine relevante Größe darstellen. „Aber die Baumaßnahme findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern wird in einem bewohnten Stadtteil durchgeführt. Wir sind 24 Stunden lang hier, wir müssen uns das Gebläse die ganze Nacht durch anhören“, verdeutlicht ein Anwohner.
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Während man zu den Unternehmen vor Ort durchaus ein gutes Verhältnis habe, schlafe die Kommunikation mit der Stadt nach zwischenzeitlichen „Strohfeuern“ immer wieder ein. Grundsätzlicher Standard sei, teilte die Stadt auf Anfrage mit, dass die Anwohnerinnen und Anwohner bei langwierigen Bauvorhaben vor Baubeginn über die Auswirkungen informiert werden. Zusätzlich soll für offene Fragen immer ein Ansprechpartner der Bauleitung zur Verfügung stehen. Diese würden bei Informationsveranstaltungen klar benannt.
Welche Arbeiten in den Sommerferien geplant sind
In Einzelfällen könne nicht ausgeschlossen werden, dass kurzfristig notwendige Verschiebungen im Bauablauf am Kommunikationsweg vorbei erfolgen.
In einem Punkt sind die Bewohner des Südviertels mittlerweile erleichtert. „Wir haben das Schlimmste ja hinter uns.“ Im Neubau finden während der Sommerferien Malerarbeiten und Gebäudereinigung statt. Darüber hinaus werden geplante Dachdeckerarbeiten auf dem Dach des Forums und des Hauptgebäudes ausgeführt. Die Arbeiten sollen Ende 2026 beendet sein.
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