Mülheim. Wer schon immer authentischen kolumbianischen Kaffee kosten wollte, kann das in Mülheim tun. Die Neu-Gastronomin will mit Vorurteilen aufräumen.
Wer in den beiden vergangenen Wochen die Bergische Straße genutzt hat, die als erste Straße ganz unten in die Aktienstraße mündet, mag sich gewundert haben. Seit kurzem gibt es im dortigen Haus Nummer 5a ein neues Geschäft – das „Grano de Café Colombia“, frei übersetzt: die kolumbianische Kaffeebohne. Inhaberin ist Leyden Diana Vargas Vergara – und der Weg, der sie nach Mülheim geführt hat, ist überaus verschlungen und mit einer sehr schönen Liebesgeschichte verwoben.
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Es war ihr heutiger Mann Thomas Orendt, der sie schließlich in die Stadt an der Ruhr führte. „Wir haben uns kennengelernt, als ich Urlaub in Ägypten gemacht habe“, erinnert er sich. Seine heutige Frau arbeitete dort, wo er eigentlich ein paar schöne Ferientage verbringen wollte. Nur eine Woche nach diesem Treffen besuchte sie ihn in Deutschland – und blieb die vollen drei Monate, die ihr Touristen-Visum zuließ. Danach folgten wechselseitige Besuche im Heimatland des Anderen. „Wir haben schließlich überlegt, gemeinsam in Kolumbien zu bleiben“, erinnert sich Vargas Vergara, „uns dann aber doch für Deutschland entschieden.“ Ein Grund dafür war Orendts berufliche Tätigkeit, die dafür sorgt, dass das Café nicht sofort Gewinne abwerfen muss.
„Ich möchte ein Stück Kolumbien nach Mülheim bringen“
Nachdem der gelernte Fliesenleger den kleinen Laden komplett renoviert und kolumbianisch dekoriert hatte, erfolgte vor zwei Wochen die inoffizielle Eröffnung. „Wir warten noch auf den Kühlschrank für die Kaltgetränke“, sagt die Chefin. Sobald das Gerät da ist, soll es eine richtige Eröffnungsfeier geben. „Eigentlich wollten wir nur Kaffee aus Kolumbien importieren“, sagt Thomas Orendt. Dann entschlossen sich die Beiden, das Sortiment doch ein wenig zu erweitern und zudem auch Getränke und Speisen zum Verzehr direkt im Geschäft anzubieten. „Ich möchte ein Stück Kolumbien nach Mülheim bringen“, sagt Leyden Diana Vargas Vergara. Sie wisse auch, dass die Allermeisten bei Kolumbien zuallererst an Pablo Escobar denken. „Es wäre schön, wenn die Leute zumindest als Zweites an den sehr guten kolumbianischen Kaffee denken würden.“
Schon jetzt können Gäste direkt im Geschäft verschiedene Sorten Kaffee kaufen. Zwei Sorten sind Eigenmarken. „Wir importieren die Bohne aus Kolumbien und lassen sie von Kolumbianern in einer Rösterei in Bayern rösten“ erklärt Thomas Orendt. Am Ende sollen vier Eigenmarken kolumbianischen Kaffees in den Regalen stehen, wo schon jetzt auch noch Rohrzucker und Dulce de Leche, zu finden sind. „Das ist eine Art Karamell-Soße, die wir auch in unseren Frappés und Bubble Waffles verwenden.“ Frappés sind kalte, süße Kaffee-Spezialitäten und Bubble Waffles wie mächtige Eis-Hörnchen geformte Waffeln, ähnlich einer Luftpolsterfolie, die dann mit allerlei süßen Köstlichkeiten gefüllt werden.
Kern des Angebots sollen aber die importierten Kaffees aus dem Heimatland der Kolumbianerin sein, der dann auch über das Internet erhältlich sein soll. Bisher existiert „nur“ der Instagram Account @granodecafeco. „Wir werden auch noch eine Internetseite aufbauen“, sagt Orendt. Das müsse aber vernünftig aufgezogen werden und werde viel Geld kosten. Dementsprechend wollen die Beiden noch ein wenig damit warten.
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